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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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Leonhard von Taxis brachte zur Ausführung, was sein
Vater Baptista zu vollenden durch den Tod verhindert wurde.

§. 2.
Die Bestrebungen Leonhards von Taxis nach Errichtung einer
Reichspost.

Leonhard strebte vor Allem nach einer großen Autorität
und Macht seiner Person, um mit mehr Energie und Nach-
druck und mit desto gesicherterem Erfolge seinen Plan ins Werk
setzen zu können. Der Plan bestand in der Errichtung einer
ständigen reitenden Post, welche aus den Niederlanden durch
das Bisthum Lüttich und die Trierischen Lande bis auf Speyer
und Rheinhausen ging; von da aber durch das Herzogthum
Württemberg über Augsburg und Tyrol nach Jtalien.

Kaiser Karl V. unterstützte nicht nur diese neue Postein-
richtung durch Summen Geldes, sondern ernannte auch den
Leonhard von Taxis zu seinem niederländischen Oberpostmeister
und wies ihm seine Besoldung und Amt in den Niederlanden
an. Die Bestallung ist in der Brüsseler Canzlei und zwar in
französischer Sprache ausgefertigt1).

Der Kaiser erwähnt in diesem offenen Briefe (lettres pa-
tentes
) der großen Verdienste, welche zuerst Baptista von Taxis
und nach diesem dessen Sohn Franz, sowohl seinem Großvater
und Vater, als ihm insbesondere geleistet habe. Deßhalb er-
nennt er den Leonhard von Taxis, Bruder des heimgegangenen
Franz zum obersten Leiter und Meister seiner Posten2).

1) Lünig, Reichsarchiv, pars general. pag. 441 und 442.
2) Nous icelny Leonhard confians a plein de ses leaulte preuve

Leonhard von Taxis brachte zur Ausführung, was ſein
Vater Baptiſta zu vollenden durch den Tod verhindert wurde.

§. 2.
Die Beſtrebungen Leonhards von Taxis nach Errichtung einer
Reichspoſt.

Leonhard ſtrebte vor Allem nach einer großen Autorität
und Macht ſeiner Perſon, um mit mehr Energie und Nach-
druck und mit deſto geſicherterem Erfolge ſeinen Plan ins Werk
ſetzen zu können. Der Plan beſtand in der Errichtung einer
ſtändigen reitenden Poſt, welche aus den Niederlanden durch
das Bisthum Lüttich und die Trieriſchen Lande bis auf Speyer
und Rheinhauſen ging; von da aber durch das Herzogthum
Württemberg über Augsburg und Tyrol nach Jtalien.

Kaiſer Karl V. unterſtützte nicht nur dieſe neue Poſtein-
richtung durch Summen Geldes, ſondern ernannte auch den
Leonhard von Taxis zu ſeinem niederländiſchen Oberpoſtmeiſter
und wies ihm ſeine Beſoldung und Amt in den Niederlanden
an. Die Beſtallung iſt in der Brüſſeler Canzlei und zwar in
franzöſiſcher Sprache ausgefertigt1).

Der Kaiſer erwähnt in dieſem offenen Briefe (lettres pa-
tentes
) der großen Verdienſte, welche zuerſt Baptiſta von Taxis
und nach dieſem deſſen Sohn Franz, ſowohl ſeinem Großvater
und Vater, als ihm insbeſondere geleiſtet habe. Deßhalb er-
nennt er den Leonhard von Taxis, Bruder des heimgegangenen
Franz zum oberſten Leiter und Meiſter ſeiner Poſten2).

1) Lünig, Reichsarchiv, pars general. pag. 441 und 442.
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[267/0280] Leonhard von Taxis brachte zur Ausführung, was ſein Vater Baptiſta zu vollenden durch den Tod verhindert wurde. §. 2. Die Beſtrebungen Leonhards von Taxis nach Errichtung einer Reichspoſt. Leonhard ſtrebte vor Allem nach einer großen Autorität und Macht ſeiner Perſon, um mit mehr Energie und Nach- druck und mit deſto geſicherterem Erfolge ſeinen Plan ins Werk ſetzen zu können. Der Plan beſtand in der Errichtung einer ſtändigen reitenden Poſt, welche aus den Niederlanden durch das Bisthum Lüttich und die Trieriſchen Lande bis auf Speyer und Rheinhauſen ging; von da aber durch das Herzogthum Württemberg über Augsburg und Tyrol nach Jtalien. Kaiſer Karl V. unterſtützte nicht nur dieſe neue Poſtein- richtung durch Summen Geldes, ſondern ernannte auch den Leonhard von Taxis zu ſeinem niederländiſchen Oberpoſtmeiſter und wies ihm ſeine Beſoldung und Amt in den Niederlanden an. Die Beſtallung iſt in der Brüſſeler Canzlei und zwar in franzöſiſcher Sprache ausgefertigt 1). Der Kaiſer erwähnt in dieſem offenen Briefe (lettres pa- tentes) der großen Verdienſte, welche zuerſt Baptiſta von Taxis und nach dieſem deſſen Sohn Franz, ſowohl ſeinem Großvater und Vater, als ihm insbeſondere geleiſtet habe. Deßhalb er- nennt er den Leonhard von Taxis, Bruder des heimgegangenen Franz zum oberſten Leiter und Meiſter ſeiner Poſten 2). 1) Lünig, Reichsarchiv, pars general. pag. 441 und 442. 2) Nous icelny Leonhard confians à plein de ses leaulté preuve

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/280>, abgerufen am 25.11.2024.