Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Verleumdung. wort versüssen/ mit Joabs Schwert verwun-den/ und solches mit Jobs Gedult vertra- gen. Mit vergallten und übelablauffenden Spott- gedicht das Gelächter übersüssen. Die stark ge- nug ihr eignes Grab zu graben. Sie steht auf schwachen Fuß. Die Unschuld selbst beschulden/ mit Falschheit übergulden/ was man nicht zei- hen darff/ der Kläffer ist stark genug ihm eine Gruben zu graben. Die Verleumdung hat ein scheeles zorniges Verlieben. Lieben. 476. Verloben/ Gelübd thun. Gelübd. Sich pflichtig und verbindlich machen/ ver- Der Gelübde sind unterschiedlich/ als Ehli- che
Verleumdung. wort verſuͤſſen/ mit Joabs Schwert verwun-den/ und ſolches mit Jobs Gedult vertra- gen. Mit vergallten und uͤbelablauffendẽ Spott- gedicht das Gelaͤchter uͤberſuͤſſen. Die ſtark ge- nug ihr eignes Grab zu graben. Sie ſteht auf ſchwachen Fuß. Die Unſchuld ſelbſt beſchulden/ mit Falſchheit uͤbergulden/ was man nicht zei- hen darff/ der Klaͤffer iſt ſtark genug ihm eine Gruben zu graben. Die Verleumdung hat ein ſcheeles zorniges Verlieben. ☞Lieben. 476. Verloben/ Geluͤbd thun. ☞Geluͤbd. Sich pflichtig und verbindlich machen/ ver- Der Geluͤbde ſind unterſchiedlich/ als Ehli- che
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Verleumdung.
wort verſuͤſſen/ mit Joabs Schwert verwun-
den/ und ſolches mit Jobs Gedult vertra-
gen. Mit vergallten und uͤbelablauffendẽ Spott-
gedicht das Gelaͤchter uͤberſuͤſſen. Die ſtark ge-
nug ihr eignes Grab zu graben. Sie ſteht auf
ſchwachen Fuß. Die Unſchuld ſelbſt beſchulden/
mit Falſchheit uͤbergulden/ was man nicht zei-
hen darff/ der Klaͤffer iſt ſtark genug ihm eine
Gruben zu graben.
Die Verleumdung hat ein ſcheeles zorniges
Angeſicht/ mit einem Brand und einem Jgel in
der Hand/ nechſt bey ihr einen Haanen/ Drachen
oder Baſilife/ der mit den vergifften Augen-
ſtralen toͤden ſol.
Verlieben.
☞Lieben.
476. Verloben/ Geluͤbd thun.
☞Geluͤbd.
Sich pflichtig und verbindlich machen/ ver-
ſprechen mit dem Mund und haltẽ mit der That/
was vor mit reiffen Raht bedacht und zugeſagt.
Jch zahle das Geluͤbde/ was mir der Hoͤchſte
gibt/ das ſol ich wider geben und nicht im Zweif-
fel ſchweben/ daß dardurch GOttes Segen trieff
ſtets auf meinen Wegen. Geloben iſt der Zaun/
das ſeine zuerhalten/ und von erlangtem Gut den
Armen theilen mit.
Der Geluͤbde ſind unterſchiedlich/ als Ehli-
che
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