Paganus de la Tour, Graf von Valsassina hatte in seiner Grafschaft viele vom Kaiser Friedrich vertriebene Mailänder aufgenommen und dadurch kam es, daß als die Vertriebenen wieder nach Mailand zurückkehren konnten, Paganus de la Tour zu ihrem Haupte und Herrn von Mailand erwählt wurde. -- Kaiser Rudolph machte ihn zum Statthalter von Mailand, welche Würde er auch bei seinem Tode (1241) seinem Bruder Philipp überließ. Die Söhne des Paganus de la Tour waren: Erman, Napoleon, Franciscus, Caverne, Paganin und Rai- monde de la Tour.
An Philipps Stelle kam später Napoleon de la Tour; fortwährende Fehden und Kriege mit den Visconti verschafften ihm ein ruhm- und thatenreiches Leben; nach seinem Tode setzte der jüngere Bruder Franciscus die Kämpfe gegen die Visconti fort und nach wechselvollem Kriegsglück gelangte die Herrschaft über Mailand nach dem Tode des Franciscus wie- der an die Söhne des Napoleon de la Tour. Nach diesem succedirte ein Sohn des Franciscus Namens Guido de la Tour.
Dieser Guido erscheint in der Geschichte um's Jahr 1280; er starb 13111).
Auch er hatte noch fortwährende Kämpfe mit den Visconti zu bestehen; er war es, der den Mathäus aus Mailand verjagte.
Die Söhne dieses Guido waren: der älteste Franciscus, der zweite Simon (von Galeacio Visconto ermordet), der
1)Beust, Versuch einer ausführlichen Erklärung des Postregals, Jena 1747, Band I. pag. 94 gibt irrthümlicher Weise das Jahr 1340 an und Emmerich a. a. O. Heft 6. Seite 19 hat es auf Treu und Glauben wiederholt.
Paganus de la Tour, Graf von Valſaſſina hatte in ſeiner Grafſchaft viele vom Kaiſer Friedrich vertriebene Mailänder aufgenommen und dadurch kam es, daß als die Vertriebenen wieder nach Mailand zurückkehren konnten, Paganus de la Tour zu ihrem Haupte und Herrn von Mailand erwählt wurde. — Kaiſer Rudolph machte ihn zum Statthalter von Mailand, welche Würde er auch bei ſeinem Tode (1241) ſeinem Bruder Philipp überließ. Die Söhne des Paganus de la Tour waren: Erman, Napoleon, Franciscus, Caverne, Paganin und Rai- monde de la Tour.
An Philipps Stelle kam ſpäter Napoleon de la Tour; fortwährende Fehden und Kriege mit den Visconti verſchafften ihm ein ruhm- und thatenreiches Leben; nach ſeinem Tode ſetzte der jüngere Bruder Franciscus die Kämpfe gegen die Visconti fort und nach wechſelvollem Kriegsglück gelangte die Herrſchaft über Mailand nach dem Tode des Franciscus wie- der an die Söhne des Napoleon de la Tour. Nach dieſem ſuccedirte ein Sohn des Franciscus Namens Guido de la Tour.
Dieſer Guido erſcheint in der Geſchichte um's Jahr 1280; er ſtarb 13111).
Auch er hatte noch fortwährende Kämpfe mit den Visconti zu beſtehen; er war es, der den Mathäus aus Mailand verjagte.
