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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Ratskeller. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 117–197. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Nein, er hieß mich nur die Proben herausnehmen.

Welche Proben, mein Freund?

Nun, die von den Zwölfen und der Rose, erwiderte der alte Mann, indem er anfing, einige niedliche Fläschchen mit langen Papierstreifen an den Hälsen hervor zu ziehen.

Wie? rief ich, man sagte mir ja, ich könnte den Wein von den Fässern selbst trinken.

Ja, aber nur im Beisein eines Herrn vom Senat. Darum hieß mich der Herr Senator die Zungenpröbchen herausnehmen, und so will ich sie Ihnen einschenken, wenn's gefällig.

Nicht einen Tropfen! unterbrach ich ihn, hier kein Glas voll! nein, das ist der echte Genuß, vom Fasse zu trinken, und ist es mir nicht mehr möglich, so will ich doch am Fasse trinken. Kommt, Alter, nehmt die Proben mit, ich will das Licht tragen.

Ich stand schon einige Minuten und sah dem wunderlichen Treiben des alten Dieners zu. Bald stand er still, sah auf mich und räusperte sich, als wollt' er sprechen, bald nahm er die Proben vom Tisch und packte sie in seine weiten Taschen, bald nahm er sie zögernd wieder heraus, um sie auf den Tisch zu setzen. Es ermüdete mich. Nun, sollen wir bald gehen? rief ich voll Sehnsucht nach dem Apostelkeller. Wie lange wollt Ihr noch an Euren Gläschen hier aus- und einpacken?

Der ernste Ton, in welchem ich dies sagte, schien

Nein, er hieß mich nur die Proben herausnehmen.

Welche Proben, mein Freund?

Nun, die von den Zwölfen und der Rose, erwiderte der alte Mann, indem er anfing, einige niedliche Fläschchen mit langen Papierstreifen an den Hälsen hervor zu ziehen.

Wie? rief ich, man sagte mir ja, ich könnte den Wein von den Fässern selbst trinken.

Ja, aber nur im Beisein eines Herrn vom Senat. Darum hieß mich der Herr Senator die Zungenpröbchen herausnehmen, und so will ich sie Ihnen einschenken, wenn's gefällig.

Nicht einen Tropfen! unterbrach ich ihn, hier kein Glas voll! nein, das ist der echte Genuß, vom Fasse zu trinken, und ist es mir nicht mehr möglich, so will ich doch am Fasse trinken. Kommt, Alter, nehmt die Proben mit, ich will das Licht tragen.

Ich stand schon einige Minuten und sah dem wunderlichen Treiben des alten Dieners zu. Bald stand er still, sah auf mich und räusperte sich, als wollt' er sprechen, bald nahm er die Proben vom Tisch und packte sie in seine weiten Taschen, bald nahm er sie zögernd wieder heraus, um sie auf den Tisch zu setzen. Es ermüdete mich. Nun, sollen wir bald gehen? rief ich voll Sehnsucht nach dem Apostelkeller. Wie lange wollt Ihr noch an Euren Gläschen hier aus- und einpacken?

Der ernste Ton, in welchem ich dies sagte, schien

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:05:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Ratskeller. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 117–197. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_ratskeller_1910/13>, abgerufen am 27.11.2024.