Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.Briefe zwei-, ja dreifach bezahlt werden müssen. Zuletzt be- Chursachsen glaubte sogar, es sey überflüssig, die Postver- Die Gesandten und Unterhändler der Krone Frankreich 1) Moser, Th. V. pag. 70--77.
Briefe zwei-, ja dreifach bezahlt werden müſſen. Zuletzt be- Churſachſen glaubte ſogar, es ſey überflüſſig, die Poſtver- Die Geſandten und Unterhändler der Krone Frankreich 1) Moser, Th. V. pag. 70—77.
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Briefe zwei-, ja dreifach bezahlt werden müſſen. Zuletzt be-
klagte er ſich, daß man auf den Poſtämtern über die abge-
gangenen Briefe gar kein Regiſter halte und alſo Niemand
wegen ihrer Abſendung Rechenſchaft geben könne. — Der Chur-
fürſt von Mainz wünſchte alle dieſe Beſchwerden über die Poſt-
verfaſſung von jenen Berathungen in den Zuſammenkünften
auszuſchließen, allein die ſchwediſchen Geſandten nahmen ſich
der Reichsſtädte an und ſie wurden ein Gegenſtand der Berath-
ſchlagung. Die Geſandten des Hauſes Oeſterreich wollten keine
Neuerung zugeben und behaupteten, die ganze Anordnung der
Poſtverfaſſung ſei ein kaiſerliches Regal. Jn den Zuſammen-
künften und bei Berathſchlagungen der Fürſten liefen die
Stimmen ſo durcheinander, daß eigentlich kein Schluß erfolgte.
Churſachſen glaubte ſogar, es ſey überflüſſig, die Poſtver-
faſſung in dem künftigen Friedensſchluß zu erwähnen 1).
Die Geſandten und Unterhändler der Krone Frankreich
nahmen ſich dieſer Sache gar nicht an und ſo geſchah es denn,
daß nach allen angeführten Urſachen 1648 die ganze deutſche
Poſtverfaſſung und die Beſchwerden über dieſelbe im Friedens-
ſchluſſe mit vier Worten abgefertigt blieb.
1) Moser, Th. V. pag. 70—77.
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Zitationshilfe: | Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/326>, abgerufen am 23.07.2024. |