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Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893.

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Adelheid (ab ins Nebenzimmer). Ick denke, ick kann
jehn Schlittschuhloofen.
Frau Wolff. Und a Confirmantenunterricht,
den haste woll ganz und gar vergessen?
Adelheid. Der is ja erst Dienstach.
Frau Wolff. Morgen is a. Lern Du mer
ja Deine Bibelspriche. Ich komme nacher un iber-
heer Dich.
Adelheid (hört man im Nebenzimmer laut gähnen, dann
sagen).
Jesus sprach zu seine Jünger, wer keen
Löffel hat, ißt mit de Finger.

(Julius kommt wieder).
Frau Wolff. Na, haste 's ooch richtig gemacht,
Julian?
Julian. Wenn't Dir nich jefällt, denn mach't
man alleene.
Frau Wolff. Weeß Gott! da thutt ma ooch
immer am besten.
(Sie gießt ihm und sich selbst je eine Ober-
tasse voll Kaffee und stellt sie auf einen Holzstuhl, dazu Brot und
Butter.)
Da hier, trink Kaffee!
Julius (sich setzend, und Brot schneidend). Wenn man
bloß Wulkow hat fortjekommt.
Frau Wolff. Na, bei dem Thauwetter.
Julius. Immerzu doch, Thauwetter!
Frau Wolff. Wenn's ooch meinswegen a
Bissel friert, deswegen wird a nich sitzen bleiben.
Der is jetzt schon längst a Stick im Canale.
Julius. Wenn er man nich noch all an de
Brücke liejt.
Adelheid (ab ins Nebenzimmer). Ick denke, ick kann
jehn Schlittſchuhloofen.
Frau Wolff. Und a Confirmantenunterricht,
den haſte woll ganz und gar vergeſſen?
Adelheid. Der is ja erſt Dienſtach.
Frau Wolff. Morgen is a. Lern Du mer
ja Deine Bibelſpriche. Ich komme nacher un iber-
heer Dich.
Adelheid (hört man im Nebenzimmer laut gähnen, dann
ſagen).
Jeſus ſprach zu ſeine Jünger, wer keen
Löffel hat, ißt mit de Finger.

(Julius kommt wieder).
Frau Wolff. Na, haſte ’s ooch richtig gemacht,
Julian?
Julian. Wenn’t Dir nich jefällt, denn mach’t
man alleene.
Frau Wolff. Weeß Gott! da thutt ma ooch
immer am beſten.
(Sie gießt ihm und ſich ſelbſt je eine Ober-
taſſe voll Kaffee und ſtellt ſie auf einen Holzſtuhl, dazu Brot und
Butter.)
Da hier, trink Kaffee!
Julius (ſich ſetzend, und Brot ſchneidend). Wenn man
bloß Wulkow hat fortjekommt.
Frau Wolff. Na, bei dem Thauwetter.
Julius. Immerzu doch, Thauwetter!
Frau Wolff. Wenn’s ooch meinswegen a
Biſſel friert, deswegen wird a nich ſitzen bleiben.
Der is jetzt ſchon längſt a Stick im Canale.
Julius. Wenn er man nich noch all an de
Brücke liejt.
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[66/0072] Adelheid (ab ins Nebenzimmer). Ick denke, ick kann jehn Schlittſchuhloofen. Frau Wolff. Und a Confirmantenunterricht, den haſte woll ganz und gar vergeſſen? Adelheid. Der is ja erſt Dienſtach. Frau Wolff. Morgen is a. Lern Du mer ja Deine Bibelſpriche. Ich komme nacher un iber- heer Dich. Adelheid (hört man im Nebenzimmer laut gähnen, dann ſagen). Jeſus ſprach zu ſeine Jünger, wer keen Löffel hat, ißt mit de Finger. (Julius kommt wieder). Frau Wolff. Na, haſte ’s ooch richtig gemacht, Julian? Julian. Wenn’t Dir nich jefällt, denn mach’t man alleene. Frau Wolff. Weeß Gott! da thutt ma ooch immer am beſten. (Sie gießt ihm und ſich ſelbſt je eine Ober- taſſe voll Kaffee und ſtellt ſie auf einen Holzſtuhl, dazu Brot und Butter.) Da hier, trink Kaffee! Julius (ſich ſetzend, und Brot ſchneidend). Wenn man bloß Wulkow hat fortjekommt. Frau Wolff. Na, bei dem Thauwetter. Julius. Immerzu doch, Thauwetter! Frau Wolff. Wenn’s ooch meinswegen a Biſſel friert, deswegen wird a nich ſitzen bleiben. Der is jetzt ſchon längſt a Stick im Canale. Julius. Wenn er man nich noch all an de Brücke liejt.

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/72>, abgerufen am 24.11.2024.