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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.

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lag aber daran, durch ihr Gebiet zu ziehen und
sich freundlich mit ihnen einzulassen, darum
wollte er einen Gesandten an sie schicken. Weil
aber im Reich bekannt war, daß man in Bre¬
men alles im Weinkeller verhandle, und die
Rathsherren und Bürgermeister einen guten
Schluck hätten, so fürchtete sich der Schweden¬
könig, sie möchten seinem Gesandten gar sehr
zusetzen mit Wein, daß er endlich betrunken
würde und schlechte Bedingungen einginge für
die Schweden."

"Nun befand sich aber im schwedischen La¬
ger ein Hauptmann vom gelben Regiment, der
ganz erschrecklich trinken konnte. Zwei, drei
Maas zum Frühstück war ihm ein Kleines, und
oft hat er Abends zum Zuspitzen ein halb Imi
getrunken und nachher gut geschlafen. Als nun
der König voll Besorgniß war, sie möchten
im Bremer Rathskeller seinem Gesandten allzu
sehr zusetzen, so erzählte ihm der Kanzler Oxen¬

lag aber daran, durch ihr Gebiet zu ziehen und
ſich freundlich mit ihnen einzulaſſen, darum
wollte er einen Geſandten an ſie ſchicken. Weil
aber im Reich bekannt war, daß man in Bre¬
men alles im Weinkeller verhandle, und die
Rathsherren und Buͤrgermeiſter einen guten
Schluck haͤtten, ſo fuͤrchtete ſich der Schweden¬
koͤnig, ſie moͤchten ſeinem Geſandten gar ſehr
zuſetzen mit Wein, daß er endlich betrunken
wuͤrde und ſchlechte Bedingungen einginge fuͤr
die Schweden.“

„Nun befand ſich aber im ſchwediſchen La¬
ger ein Hauptmann vom gelben Regiment, der
ganz erſchrecklich trinken konnte. Zwei, drei
Maas zum Fruͤhſtuͤck war ihm ein Kleines, und
oft hat er Abends zum Zuſpitzen ein halb Imi
getrunken und nachher gut geſchlafen. Als nun
der Koͤnig voll Beſorgniß war, ſie moͤchten
im Bremer Rathskeller ſeinem Geſandten allzu
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[77/0083] lag aber daran, durch ihr Gebiet zu ziehen und ſich freundlich mit ihnen einzulaſſen, darum wollte er einen Geſandten an ſie ſchicken. Weil aber im Reich bekannt war, daß man in Bre¬ men alles im Weinkeller verhandle, und die Rathsherren und Buͤrgermeiſter einen guten Schluck haͤtten, ſo fuͤrchtete ſich der Schweden¬ koͤnig, ſie moͤchten ſeinem Geſandten gar ſehr zuſetzen mit Wein, daß er endlich betrunken wuͤrde und ſchlechte Bedingungen einginge fuͤr die Schweden.“ „Nun befand ſich aber im ſchwediſchen La¬ ger ein Hauptmann vom gelben Regiment, der ganz erſchrecklich trinken konnte. Zwei, drei Maas zum Fruͤhſtuͤck war ihm ein Kleines, und oft hat er Abends zum Zuſpitzen ein halb Imi getrunken und nachher gut geſchlafen. Als nun der Koͤnig voll Beſorgniß war, ſie moͤchten im Bremer Rathskeller ſeinem Geſandten allzu ſehr zuſetzen, ſo erzaͤhlte ihm der Kanzler Oxen¬

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Zitationshilfe: Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_phantasien_1827/83>, abgerufen am 23.11.2024.