Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.wie sie alle nur schnöde Coquetten seyen, haben Wer kann dich berechnen, verschwören, o wie ſie alle nur ſchnoͤde Coquetten ſeyen, haben Wer kann dich berechnen, verſchwoͤren, o <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0050" n="44"/> wie ſie alle nur ſchnoͤde Coquetten ſeyen, haben<lb/> wir da nicht die Liebe thoͤrigter Weiſe verſchwo¬<lb/> ren, und uns vorgenommen, erſt dann zu<lb/> heirathen, wenn die Schwaben klug werden,<lb/> d. h. im vierzigſten?</p><lb/> <p>Wer kann dich berechnen, verſchwoͤren, o<lb/> Liebe? Du tauchſt nieder aus dem Auge der<lb/> Geliebten und ſchluͤpfſt durch unſer Auge ver¬<lb/> ſtohlen in das Herz. Und dennoch ſo kalt<lb/> konnteſt du bleiben, wenn ich meine Lieder<lb/> ſang, wollteſt den Blick nicht erwiedern, den<lb/> ich ſo oft nach dir ausſandte? Ich moͤchte ein<lb/> General ſeyn, nur daß ſie meinen Namen in<lb/> der Zeitung laͤſe, daß es ihr bange wuͤrde, wenn<lb/> ſie laͤſe: „der General Hauff hat ſich in der<lb/> letzten Schlacht bedeutend hervorgethan, und<lb/> acht Kugeln ins Herz bekommen, — woran<lb/> er aber nicht geſtorben.“ Ich moͤchte ein Tam¬<lb/> bour ſeyn, nur daß ich vor ihrem Haus mei¬<lb/> nen Schmerz auslaſſen und fuͤrchterlich trom¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [44/0050]
wie ſie alle nur ſchnoͤde Coquetten ſeyen, haben
wir da nicht die Liebe thoͤrigter Weiſe verſchwo¬
ren, und uns vorgenommen, erſt dann zu
heirathen, wenn die Schwaben klug werden,
d. h. im vierzigſten?
Wer kann dich berechnen, verſchwoͤren, o
Liebe? Du tauchſt nieder aus dem Auge der
Geliebten und ſchluͤpfſt durch unſer Auge ver¬
ſtohlen in das Herz. Und dennoch ſo kalt
konnteſt du bleiben, wenn ich meine Lieder
ſang, wollteſt den Blick nicht erwiedern, den
ich ſo oft nach dir ausſandte? Ich moͤchte ein
General ſeyn, nur daß ſie meinen Namen in
der Zeitung laͤſe, daß es ihr bange wuͤrde, wenn
ſie laͤſe: „der General Hauff hat ſich in der
letzten Schlacht bedeutend hervorgethan, und
acht Kugeln ins Herz bekommen, — woran
er aber nicht geſtorben.“ Ich moͤchte ein Tam¬
bour ſeyn, nur daß ich vor ihrem Haus mei¬
nen Schmerz auslaſſen und fuͤrchterlich trom¬
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