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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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gestritten, mit Nürnberg, Frankfurt, Cöln, Augsburg, Lindau,
Memmingen, Ulm, Hamburg, Lübeck, Hessen-Cassel, Pfalz,
Braunschweig, Churbrandenburg, mit dem ganzen nieder-
sächsischen Kreise, mit Württemberg, Bayern, mit dem fränkischen
Kreise, mit Sachsen-Coburg und Saalfeld, Wetzlar, Chur-
Sachsen, Nassau, Osnabrück, Münster, Friedberg, Lippe-
Schaumburg, Dillingen, Bremen etc. etc. Hatte sie auch vor
den Schranken des Reichshofraths in Wien gegen ein und
dieselbe Stadt, gegen einen und denselben Stand des Reiches
mehrmals zu kämpfen, so war sie doch unermüdet in dem
Kampfe "zur Conservation des einem römischen Kaiser einzig
und allein angehörenden hohen Postregals."

Kein Wunder, wenn Taxis von den Kaisern zunächst
geschützt und gehoben ward, denn sie hoben und schirmten
durch Taxis ihr eigenes Recht; kein Wunder, wenn es je
nach Gelegenheit höchstes Bestreben des Hauses Taxis war,
ihrem Postgebiete noch immer weitere Ausdehnung zu geben,
und ebensoleicht begreiflich, wenn dieses Bestreben nicht auf
österreichisches Gebiet ausgedehnt wurde.

Die Reichspost stand aber in ihrer letzten Blüthe; eisige
Stürme kamen und die Blüthen brachen mit sammt dem Baum.



geſtritten, mit Nürnberg, Frankfurt, Cöln, Augsburg, Lindau,
Memmingen, Ulm, Hamburg, Lübeck, Heſſen-Caſſel, Pfalz,
Braunſchweig, Churbrandenburg, mit dem ganzen nieder-
ſächſiſchen Kreiſe, mit Württemberg, Bayern, mit dem fränkiſchen
Kreiſe, mit Sachſen-Coburg und Saalfeld, Wetzlar, Chur-
Sachſen, Naſſau, Osnabrück, Münſter, Friedberg, Lippe-
Schaumburg, Dillingen, Bremen ꝛc. ꝛc. Hatte ſie auch vor
den Schranken des Reichshofraths in Wien gegen ein und
dieſelbe Stadt, gegen einen und denſelben Stand des Reiches
mehrmals zu kämpfen, ſo war ſie doch unermüdet in dem
Kampfe „zur Conſervation des einem römiſchen Kaiſer einzig
und allein angehörenden hohen Poſtregals.“

Kein Wunder, wenn Taxis von den Kaiſern zunächſt
geſchützt und gehoben ward, denn ſie hoben und ſchirmten
durch Taxis ihr eigenes Recht; kein Wunder, wenn es je
nach Gelegenheit höchſtes Beſtreben des Hauſes Taxis war,
ihrem Poſtgebiete noch immer weitere Ausdehnung zu geben,
und ebenſoleicht begreiflich, wenn dieſes Beſtreben nicht auf
öſterreichiſches Gebiet ausgedehnt wurde.

Die Reichspoſt ſtand aber in ihrer letzten Blüthe; eiſige
Stürme kamen und die Blüthen brachen mit ſammt dem Baum.



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[360/0373] geſtritten, mit Nürnberg, Frankfurt, Cöln, Augsburg, Lindau, Memmingen, Ulm, Hamburg, Lübeck, Heſſen-Caſſel, Pfalz, Braunſchweig, Churbrandenburg, mit dem ganzen nieder- ſächſiſchen Kreiſe, mit Württemberg, Bayern, mit dem fränkiſchen Kreiſe, mit Sachſen-Coburg und Saalfeld, Wetzlar, Chur- Sachſen, Naſſau, Osnabrück, Münſter, Friedberg, Lippe- Schaumburg, Dillingen, Bremen ꝛc. ꝛc. Hatte ſie auch vor den Schranken des Reichshofraths in Wien gegen ein und dieſelbe Stadt, gegen einen und denſelben Stand des Reiches mehrmals zu kämpfen, ſo war ſie doch unermüdet in dem Kampfe „zur Conſervation des einem römiſchen Kaiſer einzig und allein angehörenden hohen Poſtregals.“ Kein Wunder, wenn Taxis von den Kaiſern zunächſt geſchützt und gehoben ward, denn ſie hoben und ſchirmten durch Taxis ihr eigenes Recht; kein Wunder, wenn es je nach Gelegenheit höchſtes Beſtreben des Hauſes Taxis war, ihrem Poſtgebiete noch immer weitere Ausdehnung zu geben, und ebenſoleicht begreiflich, wenn dieſes Beſtreben nicht auf öſterreichiſches Gebiet ausgedehnt wurde. Die Reichspoſt ſtand aber in ihrer letzten Blüthe; eiſige Stürme kamen und die Blüthen brachen mit ſammt dem Baum.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/373>, abgerufen am 24.11.2024.