besorgen zu lassen, woraus auch dort zu Lande die "Aemter- posten", wie anderwärts die "landesherrlichen Posten" aufkamen.
Bevor wir aber die Entwickelung des Botenwesens in Deutsch- land weiter bis zur Gestaltung des Postwesens verfolgen, müssen wir vorerst noch einmal ablenken und uns wiederholt auf jenem romanischen Boden umsehen, auf welchem wir schon zu Anfang unserer Geschichte uns so lange gefesselt sahen.
Wir haben im vorigen Abschnitte noch gesehen, wie aus dem Botenwesen der Klöster, der Klosterschulen und zuletzt der Hochschulen, der Universitäten sich förmliche Botenanstalten ent- wickelten und haben namentlich die Botenanstalten der Pariser Universität einer eingehenden Betrachtung gewürdigt. Derselbe Grund, welcher uns bestimmte, dies zu thun, bestimmt uns auch jetzt wieder, auf dieselbe zurückzukommen, denn sie bilden den rothen Faden der Geschichte der Posten, der sich von den römischen Postanstalten durch das Mittelalter bis in die neue Zeit hereinzieht.
Es gibt zwar Viele, welche die römischen Postanstalten als etwas für sich Abgeschlossenes ansehen, welche den Versuch Kaiser Karls des Großen nur als ein plötzlich auftauchendes und wiederverschwindendes Licht in der Geschichte der Posten betrachten, denen dann ebenso plötzlich die Postanstalten Lud- wigs XI. oder wohl gar die Erfindung eines "gewissen Franz Taxis" als fertige und in sich abgeschlossene historische That- sache dasteht, ohne daß sie die feinen Fäden, die sich von einer Zeit zur andern, von einer Thatsache zur andern gesponnen haben, zu sehen vermögen.
Es gibt aber in der Entwicklung culturhistorischer Zustände keine Sprünge, -- sondern überall zeigt sich ein allmähliges
beſorgen zu laſſen, woraus auch dort zu Lande die „Aemter- poſten“, wie anderwärts die „landesherrlichen Poſten“ aufkamen.
Bevor wir aber die Entwickelung des Botenweſens in Deutſch- land weiter bis zur Geſtaltung des Poſtweſens verfolgen, müſſen wir vorerſt noch einmal ablenken und uns wiederholt auf jenem romaniſchen Boden umſehen, auf welchem wir ſchon zu Anfang unſerer Geſchichte uns ſo lange gefeſſelt ſahen.
Wir haben im vorigen Abſchnitte noch geſehen, wie aus dem Botenweſen der Klöſter, der Kloſterſchulen und zuletzt der Hochſchulen, der Univerſitäten ſich förmliche Botenanſtalten ent- wickelten und haben namentlich die Botenanſtalten der Pariſer Univerſität einer eingehenden Betrachtung gewürdigt. Derſelbe Grund, welcher uns beſtimmte, dies zu thun, beſtimmt uns auch jetzt wieder, auf dieſelbe zurückzukommen, denn ſie bilden den rothen Faden der Geſchichte der Poſten, der ſich von den römiſchen Poſtanſtalten durch das Mittelalter bis in die neue Zeit hereinzieht.
Es gibt zwar Viele, welche die römiſchen Poſtanſtalten als etwas für ſich Abgeſchloſſenes anſehen, welche den Verſuch Kaiſer Karls des Großen nur als ein plötzlich auftauchendes und wiederverſchwindendes Licht in der Geſchichte der Poſten betrachten, denen dann ebenſo plötzlich die Poſtanſtalten Lud- wigs XI. oder wohl gar die Erfindung eines „gewiſſen Franz Taxis“ als fertige und in ſich abgeſchloſſene hiſtoriſche That- ſache daſteht, ohne daß ſie die feinen Fäden, die ſich von einer Zeit zur andern, von einer Thatſache zur andern geſponnen haben, zu ſehen vermögen.
Es gibt aber in der Entwicklung culturhiſtoriſcher Zuſtände keine Sprünge, — ſondern überall zeigt ſich ein allmähliges
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beſorgen zu laſſen, woraus auch dort zu Lande die „Aemter-
poſten“, wie anderwärts die „landesherrlichen Poſten“ aufkamen.
Bevor wir aber die Entwickelung des Botenweſens in Deutſch-
land weiter bis zur Geſtaltung des Poſtweſens verfolgen, müſſen
wir vorerſt noch einmal ablenken und uns wiederholt auf jenem
romaniſchen Boden umſehen, auf welchem wir ſchon zu Anfang
unſerer Geſchichte uns ſo lange gefeſſelt ſahen.
Wir haben im vorigen Abſchnitte noch geſehen, wie aus
dem Botenweſen der Klöſter, der Kloſterſchulen und zuletzt der
Hochſchulen, der Univerſitäten ſich förmliche Botenanſtalten ent-
wickelten und haben namentlich die Botenanſtalten der Pariſer
Univerſität einer eingehenden Betrachtung gewürdigt. Derſelbe
Grund, welcher uns beſtimmte, dies zu thun, beſtimmt uns
auch jetzt wieder, auf dieſelbe zurückzukommen, denn ſie bilden
den rothen Faden der Geſchichte der Poſten, der ſich von den
römiſchen Poſtanſtalten durch das Mittelalter bis in die neue
Zeit hereinzieht.
Es gibt zwar Viele, welche die römiſchen Poſtanſtalten als
etwas für ſich Abgeſchloſſenes anſehen, welche den Verſuch
Kaiſer Karls des Großen nur als ein plötzlich auftauchendes
und wiederverſchwindendes Licht in der Geſchichte der Poſten
betrachten, denen dann ebenſo plötzlich die Poſtanſtalten Lud-
wigs XI. oder wohl gar die Erfindung eines „gewiſſen Franz
Taxis“ als fertige und in ſich abgeſchloſſene hiſtoriſche That-
ſache daſteht, ohne daß ſie die feinen Fäden, die ſich von einer
Zeit zur andern, von einer Thatſache zur andern geſponnen
haben, zu ſehen vermögen.
Es gibt aber in der Entwicklung culturhiſtoriſcher Zuſtände
keine Sprünge, — ſondern überall zeigt ſich ein allmähliges
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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/236>, abgerufen am 24.11.2024.
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