Die Söhne dieſes Guido waren: der älteſte Franciscus, der zweite Simon (von Galeacio Visconto ermordet), der
1)Beust, Verſuch einer ausführlichen Erklärung des Poſtregals, Jena 1747, Band I. pag. 94 gibt irrthümlicher Weiſe das Jahr 1340 an und Emmerich a. a. O. Heft 6. Seite 19 hat es auf Treu und Glauben wiederholt.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0266"n="253"/><p>Paganus de la Tour, Graf von Valſaſſina hatte in ſeiner<lb/>
Grafſchaft viele vom Kaiſer Friedrich vertriebene Mailänder<lb/>
aufgenommen und dadurch kam es, daß als die Vertriebenen<lb/>
wieder nach Mailand zurückkehren konnten, Paganus de la<lb/>
Tour zu ihrem Haupte und Herrn von Mailand erwählt wurde.<lb/>— Kaiſer Rudolph machte ihn zum Statthalter von Mailand,<lb/>
welche Würde er auch bei ſeinem Tode (1241) ſeinem Bruder<lb/>
Philipp überließ. Die Söhne des Paganus de la Tour waren:<lb/>
Erman, Napoleon, Franciscus, Caverne, Paganin und Rai-<lb/>
monde de la Tour.</p><lb/><p>An Philipps Stelle kam ſpäter Napoleon de la Tour;<lb/>
fortwährende Fehden und Kriege mit den Visconti verſchafften<lb/>
ihm ein ruhm- und thatenreiches Leben; nach ſeinem Tode<lb/>ſetzte der jüngere Bruder Franciscus die Kämpfe gegen die<lb/>
Visconti fort und nach wechſelvollem Kriegsglück gelangte die<lb/>
Herrſchaft über Mailand nach dem Tode des Franciscus wie-<lb/>
der an die Söhne des Napoleon de la Tour. Nach dieſem<lb/>ſuccedirte ein Sohn des Franciscus Namens Guido de la Tour.</p><lb/><p>Dieſer Guido erſcheint in der Geſchichte um's Jahr 1280;<lb/>
er ſtarb 1311<noteplace="foot"n="1)"><hirendition="#aq">Beust</hi>, Verſuch einer ausführlichen Erklärung des Poſtregals,<lb/>
Jena 1747, Band <hirendition="#aq">I. pag.</hi> 94 gibt irrthümlicher Weiſe das Jahr 1340<lb/>
an und <hirendition="#aq">Emmerich</hi> a. a. O. Heft 6. Seite 19 hat es auf Treu und<lb/>
Glauben wiederholt.</note>.</p><lb/><p>Auch er hatte noch fortwährende Kämpfe mit den Visconti<lb/>
zu beſtehen; er war es, der den Mathäus aus Mailand<lb/>
verjagte.</p><lb/><p>Die Söhne dieſes Guido waren: der älteſte Franciscus,<lb/>
der zweite Simon (von Galeacio Visconto ermordet), der<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[253/0266]
Paganus de la Tour, Graf von Valſaſſina hatte in ſeiner
Grafſchaft viele vom Kaiſer Friedrich vertriebene Mailänder
aufgenommen und dadurch kam es, daß als die Vertriebenen
wieder nach Mailand zurückkehren konnten, Paganus de la
Tour zu ihrem Haupte und Herrn von Mailand erwählt wurde.
— Kaiſer Rudolph machte ihn zum Statthalter von Mailand,
welche Würde er auch bei ſeinem Tode (1241) ſeinem Bruder
Philipp überließ. Die Söhne des Paganus de la Tour waren:
Erman, Napoleon, Franciscus, Caverne, Paganin und Rai-
monde de la Tour.
An Philipps Stelle kam ſpäter Napoleon de la Tour;
fortwährende Fehden und Kriege mit den Visconti verſchafften
ihm ein ruhm- und thatenreiches Leben; nach ſeinem Tode
ſetzte der jüngere Bruder Franciscus die Kämpfe gegen die
Visconti fort und nach wechſelvollem Kriegsglück gelangte die
Herrſchaft über Mailand nach dem Tode des Franciscus wie-
der an die Söhne des Napoleon de la Tour. Nach dieſem
ſuccedirte ein Sohn des Franciscus Namens Guido de la Tour.
Dieſer Guido erſcheint in der Geſchichte um's Jahr 1280;
er ſtarb 1311 1).
Auch er hatte noch fortwährende Kämpfe mit den Visconti
zu beſtehen; er war es, der den Mathäus aus Mailand
verjagte.
Die Söhne dieſes Guido waren: der älteſte Franciscus,
der zweite Simon (von Galeacio Visconto ermordet), der
1) Beust, Verſuch einer ausführlichen Erklärung des Poſtregals,
Jena 1747, Band I. pag. 94 gibt irrthümlicher Weiſe das Jahr 1340
an und Emmerich a. a. O. Heft 6. Seite 19 hat es auf Treu und
Glauben wiederholt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/266>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.