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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Ratskeller. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 117–197. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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nem Kopf kam. Gott soll mich bewahren, Herr, daß ich fürder mit Euch trinke, rief er; Ihr seid ein Schwarzkünstler, wie ich nun vermuthe, und könnt mehr als Brod essen.

Darüber wäre noch vielerlei zu sagen, antwortete Walther ganz ruhig und freundlich, aber es würde dir auch nicht viel helfen, werthgeschätzter Stallknecht und Roßkamm, wenn du mir fürder zusetztest mit Trinken: mich trinkst du nicht unter den Tisch, wasmaßen ich einen kleinen Hahnen in mein Gehirn geschraubt habe, durch welchen der Weindunst wieder herausfahrt. Schau zu! Dabei trank er ein großes Paßglas aus, wandte fernen Kopf herüber zu dem Reitknecht Ohnegrund, strich sein Haar zurück, und siehe da, in seinem Kopf steckte ein kleiner silberner Hahn, wie an einem Faß; da drehte er den Zapfen um, und ein bläulicher Dunst strömte hervor, so daß ihm der Weingeist keine Beschwerden machte in der Hirnkammer.

Da schlug der Reitknecht vor Verwunderung die Hände zusammen und rief: Das ist einmal eine schöne Erfindung, Herr Zauberer! Könnt Ihr mir nicht auch so ein Ding an den Kopf schrauben, um Geld und gute Worte? -- Nein, das geht nicht, antwortete Jener bedächtig; da seid Ihr nicht erfahren genug in geheimer Wissenschaft; aber ich habe Euch liebgewonnen wegen Eurer absonderlichen Kunst im Trinken, darum möchte ich Euch gerne dienen, wo ich kann. Zum Beispiel, es ist gegenwärtig die Stelle des Kellermei-

nem Kopf kam. Gott soll mich bewahren, Herr, daß ich fürder mit Euch trinke, rief er; Ihr seid ein Schwarzkünstler, wie ich nun vermuthe, und könnt mehr als Brod essen.

Darüber wäre noch vielerlei zu sagen, antwortete Walther ganz ruhig und freundlich, aber es würde dir auch nicht viel helfen, werthgeschätzter Stallknecht und Roßkamm, wenn du mir fürder zusetztest mit Trinken: mich trinkst du nicht unter den Tisch, wasmaßen ich einen kleinen Hahnen in mein Gehirn geschraubt habe, durch welchen der Weindunst wieder herausfahrt. Schau zu! Dabei trank er ein großes Paßglas aus, wandte fernen Kopf herüber zu dem Reitknecht Ohnegrund, strich sein Haar zurück, und siehe da, in seinem Kopf steckte ein kleiner silberner Hahn, wie an einem Faß; da drehte er den Zapfen um, und ein bläulicher Dunst strömte hervor, so daß ihm der Weingeist keine Beschwerden machte in der Hirnkammer.

Da schlug der Reitknecht vor Verwunderung die Hände zusammen und rief: Das ist einmal eine schöne Erfindung, Herr Zauberer! Könnt Ihr mir nicht auch so ein Ding an den Kopf schrauben, um Geld und gute Worte? — Nein, das geht nicht, antwortete Jener bedächtig; da seid Ihr nicht erfahren genug in geheimer Wissenschaft; aber ich habe Euch liebgewonnen wegen Eurer absonderlichen Kunst im Trinken, darum möchte ich Euch gerne dienen, wo ich kann. Zum Beispiel, es ist gegenwärtig die Stelle des Kellermei-

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:05:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Ratskeller. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 117–197. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_ratskeller_1910/55>, abgerufen am 22.11.2024.