Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.Aus dieser Bemerkung ließe sich die Existenz des cursus Was die wirkliche Lieferung der angeführten Gegenstände Eine weitere Urkunde in dieser Beziehung ist durch den 1) Bignonii notae ad Marculfum bei E. Baluze, Capitul II. 891-893. 2) Guerard l. c. I. II. p. 806. Il n'en est pars de meme de
l'evection accordee, en 716 par le roi Chilperic II. a l'abbaye de Corbie: tous les objets indiques devaient etre fournis reellement. Aus dieſer Bemerkung ließe ſich die Exiſtenz des cursus Was die wirkliche Lieferung der angeführten Gegenſtände Eine weitere Urkunde in dieſer Beziehung iſt durch den 1) Bignonii notae ad Marculfum bei E. Baluze, Capitul II. 891‒893. 2) Guérard l. c. I. II. p. 806. Il n'en est pars de même de
l'evection accordée, en 716 par le roi Chilpéric II. à l'abbaye de Corbie: tous les objets indiqués devaient être fournis réellement. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0145" n="132"/> <p>Aus dieſer Bemerkung ließe ſich die Exiſtenz des <hi rendition="#aq">cursus<lb/> publicus</hi> noch ohne allen Zweifel beweiſen, und die ganze Ein-<lb/> richtung wäre alſo noch die gleiche wie zu Römers Zeiten:<lb/> namentlich wäre hiedurch beſtätigt, daß die noch beſtehenden<lb/> Poſtanſtalten auch auf Koſten der Unterthanen erhalten werden<lb/> mußten.</p><lb/> <p>Was die wirkliche Lieferung der angeführten Gegenſtände<lb/> anlangt, ſagt <hi rendition="#aq">Guérard</hi>, ſo erſcheint die Formel nur als allge-<lb/> meiner Anhaltspunkt und man darf daraus nicht ſchließen, daß<lb/> jeder <hi rendition="#g">einzelne</hi> Artikel jedem Reiſenden und jedesmal geliefert<lb/> werden mußte.</p><lb/> <p>Eine weitere Urkunde in dieſer Beziehung iſt durch den<lb/> vom König <hi rendition="#aq">Chlotar III</hi>. und ſeiner frommen Gemahlin <hi rendition="#aq">Bal-<lb/> dachilde</hi> ſchon im 7. Jahrhundert (550) zu Gunſten des Klo-<lb/> ſters <hi rendition="#aq">Corbeja</hi> ausgeſtellten Freibriefe gegeben. Durch dieſen<lb/> Freibrief (<hi rendition="#aq">littera tractoria</hi>)<note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Bignonii notae ad Marculfum</hi> bei <hi rendition="#aq">E. Baluze, Capitul II.<lb/> 891‒893.</hi></note> wird dem Kloſter <hi rendition="#aq">Corbeja</hi> an<lb/> der Somona, öſtlich von <hi rendition="#aq">Ambiani (Amiens)</hi> der Ertrag einer<lb/> Zollſtätte zugewieſen und der mit der Beaufſichtigung der dor-<lb/> tigen Einnahmen beauftragte Beamte des Kloſters (<hi rendition="#aq">missus</hi>)<lb/> erhält das Recht der freien Beförderung (<hi rendition="#aq">evectio</hi>); die Gegen-<lb/> ſtände des Unterhalts, welche man demſelben von Ort zu Ort<lb/> verabreichen ſoll, ſind genau verzeichnet. Dieſer Freibrief iſt<lb/> aber nicht, wie der erſterwähnte, von vorübergehender Geltung,<lb/> ſondern die Berechtigung ſoll für alle Zeiten auch ohne be-<lb/> ſondere Erneuerung (<hi rendition="#aq">absque renovata tractoria</hi>) fortbeſtehen<note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">Guérard l. c. I. II. p. 806. Il n'en est pars de même de<lb/> l'evection accordée, en 716 par le roi Chilpéric II. à l'abbaye de<lb/> Corbie: tous les objets indiqués devaient être fournis réellement.</hi></note>.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [132/0145]
Aus dieſer Bemerkung ließe ſich die Exiſtenz des cursus
publicus noch ohne allen Zweifel beweiſen, und die ganze Ein-
richtung wäre alſo noch die gleiche wie zu Römers Zeiten:
namentlich wäre hiedurch beſtätigt, daß die noch beſtehenden
Poſtanſtalten auch auf Koſten der Unterthanen erhalten werden
mußten.
Was die wirkliche Lieferung der angeführten Gegenſtände
anlangt, ſagt Guérard, ſo erſcheint die Formel nur als allge-
meiner Anhaltspunkt und man darf daraus nicht ſchließen, daß
jeder einzelne Artikel jedem Reiſenden und jedesmal geliefert
werden mußte.
Eine weitere Urkunde in dieſer Beziehung iſt durch den
vom König Chlotar III. und ſeiner frommen Gemahlin Bal-
dachilde ſchon im 7. Jahrhundert (550) zu Gunſten des Klo-
ſters Corbeja ausgeſtellten Freibriefe gegeben. Durch dieſen
Freibrief (littera tractoria) 1) wird dem Kloſter Corbeja an
der Somona, öſtlich von Ambiani (Amiens) der Ertrag einer
Zollſtätte zugewieſen und der mit der Beaufſichtigung der dor-
tigen Einnahmen beauftragte Beamte des Kloſters (missus)
erhält das Recht der freien Beförderung (evectio); die Gegen-
ſtände des Unterhalts, welche man demſelben von Ort zu Ort
verabreichen ſoll, ſind genau verzeichnet. Dieſer Freibrief iſt
aber nicht, wie der erſterwähnte, von vorübergehender Geltung,
ſondern die Berechtigung ſoll für alle Zeiten auch ohne be-
ſondere Erneuerung (absque renovata tractoria) fortbeſtehen 2).
1) Bignonii notae ad Marculfum bei E. Baluze, Capitul II.
891‒893.
2) Guérard l. c. I. II. p. 806. Il n'en est pars de même de
l'evection accordée, en 716 par le roi Chilpéric II. à l'abbaye de
Corbie: tous les objets indiqués devaient être fournis réellement.
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