Umständen auch ein hoher äußerer Wärmegrad nicht unangenehm ist. Umgekehrt, wenn ein dunst- oder gasförmiger Körper sich zur Flüssigkeit verdichtet, so entbindet er alle Wärme, deren er bedurfte, um als Dunst zu verfliegen.
Ein Jeder wird wissen, wie es unmöglich ist, die Hand über heiße Wasserdämpfe zu halten, weil diese sich unmittelbar an der verhältnißmäßig kalten Haut verdichten, und dabei eine beträchtliche, sogar sengende Wärme entbinden.
Auf dieselbe Weise theilt die Hautausdünstung, wenn sie nicht so schnell als sie sich bildet, verfliegen kann und nun als Schweiß zurückbleibt, der Haut sehr viel entbundenen Wärmestoff mit, wobei zugleich die im Körper beständig gebildete Wärme sich an- häuft und ein sehr unbehagliches Gefühl erzeugt.
Baumwollene Hemde und Beinkleider theilen die Vorzüge des Flanells, und sind auch in der ganzen englischen Armee den leinenen substituirt worden, weil alle Militärärzte fanden, daß Erkältungen und Lun- genübel durch ihren Gebrauch vermindert werden.
Mit dem Worte Flanell verbinden viele den Begriff einer erstickenden Wärme und einer großen Verweichlichung -- beides mit Unrecht. Der ganze Körper soll ja nicht über und über in dichte Wolle eingehüllt werden; nur Brust und Unterleib des Kin- des sollen mit einem dünnen Gewebe aus diesem Stoffe
Umſtaͤnden auch ein hoher aͤußerer Waͤrmegrad nicht unangenehm iſt. Umgekehrt, wenn ein dunſt- oder gasfoͤrmiger Koͤrper ſich zur Flüſſigkeit verdichtet, ſo entbindet er alle Waͤrme, deren er bedurfte, um als Dunſt zu verfliegen.
Ein Jeder wird wiſſen, wie es unmoͤglich iſt, die Hand uͤber heiße Waſſerdaͤmpfe zu halten, weil dieſe ſich unmittelbar an der verhaͤltnißmaͤßig kalten Haut verdichten, und dabei eine betraͤchtliche, ſogar ſengende Waͤrme entbinden.
Auf dieſelbe Weiſe theilt die Hautausduͤnſtung, wenn ſie nicht ſo ſchnell als ſie ſich bildet, verfliegen kann und nun als Schweiß zuruͤckbleibt, der Haut ſehr viel entbundenen Waͤrmeſtoff mit, wobei zugleich die im Koͤrper beſtaͤndig gebildete Waͤrme ſich an- haͤuft und ein ſehr unbehagliches Gefuͤhl erzeugt.
Baumwollene Hemde und Beinkleider theilen die Vorzuͤge des Flanells, und ſind auch in der ganzen engliſchen Armee den leinenen ſubſtituirt worden, weil alle Militaͤraͤrzte fanden, daß Erkaͤltungen und Lun- genuͤbel durch ihren Gebrauch vermindert werden.
Mit dem Worte Flanell verbinden viele den Begriff einer erſtickenden Waͤrme und einer großen Verweichlichung — beides mit Unrecht. Der ganze Koͤrper ſoll ja nicht uͤber und uͤber in dichte Wolle eingehuͤllt werden; nur Bruſt und Unterleib des Kin- des ſollen mit einem duͤnnen Gewebe aus dieſem Stoffe
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Umſtaͤnden auch ein hoher aͤußerer Waͤrmegrad nicht
unangenehm iſt. Umgekehrt, wenn ein dunſt- oder
gasfoͤrmiger Koͤrper ſich zur Flüſſigkeit verdichtet, ſo
entbindet er alle Waͤrme, deren er bedurfte, um als
Dunſt zu verfliegen.
Ein Jeder wird wiſſen, wie es unmoͤglich iſt, die
Hand uͤber heiße Waſſerdaͤmpfe zu halten, weil dieſe
ſich unmittelbar an der verhaͤltnißmaͤßig kalten Haut
verdichten, und dabei eine betraͤchtliche, ſogar ſengende
Waͤrme entbinden.
Auf dieſelbe Weiſe theilt die Hautausduͤnſtung,
wenn ſie nicht ſo ſchnell als ſie ſich bildet, verfliegen
kann und nun als Schweiß zuruͤckbleibt, der Haut
ſehr viel entbundenen Waͤrmeſtoff mit, wobei zugleich
die im Koͤrper beſtaͤndig gebildete Waͤrme ſich an-
haͤuft und ein ſehr unbehagliches Gefuͤhl erzeugt.
Baumwollene Hemde und Beinkleider theilen die
Vorzuͤge des Flanells, und ſind auch in der ganzen
engliſchen Armee den leinenen ſubſtituirt worden, weil
alle Militaͤraͤrzte fanden, daß Erkaͤltungen und Lun-
genuͤbel durch ihren Gebrauch vermindert werden.
Mit dem Worte Flanell verbinden viele den
Begriff einer erſtickenden Waͤrme und einer großen
Verweichlichung — beides mit Unrecht. Der ganze
Koͤrper ſoll ja nicht uͤber und uͤber in dichte Wolle
eingehuͤllt werden; nur Bruſt und Unterleib des Kin-
des ſollen mit einem duͤnnen Gewebe aus dieſem Stoffe
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Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartwig_erziehung_1847/82>, abgerufen am 22.07.2024.
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