Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Der gehorsame Abraham. "Er lässt keine Sünde zu/ kan auch Wunder Hülffeschicken/ "Die kein kluger Menschen Sinn mag durch eigne Witz erblicken. Nun ichmuß mich überwinden! Meine Hand sey unverzagt/ GOtt hat noch in keinen ängsten dir Hülff oder Trost versagt. Er wird dir itzt stehen bey: den Befehl zu rucke nehmen daß ich diesen Brand Altar nicht mit Blute darff be- schämen: Oder Er wird von den Toden auferwecken meinen Sohn/ Der den Menschen hat gebildet aus dem roten Erden Don! etc. IV. Der versöhnliche Joseph. Als er sich seinen Brüdern in Egypten zuer- Jch bin Joseph/ ich bin Joseph euer Bruder/ Fleisch und Blut/ den GOtt wunderlich erhalten! der/ den Pharao gesetzet über der Egypter Gut/ diese Länder zu verwalten. Jch bin aus Jsraels Stammen/ der/ den| ihr verkauffet habt: Den Jacob zu viel geliebet; und ihr auch zu viel gehasset/ den hat GOtt nun hoch- begabt/ Weil ihr ihn zu sehr betrübet. Als ihr waret meine Feinde/ hatt' ich GOtt zu meinem Freund: Ja/ so solt es auch geschehen/ Zu Kk
Der gehorſame Abraham. „Er laͤſſt keine Suͤnde zu/ kan auch Wunder Huͤlffeſchicken/ „Die kein kluger Menſchen Sinn mag durch eigne Witz erblicken. Nun ichmuß mich uͤberwinden! Meine Hand ſey unverzagt/ GOtt hat noch in keinen aͤngſten dir Huͤlff oder Troſt verſagt. Er wird dir itzt ſtehen bey: den Befehl zu rucke nehmen daß ich dieſen Brand Altar nicht mit Blute darff be- ſchaͤmen: Oder Er wird von den Toden auferwecken meinen Sohn/ Der den Menſchen hat gebildet aus dem roten Erden Don! ꝛc. IV. Der verſoͤhnliche Joſeph. Als er ſich ſeinen Bruͤdern in Egypten zuer- Jch bin Joſeph/ ich bin Joſeph euer Bruder/ Fleiſch und Blut/ den GOtt wunderlich erhalten! der/ den Pharao geſetzet uͤber der Egypter Gut/ dieſe Laͤnder zu verwalten. Jch bin aus Jſraels Stammen/ der/ den| ihr verkauffet habt: Den Jacob zu viel geliebet; und ihr auch zu viel gehaſſet/ den hat GOtt nun hoch- begabt/ Weil ihr ihn zu ſehr betruͤbet. Als ihr waret meine Feinde/ hatt’ ich GOtt zu meinem Freund: Ja/ ſo ſolt es auch geſchehen/ Zu Kk
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Nun ichmuß mich uͤberwinden! Meine Hand ſey
unverzagt/
GOtt hat noch in keinen aͤngſten dir Huͤlff oder Troſt
verſagt.
Er wird dir itzt ſtehen bey: den Befehl zu rucke nehmen
daß ich dieſen Brand Altar nicht mit Blute darff be-
ſchaͤmen:
Oder Er wird von den Toden auferwecken meinen
Sohn/
Der den Menſchen hat gebildet aus dem roten Erden
Don! ꝛc.
IV.
Der verſoͤhnliche Joſeph.
Als er ſich ſeinen Bruͤdern in Egypten zuer-
kennen gegeben.
Jch bin Joſeph/ ich bin Joſeph euer Bruder/ Fleiſch
und Blut/
den GOtt wunderlich erhalten!
der/ den Pharao geſetzet uͤber der Egypter Gut/
dieſe Laͤnder zu verwalten.
Jch bin aus Jſraels Stammen/ der/ den| ihr verkauffet
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Den Jacob zu viel geliebet;
und ihr auch zu viel gehaſſet/ den hat GOtt nun hoch-
begabt/
Weil ihr ihn zu ſehr betruͤbet.
Als ihr waret meine Feinde/ hatt’ ich GOtt zu meinem
Freund:
Ja/ ſo ſolt es auch geſchehen/
Zu
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