wenigstens den Vortheil, daß man nie gezwungen wird, einen Schritt rückwärts zu thun, und daß ein jeder Tag zur Entwickelung und Befestigung der Fähig- keiten das Seinige beiträgt.
Die Schwäche des neugebornen Kindes ist be- kanntlich so groß, daß es weder das Köpfchen noch den Rumpf bewegen und nur die Arme und Beine etwas hin und her werfen kann. Die Wirbel und viele andere Knochen bestehen noch aus getrennten Stücken, die durch Knorpel verbunden sind und erst später, durch die allmälige Verwandlung dieses letz- teren in Knochenmasse, zu einem einzigen festen Stücke sich vereinigen.
Die noch schlafende Kraft des Muskelsystems, so wie die große Nachgiebigkeit der festen Stützpunkte desselben erfordern daher die größte Vorsicht bei der Behandlung des Säuglings. Ein jeder voreiliger Versuch, denselben zum Aufrechtsitzen zu gewöhnen, muß die Gefahr einer Verbiegung des Rückgrates mit sich führen, da dieses in den ersten Monaten durchaus nicht im Stande ist, das Gewicht des Kopfes und des Oberkörpers zu tragen, und wegen der Schwäche und Verschiebbarkeit seiner Ligamente sehr leicht aus der Lage gerückt wird.
Jn der ersten Zeit schläft der Säugling fast un- unterbrochen. Das An- und Ausziehen Morgens und Abends, das Waschen, das öftere Herumlegen sind
wenigſtens den Vortheil, daß man nie gezwungen wird, einen Schritt ruͤckwaͤrts zu thun, und daß ein jeder Tag zur Entwickelung und Befeſtigung der Faͤhig- keiten das Seinige beitraͤgt.
Die Schwaͤche des neugebornen Kindes iſt be- kanntlich ſo groß, daß es weder das Koͤpfchen noch den Rumpf bewegen und nur die Arme und Beine etwas hin und her werfen kann. Die Wirbel und viele andere Knochen beſtehen noch aus getrennten Stuͤcken, die durch Knorpel verbunden ſind und erſt ſpaͤter, durch die allmaͤlige Verwandlung dieſes letz- teren in Knochenmaſſe, zu einem einzigen feſten Stücke ſich vereinigen.
Die noch ſchlafende Kraft des Muskelſyſtems, ſo wie die große Nachgiebigkeit der feſten Stuͤtzpunkte desſelben erfordern daher die groͤßte Vorſicht bei der Behandlung des Saͤuglings. Ein jeder voreiliger Verſuch, denſelben zum Aufrechtſitzen zu gewoͤhnen, muß die Gefahr einer Verbiegung des Ruͤckgrates mit ſich fuͤhren, da dieſes in den erſten Monaten durchaus nicht im Stande iſt, das Gewicht des Kopfes und des Oberkoͤrpers zu tragen, und wegen der Schwaͤche und Verſchiebbarkeit ſeiner Ligamente ſehr leicht aus der Lage geruͤckt wird.
Jn der erſten Zeit ſchlaͤft der Saͤugling faſt un- unterbrochen. Das An- und Ausziehen Morgens und Abends, das Waſchen, das oͤftere Herumlegen ſind
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wenigſtens den Vortheil, daß man nie gezwungen wird,
einen Schritt ruͤckwaͤrts zu thun, und daß ein jeder
Tag zur Entwickelung und Befeſtigung der Faͤhig-
keiten das Seinige beitraͤgt.
Die Schwaͤche des neugebornen Kindes iſt be-
kanntlich ſo groß, daß es weder das Koͤpfchen noch
den Rumpf bewegen und nur die Arme und Beine
etwas hin und her werfen kann. Die Wirbel und
viele andere Knochen beſtehen noch aus getrennten
Stuͤcken, die durch Knorpel verbunden ſind und erſt
ſpaͤter, durch die allmaͤlige Verwandlung dieſes letz-
teren in Knochenmaſſe, zu einem einzigen feſten Stücke
ſich vereinigen.
Die noch ſchlafende Kraft des Muskelſyſtems, ſo
wie die große Nachgiebigkeit der feſten Stuͤtzpunkte
desſelben erfordern daher die groͤßte Vorſicht bei der
Behandlung des Saͤuglings. Ein jeder voreiliger
Verſuch, denſelben zum Aufrechtſitzen zu gewoͤhnen,
muß die Gefahr einer Verbiegung des Ruͤckgrates
mit ſich fuͤhren, da dieſes in den erſten Monaten
durchaus nicht im Stande iſt, das Gewicht des
Kopfes und des Oberkoͤrpers zu tragen, und wegen
der Schwaͤche und Verſchiebbarkeit ſeiner Ligamente
ſehr leicht aus der Lage geruͤckt wird.
Jn der erſten Zeit ſchlaͤft der Saͤugling faſt un-
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Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartwig_erziehung_1847/42>, abgerufen am 22.07.2024.
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