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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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treten, bekannt geworden, gleichzeitig ward die Holzschneidekunst
erfunden (im Anfang des 14. Jahrhunderts).

Aber unter allen diesen Erfindungen, sowie überhaupt unter
allen großen Weltbegebenheiten ist keine folgenreicher, keine
wohlthätiger gewesen, als die Erfindung der Buchdruckerkunst.
Durch sie erst wurde der Buchstabenschrift, also auch der
Sprache und überhaupt dem Geiste der Menschen die volle
Wirksamkeit verliehen, das Wort eines Einzigen Millionen ver-
nehmlich, die Schätze der Erkenntniß, wie der Empfindung aller
Menschen und aller Zeiten zum wahren Gemeingut des Ge-
schlechts, zum leicht erwerblichen Besitzthum jedes Einzelnen
gemacht; durch sie allererst ward ein wahres Zusammenleben
der Völker, ja der Menschheit möglich. Jhr allein sind wir
die glänzendsten Fortschritte der Wissenschaft, sowie die allge-
meine Verbreitung derselben schuldig.

Noch war es nicht völlig Tag, aber die Morgenröthe war
bereits lichtvoll hereingebrochen. Man sah mit froher Zuversicht
den schönen Tagen entgegen, als zwei große Begebenheiten --
die Entdeckung Amerika's und die Reformation mächtig in das
Rad der Menschengeschichte eingriffen, und was erst nach einer
Folge von Geschlechtern zur Reife gelangen sollte, plötzlich,
wiewohl mit ungleichen und zweideutigen Zügen, entwickelten
und schnell eine durchaus veränderte Gestalt der Dinge schufen.
Mit dieser doppelten Umwälzung fast aller Verhältnisse dieser
neu veränderten, für alle Folgezeit bestimmenden Richtung des
Schicksalstromes beginnt die neue Zeit!



treten, bekannt geworden, gleichzeitig ward die Holzſchneidekunſt
erfunden (im Anfang des 14. Jahrhunderts).

Aber unter allen dieſen Erfindungen, ſowie überhaupt unter
allen großen Weltbegebenheiten iſt keine folgenreicher, keine
wohlthätiger geweſen, als die Erfindung der Buchdruckerkunſt.
Durch ſie erſt wurde der Buchſtabenſchrift, alſo auch der
Sprache und überhaupt dem Geiſte der Menſchen die volle
Wirkſamkeit verliehen, das Wort eines Einzigen Millionen ver-
nehmlich, die Schätze der Erkenntniß, wie der Empfindung aller
Menſchen und aller Zeiten zum wahren Gemeingut des Ge-
ſchlechts, zum leicht erwerblichen Beſitzthum jedes Einzelnen
gemacht; durch ſie allererſt ward ein wahres Zuſammenleben
der Völker, ja der Menſchheit möglich. Jhr allein ſind wir
die glänzendſten Fortſchritte der Wiſſenſchaft, ſowie die allge-
meine Verbreitung derſelben ſchuldig.

Noch war es nicht völlig Tag, aber die Morgenröthe war
bereits lichtvoll hereingebrochen. Man ſah mit froher Zuverſicht
den ſchönen Tagen entgegen, als zwei große Begebenheiten —
die Entdeckung Amerika's und die Reformation mächtig in das
Rad der Menſchengeſchichte eingriffen, und was erſt nach einer
Folge von Geſchlechtern zur Reife gelangen ſollte, plötzlich,
wiewohl mit ungleichen und zweideutigen Zügen, entwickelten
und ſchnell eine durchaus veränderte Geſtalt der Dinge ſchufen.
Mit dieſer doppelten Umwälzung faſt aller Verhältniſſe dieſer
neu veränderten, für alle Folgezeit beſtimmenden Richtung des
Schickſalſtromes beginnt die neue Zeit!



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[217/0230] treten, bekannt geworden, gleichzeitig ward die Holzſchneidekunſt erfunden (im Anfang des 14. Jahrhunderts). Aber unter allen dieſen Erfindungen, ſowie überhaupt unter allen großen Weltbegebenheiten iſt keine folgenreicher, keine wohlthätiger geweſen, als die Erfindung der Buchdruckerkunſt. Durch ſie erſt wurde der Buchſtabenſchrift, alſo auch der Sprache und überhaupt dem Geiſte der Menſchen die volle Wirkſamkeit verliehen, das Wort eines Einzigen Millionen ver- nehmlich, die Schätze der Erkenntniß, wie der Empfindung aller Menſchen und aller Zeiten zum wahren Gemeingut des Ge- ſchlechts, zum leicht erwerblichen Beſitzthum jedes Einzelnen gemacht; durch ſie allererſt ward ein wahres Zuſammenleben der Völker, ja der Menſchheit möglich. Jhr allein ſind wir die glänzendſten Fortſchritte der Wiſſenſchaft, ſowie die allge- meine Verbreitung derſelben ſchuldig. Noch war es nicht völlig Tag, aber die Morgenröthe war bereits lichtvoll hereingebrochen. Man ſah mit froher Zuverſicht den ſchönen Tagen entgegen, als zwei große Begebenheiten — die Entdeckung Amerika's und die Reformation mächtig in das Rad der Menſchengeſchichte eingriffen, und was erſt nach einer Folge von Geſchlechtern zur Reife gelangen ſollte, plötzlich, wiewohl mit ungleichen und zweideutigen Zügen, entwickelten und ſchnell eine durchaus veränderte Geſtalt der Dinge ſchufen. Mit dieſer doppelten Umwälzung faſt aller Verhältniſſe dieſer neu veränderten, für alle Folgezeit beſtimmenden Richtung des Schickſalſtromes beginnt die neue Zeit!

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/230>, abgerufen am 24.11.2024.