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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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Wo der cursus publicus durch Schifffahrt ersetzt werden
konnte, wenigstens für schwere Lasten und Frachten, da ord-
nete er Schiffszüge an und errichtete Matrosen-Stationen, um
auf diese Weise die Kräfte der Menschen und Thiere zu sparen1).

Allein trotz allen Bemühungen konnte von einem organi-
schen Ganzen doch nicht mehr die Rede sein und es waren
und blieben nur gleichsam aus dem Schutte der Umwälzungen
hervorgegangene Trümmer des cursus publicus der Römer;
die reich ausgestatteten mansiones waren verödet, es gab keine
mutationes mehr, wo der Lärm der muliones vernehmbar war;
-- es lag auch kein Bedürfniß mehr vor, weit ausgrei-
fende Verbindungen herzustellen2).

Schon mit dem Einbruche der Longobarden in Jtalien (568)
verlieren sich dort alle weiteren Spuren und lassen sich nur
mehr -- aber freilich nur sehr verkümmert bei den Merovin-
gern in Gallien verfolgen3).

1) Cassiod. Var. lib. II. epist. 31. "Et ideo Comiti Sacrarum
largitionum nostra praecepit auctoritas, ut in Hostiliensi loco con-
stituti debeatis; quatenus fiscali humanitati recreati excursus cum
veredariis per alveum Padi more solito faciatis, ut diviso labore
equis publicis debeat subveniri; quando cursus vester non atteri-
tur qui per vias liquidas expeditur etc.
2) Flegler, zur Geschichte der Posten.
3) Guerard, Polyptyque de l'abee d'[i]rminon, tom. I. p. II. La
domination des Barbares si funeste a la civilisation corrompit
d'abord et detruisit les bonnes institutions de l'ordre social. Les
voies romaines etant elles-memes degradees ou tres-mal entretenus
par eux la rapidite et souvent la possibilite des grandes communi-
cations par terre durent necessairement prendre fin. Aussi les
"veredi" furent-ils presque entierement abolis avec les "stationes"
et il ne resta plus guere, et encore, sous une forme alteree, --
que des, "paraveredi"!
--

Wo der cursus publicus durch Schifffahrt erſetzt werden
konnte, wenigſtens für ſchwere Laſten und Frachten, da ord-
nete er Schiffszüge an und errichtete Matroſen-Stationen, um
auf dieſe Weiſe die Kräfte der Menſchen und Thiere zu ſparen1).

Allein trotz allen Bemühungen konnte von einem organi-
ſchen Ganzen doch nicht mehr die Rede ſein und es waren
und blieben nur gleichſam aus dem Schutte der Umwälzungen
hervorgegangene Trümmer des cursus publicus der Römer;
die reich ausgeſtatteten mansiones waren verödet, es gab keine
mutationes mehr, wo der Lärm der muliones vernehmbar war;
— es lag auch kein Bedürfniß mehr vor, weit ausgrei-
fende Verbindungen herzuſtellen2).

Schon mit dem Einbruche der Longobarden in Jtalien (568)
verlieren ſich dort alle weiteren Spuren und laſſen ſich nur
mehr — aber freilich nur ſehr verkümmert bei den Merovin-
gern in Gallien verfolgen3).

1) Cassiod. Var. lib. II. epist. 31. „Et ideo Comiti Sacrarum
largitionum nostra praecepit auctoritas, ut in Hostiliensi loco con-
stituti debeatis; quatenus fiscali humanitati recreati excursus cum
veredariis per alveum Padi more solito faciatis, ut diviso labore
equis publicis debeat subveniri; quando cursus vester non atteri-
tur qui per vias liquidas expeditur etc.
2) Flegler, zur Geſchichte der Poſten.
3) Guérard, Polyptyque de l'abée d'[i]rminon, tom. I. p. II. La
domination des Barbares si funeste à la civilisation corrompit
d'abord et detruisit les bonnes institutions de l'ordre social. Les
voies romaines étant elles-mêmes dégradées ou très-mal entretenus
par eux la rapidité et souvent la possibilité des grandes communi-
cations par terre durent necessairement prendre fin. Aussi les
„veredi“ furent-ils presque entièrement abolis avec les „stationes“
et il ne resta plus guère, et encore, sous une forme altérée, —
que des, „paraveredi“!
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[121/0134] Wo der cursus publicus durch Schifffahrt erſetzt werden konnte, wenigſtens für ſchwere Laſten und Frachten, da ord- nete er Schiffszüge an und errichtete Matroſen-Stationen, um auf dieſe Weiſe die Kräfte der Menſchen und Thiere zu ſparen 1). Allein trotz allen Bemühungen konnte von einem organi- ſchen Ganzen doch nicht mehr die Rede ſein und es waren und blieben nur gleichſam aus dem Schutte der Umwälzungen hervorgegangene Trümmer des cursus publicus der Römer; die reich ausgeſtatteten mansiones waren verödet, es gab keine mutationes mehr, wo der Lärm der muliones vernehmbar war; — es lag auch kein Bedürfniß mehr vor, weit ausgrei- fende Verbindungen herzuſtellen 2). Schon mit dem Einbruche der Longobarden in Jtalien (568) verlieren ſich dort alle weiteren Spuren und laſſen ſich nur mehr — aber freilich nur ſehr verkümmert bei den Merovin- gern in Gallien verfolgen 3). 1) Cassiod. Var. lib. II. epist. 31. „Et ideo Comiti Sacrarum largitionum nostra praecepit auctoritas, ut in Hostiliensi loco con- stituti debeatis; quatenus fiscali humanitati recreati excursus cum veredariis per alveum Padi more solito faciatis, ut diviso labore equis publicis debeat subveniri; quando cursus vester non atteri- tur qui per vias liquidas expeditur etc. 2) Flegler, zur Geſchichte der Poſten. 3) Guérard, Polyptyque de l'abée d'irminon, tom. I. p. II. La domination des Barbares si funeste à la civilisation corrompit d'abord et detruisit les bonnes institutions de l'ordre social. Les voies romaines étant elles-mêmes dégradées ou très-mal entretenus par eux la rapidité et souvent la possibilité des grandes communi- cations par terre durent necessairement prendre fin. Aussi les „veredi“ furent-ils presque entièrement abolis avec les „stationes“ et il ne resta plus guère, et encore, sous une forme altérée, — que des, „paraveredi“! —

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/134>, abgerufen am 29.11.2024.