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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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Die Stellung der Beamten in den Provinzen, sowie --
seit dem lebendigeren Verkehr des römischen Senates mit fremden
Reichen -- die Reisen römischer Gesandten zu auswärtigen
Völkern und Fürsten veranlaßten die ersten Anordnungen hin-
sichtlich ihrer Beförderung und dessen, was sie dazu von den
Communen der Provinzen, die sie bereisen mußten, fordern
durften. Es war natürlich, daß man bei der Schonung, die
man Rom, seinem städtischen Gebiete und den Bürgern an-
gedeihen ließ, sich mit jenen den Gesandten und andern Be-
amten zustehenden Forderungen an die römischen Bundes-
genossen wandte; sie scheinen jedoch gesetzlich geregelt gewesen
zu sein und weitere Leistungen, als die vom Gesetze bestimmten,
hatten denn auch die Bundesgenossen und nachmals die in ein
ähnliches Verhältniß eintretenden Provinzen nicht zu tragen.
Die erste Spur solcher Bestimmungen findet sich bei Livius1),
welcher erzählt, wie der zu Gunsten der Prätoren von den
Bundesgenossen gemachte Aufwand beschränkt worden sei. Daß
darunter ganz besonders die Mittel zur Beförderung derselben
auf ihren Reisen gemeint sind, wird aus einer andern Stelle
desselben Schriftstellers klar.2)

1) Livius, 32, 27. "Fugati ex insula foeneratores et sumtus,
quos in cultum praetorum socii facere soliti erant, circumcisi."
2) Livius, 42, 1 (Postumius). "Literas Praeneste misit, ut sibi
magistratus obviam exiret locumque publicum pararet, ubi diver-
terentur jumentaque quum exirent, inde praesto essent.
Ante hunc consulem nemo unquam sociis in ulla re oneri aut sumtui
fuit. Ideo magistratus mulis tabernaculisque et omni alio
instrumento militari ornabantur, ne quid tale imperarent sociis. --
Privati hospitia habebant, ea benigne comiterque colebant domusque
eorum Romae hospitibus patebant, apud quos ipsis diverti suos
esset. Legati, qui repente aliquo mitterentur, singula

Die Stellung der Beamten in den Provinzen, ſowie —
ſeit dem lebendigeren Verkehr des römiſchen Senates mit fremden
Reichen — die Reiſen römiſcher Geſandten zu auswärtigen
Völkern und Fürſten veranlaßten die erſten Anordnungen hin-
ſichtlich ihrer Beförderung und deſſen, was ſie dazu von den
Communen der Provinzen, die ſie bereiſen mußten, fordern
durften. Es war natürlich, daß man bei der Schonung, die
man Rom, ſeinem ſtädtiſchen Gebiete und den Bürgern an-
gedeihen ließ, ſich mit jenen den Geſandten und andern Be-
amten zuſtehenden Forderungen an die römiſchen Bundes-
genoſſen wandte; ſie ſcheinen jedoch geſetzlich geregelt geweſen
zu ſein und weitere Leiſtungen, als die vom Geſetze beſtimmten,
hatten denn auch die Bundesgenoſſen und nachmals die in ein
ähnliches Verhältniß eintretenden Provinzen nicht zu tragen.
Die erſte Spur ſolcher Beſtimmungen findet ſich bei Livius1),
welcher erzählt, wie der zu Gunſten der Prätoren von den
Bundesgenoſſen gemachte Aufwand beſchränkt worden ſei. Daß
darunter ganz beſonders die Mittel zur Beförderung derſelben
auf ihren Reiſen gemeint ſind, wird aus einer andern Stelle
desſelben Schriftſtellers klar.2)

1) Livius, 32, 27. „Fugati ex insula foeneratores et sumtus,
quos in cultum praetorum socii facere soliti erant, circumcisi.“
2) Livius, 42, 1 (Postumius). „Literas Praeneste misit, ut sibi
magistratus obviam exiret locumque publicum pararet, ubi diver-
terentur jumentaque quum exirent, inde praesto essent.
Ante hunc consulem nemo unquam sociis in ulla re oneri aut sumtui
fuit. Ideo magistratus mulis tabernaculisque et omni alio
instrumento militari ornabantur, ne quid tale imperarent sociis. —
Privati hospitia habebant, ea benigne comiterque colebant domusque
eorum Romae hospitibus patebant, apud quos ipsis diverti suos
esset. Legati, qui repente aliquo mitterentur, singula
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[26/0039] Die Stellung der Beamten in den Provinzen, ſowie — ſeit dem lebendigeren Verkehr des römiſchen Senates mit fremden Reichen — die Reiſen römiſcher Geſandten zu auswärtigen Völkern und Fürſten veranlaßten die erſten Anordnungen hin- ſichtlich ihrer Beförderung und deſſen, was ſie dazu von den Communen der Provinzen, die ſie bereiſen mußten, fordern durften. Es war natürlich, daß man bei der Schonung, die man Rom, ſeinem ſtädtiſchen Gebiete und den Bürgern an- gedeihen ließ, ſich mit jenen den Geſandten und andern Be- amten zuſtehenden Forderungen an die römiſchen Bundes- genoſſen wandte; ſie ſcheinen jedoch geſetzlich geregelt geweſen zu ſein und weitere Leiſtungen, als die vom Geſetze beſtimmten, hatten denn auch die Bundesgenoſſen und nachmals die in ein ähnliches Verhältniß eintretenden Provinzen nicht zu tragen. Die erſte Spur ſolcher Beſtimmungen findet ſich bei Livius 1), welcher erzählt, wie der zu Gunſten der Prätoren von den Bundesgenoſſen gemachte Aufwand beſchränkt worden ſei. Daß darunter ganz beſonders die Mittel zur Beförderung derſelben auf ihren Reiſen gemeint ſind, wird aus einer andern Stelle desſelben Schriftſtellers klar. 2) 1) Livius, 32, 27. „Fugati ex insula foeneratores et sumtus, quos in cultum praetorum socii facere soliti erant, circumcisi.“ 2) Livius, 42, 1 (Postumius). „Literas Praeneste misit, ut sibi magistratus obviam exiret locumque publicum pararet, ubi diver- terentur jumentaque quum exirent, inde praesto essent. Ante hunc consulem nemo unquam sociis in ulla re oneri aut sumtui fuit. Ideo magistratus mulis tabernaculisque et omni alio instrumento militari ornabantur, ne quid tale imperarent sociis. — Privati hospitia habebant, ea benigne comiterque colebant domusque eorum Romae hospitibus patebant, apud quos ipsis diverti suos esset. Legati, qui repente aliquo mitterentur, singula

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/39>, abgerufen am 24.11.2024.