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Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893.

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möchte ich Ihnen auch gleich mal was sagen. Nicht
in meiner Eigenschaft als Beamter, sondern einfach
als Mensch wie Sie, Herr Krüger. Ein immerhin
ehrenwerther Bürger, der sollte mit seinem Vertrauen
mehr haushalten, -- sich nicht auf das Zeugniß von
Leuten berufen ....
Krüger. Mein Umkang, mein Umkang ...?
Wehrhahn. Jawohl, Ihr Umgang.
Krüger. Da geben Sie nur auf sich selber
Acht. Solche Leute, wie Motes, mit dem Sie um-
kehen, die sind bei mir aus dem Hause keflogen.
Fleischer. Dem Mann, der in Ihrer Privat-
wohnung wartet, dem hab ich bei mir die Thür ge-
wiesen.
Krüger. Er hat mich um meine Miethe be-
schwindelt.
Frau Wolff. Da sein er nich viele hier am
Orte, die der nich hat hinten un vorne beschwindelt,
um Böhms, um Märker, um Thaler, um Goldsticke.
Krüger. Der Mann hat das richtige Steuer-
system.
Fleischer (zieht aus seiner Tasche ein Papier). Der
Mann ist auch reif für den Staatsanwalt.
(Er legt das
Papier auf den Tisch).
Ich bitte gefälligst, das durch-
zulesen.
Krüger. Das Blatt hat Frau Dreier selbst unter-
schrieben. Er hat sie zum Meineid verleiten wollen.
Fleischer. Sie hat sollen aussagen gegen mich.
Krüger (Fleischer anfaßend). Das ist ein unpe-
möchte ich Ihnen auch gleich mal was ſagen. Nicht
in meiner Eigenſchaft als Beamter, ſondern einfach
als Menſch wie Sie, Herr Krüger. Ein immerhin
ehrenwerther Bürger, der ſollte mit ſeinem Vertrauen
mehr haushalten, — ſich nicht auf das Zeugniß von
Leuten berufen ....
Krüger. Mein Umkang, mein Umkang ...?
Wehrhahn. Jawohl, Ihr Umgang.
Krüger. Da geben Sie nur auf ſich ſelber
Acht. Solche Leute, wie Motes, mit dem Sie um-
kehen, die ſind bei mir aus dem Hauſe keflogen.
Fleiſcher. Dem Mann, der in Ihrer Privat-
wohnung wartet, dem hab ich bei mir die Thür ge-
wieſen.
Krüger. Er hat mich um meine Miethe be-
ſchwindelt.
Frau Wolff. Da ſein er nich viele hier am
Orte, die der nich hat hinten un vorne beſchwindelt,
um Böhms, um Märker, um Thaler, um Goldſticke.
Krüger. Der Mann hat das richtige Steuer-
ſyſtem.
Fleiſcher (zieht aus ſeiner Taſche ein Papier). Der
Mann iſt auch reif für den Staatsanwalt.
(Er legt das
Papier auf den Tiſch).
Ich bitte gefälligſt, das durch-
zuleſen.
Krüger. Das Blatt hat Frau Dreier ſelbſt unter-
ſchrieben. Er hat ſie zum Meineid verleiten wollen.
Fleiſcher. Sie hat ſollen ausſagen gegen mich.
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[98/0104] möchte ich Ihnen auch gleich mal was ſagen. Nicht in meiner Eigenſchaft als Beamter, ſondern einfach als Menſch wie Sie, Herr Krüger. Ein immerhin ehrenwerther Bürger, der ſollte mit ſeinem Vertrauen mehr haushalten, — ſich nicht auf das Zeugniß von Leuten berufen .... Krüger. Mein Umkang, mein Umkang ...? Wehrhahn. Jawohl, Ihr Umgang. Krüger. Da geben Sie nur auf ſich ſelber Acht. Solche Leute, wie Motes, mit dem Sie um- kehen, die ſind bei mir aus dem Hauſe keflogen. Fleiſcher. Dem Mann, der in Ihrer Privat- wohnung wartet, dem hab ich bei mir die Thür ge- wieſen. Krüger. Er hat mich um meine Miethe be- ſchwindelt. Frau Wolff. Da ſein er nich viele hier am Orte, die der nich hat hinten un vorne beſchwindelt, um Böhms, um Märker, um Thaler, um Goldſticke. Krüger. Der Mann hat das richtige Steuer- ſyſtem. Fleiſcher (zieht aus ſeiner Taſche ein Papier). Der Mann iſt auch reif für den Staatsanwalt. (Er legt das Papier auf den Tiſch). Ich bitte gefälligſt, das durch- zuleſen. Krüger. Das Blatt hat Frau Dreier ſelbſt unter- ſchrieben. Er hat ſie zum Meineid verleiten wollen. Fleiſcher. Sie hat ſollen ausſagen gegen mich. Krüger (Fleiſcher anfaßend). Das iſt ein unpe-

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/104>, abgerufen am 22.11.2024.