sich immer mehr über Stadt und Land verbreiten) eine glückliche Wahl zu treffen, und das Auffüt- tern ist immer noch besser als eine Amme, deren moralische und physische Gesundheit zu wünschen übrig läßt.
So lange das Kind an der Brust liegt, wird sein Wohlbefinden mit der Gesundheit der Amme im ge- nauesten Einklange stehen. Heftige Gemüthsaffekte seiner Ernährerin können eine solche Alteration der Milch hervorrufen, daß sie in ein Gift verwandelt wird und tödtliche Krämpfe verursacht. Ein jeder Diätfehler hat auf ihre Qualität Einfluß.
Das Kind ist in dieser Periode noch so unselbst- ständig, daß sein Wohlbefinden ganz und gar von dem Wohlbefinden eines Andern abhängt, und daß es jeden nicht selbst verschuldeten Exceß dennoch wegen seiner hohen Reizbarkeit schwerer büßen muß, als diejenige, die ihn begangen. Es fehlt daher nicht an Gründen, weßhalb eine Mutter, die in den traurigen Fall kömmt, ihr Kind einer Fremden anvertrauen zu müssen, diese unter strenger Aufsicht halten soll. Die Amme soll niemals außer der Zeit essen, sich nie den Magen mit Speisen überladen, und weder Bier noch andere gegohrne Getränke im Uebermaaß genießen. Sie darf sich weder einem indolenten Stillsitzen und Nichtsthun überlassen, (vorzüglich wenn sie früher an ein thätiges Leben gewöhnt war) noch auch durch zu
ſich immer mehr uͤber Stadt und Land verbreiten) eine glückliche Wahl zu treffen, und das Auffüt- tern iſt immer noch beſſer als eine Amme, deren moraliſche und phyſiſche Geſundheit zu wuͤnſchen uͤbrig laͤßt.
So lange das Kind an der Bruſt liegt, wird ſein Wohlbefinden mit der Geſundheit der Amme im ge- naueſten Einklange ſtehen. Heftige Gemuͤthsaffekte ſeiner Ernaͤhrerin koͤnnen eine ſolche Alteration der Milch hervorrufen, daß ſie in ein Gift verwandelt wird und toͤdtliche Kraͤmpfe verurſacht. Ein jeder Diaͤtfehler hat auf ihre Qualitaͤt Einfluß.
Das Kind iſt in dieſer Periode noch ſo unſelbſt- ſtaͤndig, daß ſein Wohlbefinden ganz und gar von dem Wohlbefinden eines Andern abhaͤngt, und daß es jeden nicht ſelbſt verſchuldeten Exceß dennoch wegen ſeiner hohen Reizbarkeit ſchwerer buͤßen muß, als diejenige, die ihn begangen. Es fehlt daher nicht an Gruͤnden, weßhalb eine Mutter, die in den traurigen Fall koͤmmt, ihr Kind einer Fremden anvertrauen zu müſſen, dieſe unter ſtrenger Aufſicht halten ſoll. Die Amme ſoll niemals außer der Zeit eſſen, ſich nie den Magen mit Speiſen uͤberladen, und weder Bier noch andere gegohrne Getraͤnke im Uebermaaß genießen. Sie darf ſich weder einem indolenten Stillſitzen und Nichtsthun uͤberlaſſen, (vorzuͤglich wenn ſie fruͤher an ein thaͤtiges Leben gewoͤhnt war) noch auch durch zu
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ſich immer mehr uͤber Stadt und Land verbreiten)
eine glückliche Wahl zu treffen, und das Auffüt-
tern iſt immer noch beſſer als eine Amme, deren
moraliſche und phyſiſche Geſundheit zu wuͤnſchen
uͤbrig laͤßt.
So lange das Kind an der Bruſt liegt, wird ſein
Wohlbefinden mit der Geſundheit der Amme im ge-
naueſten Einklange ſtehen. Heftige Gemuͤthsaffekte
ſeiner Ernaͤhrerin koͤnnen eine ſolche Alteration der
Milch hervorrufen, daß ſie in ein Gift verwandelt
wird und toͤdtliche Kraͤmpfe verurſacht. Ein jeder
Diaͤtfehler hat auf ihre Qualitaͤt Einfluß.
Das Kind iſt in dieſer Periode noch ſo unſelbſt-
ſtaͤndig, daß ſein Wohlbefinden ganz und gar von
dem Wohlbefinden eines Andern abhaͤngt, und daß
es jeden nicht ſelbſt verſchuldeten Exceß dennoch wegen
ſeiner hohen Reizbarkeit ſchwerer buͤßen muß, als
diejenige, die ihn begangen. Es fehlt daher nicht an
Gruͤnden, weßhalb eine Mutter, die in den traurigen
Fall koͤmmt, ihr Kind einer Fremden anvertrauen zu
müſſen, dieſe unter ſtrenger Aufſicht halten ſoll. Die
Amme ſoll niemals außer der Zeit eſſen, ſich nie den
Magen mit Speiſen uͤberladen, und weder Bier noch
andere gegohrne Getraͤnke im Uebermaaß genießen.
Sie darf ſich weder einem indolenten Stillſitzen und
Nichtsthun uͤberlaſſen, (vorzuͤglich wenn ſie fruͤher an
ein thaͤtiges Leben gewoͤhnt war) noch auch durch zu
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Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartwig_erziehung_1847/90>, abgerufen am 22.07.2024.
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