erfordert durchaus einen häufigen Wechsel der Wäsche. Jn einem offenen Kleide wird jede Verunreinigung leichter bemerkt, so daß man sogleich den Pflichten, welche die Reinlichkeit verlangt, nachkommen kann. Dieser Vortheil ist so groß, daß er allein schon hin- reicht, das Einwickelu zu verurtheilen. Weg also mit allen enganliegenden Fesseln! Das Leben hat deren genug, fangen wir nicht an, sie unnöthiger Weise unseren Lieben gleich beim Eintritt in dasselbe an- zulegen.
Um den Neugeborenen gegen Kälte zu schützen, werden wir ihm daher statt eines Marterzwanges lange, warme, wollene Kleider anziehen, so daß die Strümpfe wegfallen können, denn ihre Durchnässung wird oft übersehen und veranlaßt Erkältung. Keine festen Binden, welche die Circulation hemmen! Kein Druck auf irgend einen Theil! Keine zu enganschließende und zu warme Mützen, denn in den Krankheitslehren der erfahrensten Kinderärzte finden wir sie als eine häufige Ursache der tödtlichen Hirnwassersucht ange- führt. Eine zu warme Kopfbedeckung ist überhaupt schädlich; sie zieht zu viel Blut nach dem Gehirn und zur äußeren Kopfhaut, und ist ganz der gol- denen Regel des Boerhaave zuwider: daß der Kopf kühl und die Füße warm gehalten werden müssen. Besonders verwerflich sind Pelzmützen, da sie keine Ausdünstung durchlassen, den behaarten Kopftheil
erfordert durchaus einen haͤufigen Wechſel der Waͤſche. Jn einem offenen Kleide wird jede Verunreinigung leichter bemerkt, ſo daß man ſogleich den Pflichten, welche die Reinlichkeit verlangt, nachkommen kann. Dieſer Vortheil iſt ſo groß, daß er allein ſchon hin- reicht, das Einwickelu zu verurtheilen. Weg alſo mit allen enganliegenden Feſſeln! Das Leben hat deren genug, fangen wir nicht an, ſie unnoͤthiger Weiſe unſeren Lieben gleich beim Eintritt in dasſelbe an- zulegen.
Um den Neugeborenen gegen Kaͤlte zu ſchuͤtzen, werden wir ihm daher ſtatt eines Marterzwanges lange, warme, wollene Kleider anziehen, ſo daß die Struͤmpfe wegfallen koͤnnen, denn ihre Durchnaͤſſung wird oft uͤberſehen und veranlaßt Erkaͤltung. Keine feſten Binden, welche die Circulation hemmen! Kein Druck auf irgend einen Theil! Keine zu enganſchließende und zu warme Muͤtzen, denn in den Krankheitslehren der erfahrenſten Kinderaͤrzte finden wir ſie als eine haͤufige Urſache der toͤdtlichen Hirnwaſſerſucht ange- fuͤhrt. Eine zu warme Kopfbedeckung iſt überhaupt ſchaͤdlich; ſie zieht zu viel Blut nach dem Gehirn und zur aͤußeren Kopfhaut, und iſt ganz der gol- denen Regel des Boerhaave zuwider: daß der Kopf kuͤhl und die Fuͤße warm gehalten werden muͤſſen. Beſonders verwerflich ſind Pelzmuͤtzen, da ſie keine Ausduͤnſtung durchlaſſen, den behaarten Kopftheil
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erfordert durchaus einen haͤufigen Wechſel der Waͤſche.
Jn einem offenen Kleide wird jede Verunreinigung
leichter bemerkt, ſo daß man ſogleich den Pflichten,
welche die Reinlichkeit verlangt, nachkommen kann.
Dieſer Vortheil iſt ſo groß, daß er allein ſchon hin-
reicht, das Einwickelu zu verurtheilen. Weg alſo
mit allen enganliegenden Feſſeln! Das Leben hat deren
genug, fangen wir nicht an, ſie unnoͤthiger Weiſe
unſeren Lieben gleich beim Eintritt in dasſelbe an-
zulegen.
Um den Neugeborenen gegen Kaͤlte zu ſchuͤtzen,
werden wir ihm daher ſtatt eines Marterzwanges lange,
warme, wollene Kleider anziehen, ſo daß die Struͤmpfe
wegfallen koͤnnen, denn ihre Durchnaͤſſung wird oft
uͤberſehen und veranlaßt Erkaͤltung. Keine feſten
Binden, welche die Circulation hemmen! Kein Druck
auf irgend einen Theil! Keine zu enganſchließende
und zu warme Muͤtzen, denn in den Krankheitslehren
der erfahrenſten Kinderaͤrzte finden wir ſie als eine
haͤufige Urſache der toͤdtlichen Hirnwaſſerſucht ange-
fuͤhrt. Eine zu warme Kopfbedeckung iſt überhaupt
ſchaͤdlich; ſie zieht zu viel Blut nach dem Gehirn
und zur aͤußeren Kopfhaut, und iſt ganz der gol-
denen Regel des Boerhaave zuwider: daß der Kopf
kuͤhl und die Fuͤße warm gehalten werden muͤſſen.
Beſonders verwerflich ſind Pelzmuͤtzen, da ſie keine
Ausduͤnſtung durchlaſſen, den behaarten Kopftheil
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Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartwig_erziehung_1847/79>, abgerufen am 22.07.2024.
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