Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.Unter Kaiser Honorius wurden (im J. 404)1) wieder Nach von Beust2) sollen unter den mancipes auch die Diese wurden nämlich der schola palatina entnommen und Zu den geschäftigsten Aufsichtsbeamten gehörten die "agentes Die curiosi auch judices curiosi genannt, erfüllten na- 1) Cod. Theod. d. c. publ. Lex. LXV. "de mancipibus per stationes singulas conlocandis". 2) von Beust, Postregal Band I. pag. 235.
Unter Kaiſer Honorius wurden (im J. 404)1) wieder Nach von Beust2) ſollen unter den mancipes auch die Dieſe wurden nämlich der schola palatina entnommen und Zu den geſchäftigſten Aufſichtsbeamten gehörten die „agentes Die curiosi auch judices curiosi genannt, erfüllten na- 1) Cod. Theod. d. c. publ. Lex. LXV. „de mancipibus per stationes singulas conlocandis“. 2) von Beust, Poſtregal Band I. pag. 235.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0074" n="61"/> <p>Unter Kaiſer <hi rendition="#aq">Honorius</hi> wurden (im J. 404)<note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Cod. Theod. d. c. publ. Lex. LXV. „de mancipibus per<lb/> stationes singulas conlocandis“.</hi></note> wieder<lb/> alle Stationen mit nur je einem <hi rendition="#aq">manceps</hi> beſetzt, nachdem ſich<lb/> die Theilung der Aufſicht wegen Mangel an geeigneten Perſonal<lb/> nicht durchführen ließ.</p><lb/> <p>Nach <hi rendition="#aq">von Beust</hi><note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">von Beust</hi>, Poſtregal Band <hi rendition="#aq">I. pag.</hi> 235.</note> ſollen unter den <hi rendition="#aq">mancipes</hi> auch die<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">stratores</hi></hi> geſtanden haben, ſoweit dieſelben nämlich als<lb/><hi rendition="#aq">stratores cursuales</hi> für den <hi rendition="#aq">cursus publicus</hi> in Verwendung<lb/> genommen waren.</p><lb/> <p>Dieſe wurden nämlich der <hi rendition="#aq">schola palatina</hi> entnommen und<lb/> in die Provinzen zur Ueberwachung des Pferdeſtandes geſchickt;<lb/> ſie hatten die Remontirung der Pferde und des Viehes zu leiten<lb/> und darüber zu wachen, daß ſie auch für den Dienſt brauchbar<lb/> gemacht wurden.</p><lb/> <p>Zu den geſchäftigſten Aufſichtsbeamten gehörten die <hi rendition="#aq">„agentes<lb/> in rebus“</hi>; dieſe in einer Militärſchule gebildet, waren insbe-<lb/> ſondere für den <hi rendition="#aq">cursus publicus</hi> verwendet; unter denſelben<lb/> gab es wieder verſchiedene Rangſtufen, darunter die <hi rendition="#aq">deputati</hi>,<lb/> die <hi rendition="#aq">curiosi</hi> oder <hi rendition="#aq">curagendarii</hi>.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">curiosi</hi> auch <hi rendition="#aq">judices curiosi</hi> genannt, erfüllten na-<lb/> mentlich die wichtigſte Aufgabe; ſie waren beſtändig auf Reiſen,<lb/> verbrachten kaiſerliche Befehle an die Statthalter der Provinzen<lb/> und brachten Meldungen von dieſen an den Kaiſer zurück;<lb/> gleichzeitig inſpicirten ſie den <hi rendition="#aq">cursus publicus</hi>. Als die <hi rendition="#aq">schola<lb/> agentium</hi> nicht mehr für den Bedarf der Candidaten ausreichte,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [61/0074]
Unter Kaiſer Honorius wurden (im J. 404) 1) wieder
alle Stationen mit nur je einem manceps beſetzt, nachdem ſich
die Theilung der Aufſicht wegen Mangel an geeigneten Perſonal
nicht durchführen ließ.
Nach von Beust 2) ſollen unter den mancipes auch die
stratores geſtanden haben, ſoweit dieſelben nämlich als
stratores cursuales für den cursus publicus in Verwendung
genommen waren.
Dieſe wurden nämlich der schola palatina entnommen und
in die Provinzen zur Ueberwachung des Pferdeſtandes geſchickt;
ſie hatten die Remontirung der Pferde und des Viehes zu leiten
und darüber zu wachen, daß ſie auch für den Dienſt brauchbar
gemacht wurden.
Zu den geſchäftigſten Aufſichtsbeamten gehörten die „agentes
in rebus“; dieſe in einer Militärſchule gebildet, waren insbe-
ſondere für den cursus publicus verwendet; unter denſelben
gab es wieder verſchiedene Rangſtufen, darunter die deputati,
die curiosi oder curagendarii.
Die curiosi auch judices curiosi genannt, erfüllten na-
mentlich die wichtigſte Aufgabe; ſie waren beſtändig auf Reiſen,
verbrachten kaiſerliche Befehle an die Statthalter der Provinzen
und brachten Meldungen von dieſen an den Kaiſer zurück;
gleichzeitig inſpicirten ſie den cursus publicus. Als die schola
agentium nicht mehr für den Bedarf der Candidaten ausreichte,
1) Cod. Theod. d. c. publ. Lex. LXV. „de mancipibus per
stationes singulas conlocandis“.
2) von Beust, Poſtregal Band I. pag. 235.
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