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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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die andern Herren ihm dazu behilflich sein; wenn aber der
Schaden mit aller ihrer Hilfe nicht möchte aufgerichtet werden,
so solle der Herr, in dessen Gebiete der Schaden geschehen sei,
ihn gelten und aufrichten ohne Gefährde.

Für dieses Geleite verlangten sie "von ieclichem Pferde,
das gewant ziehet vf vier schillinge haller, vnde von den die
abe gen. Die heute oder Wachs ziehen von ieclichem pferde
zwene schillinge haller vnd von ieclichem pferde, das kupfer zin
oder grawe pallen zuhet ainen schilling von ieclichem pferde,
das isen, vnslit, smer oder bech zuhet sechs haller, vnde ie von
dem aimer wines zwen haller1).

Trotz Geleite kam es nicht selten vor, daß die Boten- und
Kaufmannszüge unterwegs aufgegriffen, ihrer Güter beraubt
wurden und oft froh sein durften, wenn sie mit dem nackten
Leben davon kamen. So erzählt Roth2), wie im Jahre 1436
der Bote Hans Heckel, der von den Kaufleuten nach Basel ab-
gesendet worden war, bei Ehingen von Roßhaupt gefangen, be-
raubt und mißhandelt wurde "der Roßhaupt hat hierüber einen
armen Nürnbergischen Botten Hans Heckel genannt, der nach
Basel laufen wollen, bei Ehingen gefangen, Jhme viel Pein
angethan etc. etc. auch ihme Briefe und Geld genommen etc. etc.

Wie lange die Geleite in Uebung resp. wegen der Unsicher-
heit der Straßen benöthigt waren, dafür mag folgender Fall
als Beweis dienen:

Am 1. Februar 1646 sind Nürnberger Kaufleute mit einem
bayerischen Rittmeister vom Carsolokischen Regiment nebst 17
Dragonern, welche sie begleiteten, von Nürnberg abgegangen,

1) Lochner, Nürnberger Jahrbücher Bd. II. Abthlg. 2. 197.
2) Roth, Geschichte des Nürnberger Handels. Leipzig 1800. I. 176.

die andern Herren ihm dazu behilflich ſein; wenn aber der
Schaden mit aller ihrer Hilfe nicht möchte aufgerichtet werden,
ſo ſolle der Herr, in deſſen Gebiete der Schaden geſchehen ſei,
ihn gelten und aufrichten ohne Gefährde.

Für dieſes Geleite verlangten ſie „von ieclichem Pferde,
das gewant ziehet vf vier ſchillinge haller, vnde von den die
abe gen. Die heute oder Wachs ziehen von ieclichem pferde
zwene ſchillinge haller vnd von ieclichem pferde, das kupfer zin
oder grawe pallen zuhet ainen ſchilling von ieclichem pferde,
das iſen, vnſlit, ſmer oder bech zuhet ſechs haller, vnde ie von
dem aimer wines zwen haller1).

Trotz Geleite kam es nicht ſelten vor, daß die Boten- und
Kaufmannszüge unterwegs aufgegriffen, ihrer Güter beraubt
wurden und oft froh ſein durften, wenn ſie mit dem nackten
Leben davon kamen. So erzählt Roth2), wie im Jahre 1436
der Bote Hans Heckel, der von den Kaufleuten nach Baſel ab-
geſendet worden war, bei Ehingen von Roßhaupt gefangen, be-
raubt und mißhandelt wurde „der Roßhaupt hat hierüber einen
armen Nürnbergiſchen Botten Hans Heckel genannt, der nach
Baſel laufen wollen, bei Ehingen gefangen, Jhme viel Pein
angethan ꝛc. ꝛc. auch ihme Briefe und Geld genommen ꝛc. ꝛc.

Wie lange die Geleite in Uebung resp. wegen der Unſicher-
heit der Straßen benöthigt waren, dafür mag folgender Fall
als Beweis dienen:

Am 1. Februar 1646 ſind Nürnberger Kaufleute mit einem
bayeriſchen Rittmeiſter vom Carſolokiſchen Regiment nebſt 17
Dragonern, welche ſie begleiteten, von Nürnberg abgegangen,

1) Lochner, Nürnberger Jahrbücher Bd. II. Abthlg. 2. 197.
2) Roth, Geſchichte des Nürnberger Handels. Leipzig 1800. I. 176.
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[185/0198] die andern Herren ihm dazu behilflich ſein; wenn aber der Schaden mit aller ihrer Hilfe nicht möchte aufgerichtet werden, ſo ſolle der Herr, in deſſen Gebiete der Schaden geſchehen ſei, ihn gelten und aufrichten ohne Gefährde. Für dieſes Geleite verlangten ſie „von ieclichem Pferde, das gewant ziehet vf vier ſchillinge haller, vnde von den die abe gen. Die heute oder Wachs ziehen von ieclichem pferde zwene ſchillinge haller vnd von ieclichem pferde, das kupfer zin oder grawe pallen zuhet ainen ſchilling von ieclichem pferde, das iſen, vnſlit, ſmer oder bech zuhet ſechs haller, vnde ie von dem aimer wines zwen haller 1). Trotz Geleite kam es nicht ſelten vor, daß die Boten- und Kaufmannszüge unterwegs aufgegriffen, ihrer Güter beraubt wurden und oft froh ſein durften, wenn ſie mit dem nackten Leben davon kamen. So erzählt Roth 2), wie im Jahre 1436 der Bote Hans Heckel, der von den Kaufleuten nach Baſel ab- geſendet worden war, bei Ehingen von Roßhaupt gefangen, be- raubt und mißhandelt wurde „der Roßhaupt hat hierüber einen armen Nürnbergiſchen Botten Hans Heckel genannt, der nach Baſel laufen wollen, bei Ehingen gefangen, Jhme viel Pein angethan ꝛc. ꝛc. auch ihme Briefe und Geld genommen ꝛc. ꝛc. Wie lange die Geleite in Uebung resp. wegen der Unſicher- heit der Straßen benöthigt waren, dafür mag folgender Fall als Beweis dienen: Am 1. Februar 1646 ſind Nürnberger Kaufleute mit einem bayeriſchen Rittmeiſter vom Carſolokiſchen Regiment nebſt 17 Dragonern, welche ſie begleiteten, von Nürnberg abgegangen, 1) Lochner, Nürnberger Jahrbücher Bd. II. Abthlg. 2. 197. 2) Roth, Geſchichte des Nürnberger Handels. Leipzig 1800. I. 176.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/198>, abgerufen am 25.11.2024.