Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.4 oder 6 Wochen frisches aus der Quelle oder aus 4 oder 6 Wochen friſches aus der Quelle oder aus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0063" n="53"/> 4 oder 6 Wochen friſches aus der Quelle oder aus<lb/> dem Brunnen geſchoͤpftes Waſſer dazu verwendet<lb/> wird. Das Kind verdauet und athmet ſchneller wie<lb/> der Erwachſene, folglich werden auch ſeine Abſon-<lb/> derungen verhaͤltnißmaͤßig bedeutender ſein. Unrei-<lb/> nigkeiten ſammeln ſich leichter auf ſeiner ſtark aus-<lb/> duͤnſtenden Haut. Der eigenthuͤmliche Geruch kleiner<lb/> Kinder, ſelbſt bei denen, die ſehr reinlich gehalten<lb/> werden, beweist hinlaͤnglich die groͤßere Thaͤtigkeit<lb/> ihrer Transpiration. Das Kind muß daher im er-<lb/> ſten Lebensjahr zweimal taͤglich gewaſchen werden,<lb/> ſpaͤterhin reicht man aus mit einem einzigen Bade.<lb/> Es verſteht ſich von ſelbſt, daß man die kalten Wa-<lb/> ſchungen nicht zu fruͤh nach dem Eſſen vornehmen<lb/> darf, auch nicht wenn das Kind von koͤrperlicher Be-<lb/> wegung erhitzt iſt. Das Waſchen muß ſchnell ge-<lb/> ſchehen und hinterdrein der Koͤrper ohne Verzug<lb/> abgetrocknet und gerieben werden. Bei kaͤlterem<lb/> Wetter waſche man die Kinder in einem maͤßig<lb/> gewaͤrmten Zimmer (15º R.) wobei das Waſſer ſeine<lb/> voͤllige Kaͤlte behalten mag — es wird nur um ſo<lb/> mehr die Haut ſtaͤrken und erfriſchen. Sobald das<lb/> Alter der Kleinen es erlaubt, laſſe man ſie in der<lb/> guten Jahreszeit fleißig im Fluſſe baden und ſo fruͤh<lb/> als moͤglich das Schwimmen lernen — eine der ge-<lb/> ſundeſten Bewegungen, die außerdem noch den gro-<lb/> ßen Vortheil bietet, daß man dadurch in den Fall<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [53/0063]
4 oder 6 Wochen friſches aus der Quelle oder aus
dem Brunnen geſchoͤpftes Waſſer dazu verwendet
wird. Das Kind verdauet und athmet ſchneller wie
der Erwachſene, folglich werden auch ſeine Abſon-
derungen verhaͤltnißmaͤßig bedeutender ſein. Unrei-
nigkeiten ſammeln ſich leichter auf ſeiner ſtark aus-
duͤnſtenden Haut. Der eigenthuͤmliche Geruch kleiner
Kinder, ſelbſt bei denen, die ſehr reinlich gehalten
werden, beweist hinlaͤnglich die groͤßere Thaͤtigkeit
ihrer Transpiration. Das Kind muß daher im er-
ſten Lebensjahr zweimal taͤglich gewaſchen werden,
ſpaͤterhin reicht man aus mit einem einzigen Bade.
Es verſteht ſich von ſelbſt, daß man die kalten Wa-
ſchungen nicht zu fruͤh nach dem Eſſen vornehmen
darf, auch nicht wenn das Kind von koͤrperlicher Be-
wegung erhitzt iſt. Das Waſchen muß ſchnell ge-
ſchehen und hinterdrein der Koͤrper ohne Verzug
abgetrocknet und gerieben werden. Bei kaͤlterem
Wetter waſche man die Kinder in einem maͤßig
gewaͤrmten Zimmer (15º R.) wobei das Waſſer ſeine
voͤllige Kaͤlte behalten mag — es wird nur um ſo
mehr die Haut ſtaͤrken und erfriſchen. Sobald das
Alter der Kleinen es erlaubt, laſſe man ſie in der
guten Jahreszeit fleißig im Fluſſe baden und ſo fruͤh
als moͤglich das Schwimmen lernen — eine der ge-
ſundeſten Bewegungen, die außerdem noch den gro-
ßen Vortheil bietet, daß man dadurch in den Fall
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Zitationshilfe: | Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartwig_erziehung_1847/63>, abgerufen am 22.07.2024. |