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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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erst ertheilte dem Grafen Alexander Eugen die fürstliche Dig-
nität am 4. Oktober 16951).

Jhm succedirte der älteste Sohn Anselm Friedrich als Ge-
neral-Erb-Oberst-Postmeister des heiligen römischen Reiches,
in Burgund und den Niederlanden; er starb 1739.

Von diesem letztern stammen nun die jüngsten Nachfolger,
die Fürsten Alexander Ferdinand von Thurn und
Taxis
, welcher vom Kaiser Franz I. im Jahre 17472)
das Reichspost-Generalat als ein wirkliches Thronlehen
erhielt und 7 Jahre später 1754 auf dem Reichstage in Re-
gensburg, gegen den Widerspruch der meisten altfürstlichen
Häuser -- in das Reichsfürstliche Collegium eingeführt wurde.
Er starb im Jahre 1773 in der Zeit des höchsten Glanz-
punktes seines Hauses, dessen Abnahme sein Sohn Karl
Anselm
durch die im Jahre 1803 in Deutschland vollzogene
Aufhebung der Bisthümer und ihrer weltlichen Macht erlebte.

Nach seinem Tode den 13. November 1805 ward sein Sohn
und Erbe Alexander Carl Joseph in die Geschicke Deutschlands
eingeführt, das im Jahre 1806 seine tausendjährige Staats-
verfassung und mit ihr das Bestehen des Reichspostwesens ver-
lor; Fürst Alexander trat von da ab in ein anderes Verhältniß
zum deutschen Postwesen: er war nur mehr Chef der Landes-
Postanstalten in einigen Staaten Deutschlands.

Sein Sohn Maximilian Karl übernahm am 15. Juli
1827 nach dem Absterben des Vaters dieselben Verpflichtungen
und Sorgen; dieser erlauchte Fürst ist es, welcher den Vertrag

1) Klüber und Fischer geben irrthümlich das Jahr 1686 an.
2) Vischer's Zeittafel sagt unrichtig 1744.

erſt ertheilte dem Grafen Alexander Eugen die fürſtliche Dig-
nität am 4. Oktober 16951).

Jhm ſuccedirte der älteſte Sohn Anſelm Friedrich als Ge-
neral-Erb-Oberſt-Poſtmeiſter des heiligen römiſchen Reiches,
in Burgund und den Niederlanden; er ſtarb 1739.

Von dieſem letztern ſtammen nun die jüngſten Nachfolger,
die Fürſten Alexander Ferdinand von Thurn und
Taxis
, welcher vom Kaiſer Franz I. im Jahre 17472)
das Reichspoſt-Generalat als ein wirkliches Thronlehen
erhielt und 7 Jahre ſpäter 1754 auf dem Reichstage in Re-
gensburg, gegen den Widerſpruch der meiſten altfürſtlichen
Häuſer — in das Reichsfürſtliche Collegium eingeführt wurde.
Er ſtarb im Jahre 1773 in der Zeit des höchſten Glanz-
punktes ſeines Hauſes, deſſen Abnahme ſein Sohn Karl
Anſelm
durch die im Jahre 1803 in Deutſchland vollzogene
Aufhebung der Bisthümer und ihrer weltlichen Macht erlebte.

Nach ſeinem Tode den 13. November 1805 ward ſein Sohn
und Erbe Alexander Carl Joſeph in die Geſchicke Deutſchlands
eingeführt, das im Jahre 1806 ſeine tauſendjährige Staats-
verfaſſung und mit ihr das Beſtehen des Reichspoſtweſens ver-
lor; Fürſt Alexander trat von da ab in ein anderes Verhältniß
zum deutſchen Poſtweſen: er war nur mehr Chef der Landes-
Poſtanſtalten in einigen Staaten Deutſchlands.

Sein Sohn Maximilian Karl übernahm am 15. Juli
1827 nach dem Abſterben des Vaters dieſelben Verpflichtungen
und Sorgen; dieſer erlauchte Fürſt iſt es, welcher den Vertrag

1) Klüber und Fischer geben irrthümlich das Jahr 1686 an.
2) Vischer's Zeittafel ſagt unrichtig 1744.
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[259/0272] erſt ertheilte dem Grafen Alexander Eugen die fürſtliche Dig- nität am 4. Oktober 1695 1). Jhm ſuccedirte der älteſte Sohn Anſelm Friedrich als Ge- neral-Erb-Oberſt-Poſtmeiſter des heiligen römiſchen Reiches, in Burgund und den Niederlanden; er ſtarb 1739. Von dieſem letztern ſtammen nun die jüngſten Nachfolger, die Fürſten Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis, welcher vom Kaiſer Franz I. im Jahre 1747 2) das Reichspoſt-Generalat als ein wirkliches Thronlehen erhielt und 7 Jahre ſpäter 1754 auf dem Reichstage in Re- gensburg, gegen den Widerſpruch der meiſten altfürſtlichen Häuſer — in das Reichsfürſtliche Collegium eingeführt wurde. Er ſtarb im Jahre 1773 in der Zeit des höchſten Glanz- punktes ſeines Hauſes, deſſen Abnahme ſein Sohn Karl Anſelm durch die im Jahre 1803 in Deutſchland vollzogene Aufhebung der Bisthümer und ihrer weltlichen Macht erlebte. Nach ſeinem Tode den 13. November 1805 ward ſein Sohn und Erbe Alexander Carl Joſeph in die Geſchicke Deutſchlands eingeführt, das im Jahre 1806 ſeine tauſendjährige Staats- verfaſſung und mit ihr das Beſtehen des Reichspoſtweſens ver- lor; Fürſt Alexander trat von da ab in ein anderes Verhältniß zum deutſchen Poſtweſen: er war nur mehr Chef der Landes- Poſtanſtalten in einigen Staaten Deutſchlands. Sein Sohn Maximilian Karl übernahm am 15. Juli 1827 nach dem Abſterben des Vaters dieſelben Verpflichtungen und Sorgen; dieſer erlauchte Fürſt iſt es, welcher den Vertrag 1) Klüber und Fischer geben irrthümlich das Jahr 1686 an. 2) Vischer's Zeittafel ſagt unrichtig 1744.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/272>, abgerufen am 25.11.2024.