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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Ratskeller. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 117–197. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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suchte, der kurze kräftige Hals, das ganze Körperchen von behaglichem, gutem Leben strotzend! Ganz besondere Kunst hat aber der Meister, der dich geschaffen, auf Arme und Beinchen gelegt. Meint man nicht, dein kräftiges Aermlein werde sich bewegen, du werdest mit den runden Fingerchen ein Schnippchen schlagen, und der breite lächelnde Mund werde sich aufthun zu einem muntern Juheisa, Heisa, He! Ist man nicht versucht zu glauben, du werdest im tollen Weinmuth die runden Kniee beugen, den Waden anlegen, mit dem Fersen stauchen und das alte Mutterfaß in Galopp setzen, daß alle Rosen, Apostel und andere gemeinere Fässer mit Hussa und Halloh dir nachjagen durch den Keller?

Herr des Himmels! rief der Rathsdiener, indem er sich an mir fest klammerte, seht Ihr nicht, wie er die Augen verdreht und mit den Füßchen baumelt?

Alter, Ihr seid verrückt! sagte ich, einen scheuen Blick nach dem hölzernen Weingott werfend, es ist der Schein der Kerzen, der an ihm hin und her flackert. Dennoch war mir wunderlich zu Muthe, ich folgte dem Alten aus dem Bacchuskeller. Und war es denn auch der Schein der Kerzen, war es auch Täuschung, als ich mich umsah? Nickte er mir nicht mit dem runden Köpfchen, streckte er mir nicht das eine seiner Beinchen nach und schüttelte und krümmte sich vor heimlichem Lachen? Ich rannte unwillkürlich dem Alten nach und schloß mich dicht hinter ihm an.

suchte, der kurze kräftige Hals, das ganze Körperchen von behaglichem, gutem Leben strotzend! Ganz besondere Kunst hat aber der Meister, der dich geschaffen, auf Arme und Beinchen gelegt. Meint man nicht, dein kräftiges Aermlein werde sich bewegen, du werdest mit den runden Fingerchen ein Schnippchen schlagen, und der breite lächelnde Mund werde sich aufthun zu einem muntern Juheisa, Heisa, He! Ist man nicht versucht zu glauben, du werdest im tollen Weinmuth die runden Kniee beugen, den Waden anlegen, mit dem Fersen stauchen und das alte Mutterfaß in Galopp setzen, daß alle Rosen, Apostel und andere gemeinere Fässer mit Hussa und Halloh dir nachjagen durch den Keller?

Herr des Himmels! rief der Rathsdiener, indem er sich an mir fest klammerte, seht Ihr nicht, wie er die Augen verdreht und mit den Füßchen baumelt?

Alter, Ihr seid verrückt! sagte ich, einen scheuen Blick nach dem hölzernen Weingott werfend, es ist der Schein der Kerzen, der an ihm hin und her flackert. Dennoch war mir wunderlich zu Muthe, ich folgte dem Alten aus dem Bacchuskeller. Und war es denn auch der Schein der Kerzen, war es auch Täuschung, als ich mich umsah? Nickte er mir nicht mit dem runden Köpfchen, streckte er mir nicht das eine seiner Beinchen nach und schüttelte und krümmte sich vor heimlichem Lachen? Ich rannte unwillkürlich dem Alten nach und schloß mich dicht hinter ihm an.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:05:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T11:05:53Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Ratskeller. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 117–197. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_ratskeller_1910/16>, abgerufen am 27.11.2024.