Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Seele. 418. Seele. Der wunderreiche Geist/ der Göttlich in dem Die Seele wird gebildet in Gestalt einer hold- 419. Seelig. Deß ewigen Lebens Glückseeliges Kind/ der Jam- D d ij
Seele. 418. Seele. Der wunderreiche Geiſt/ der Goͤttlich in dem Die Seele wird gebildet in Geſtalt einer hold- 419. Seelig. Deß ewigen Lebens Gluͤckſeeliges Kind/ der Jam- D d ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0451" n="421[419]"/> <fw place="top" type="header">Seele.</fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">418. Seele.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Der wunderreiche Geiſt/ der Goͤttlich in dem<lb/> Weſen/ unendlich/ unvermiſcht/ rein/ heilig/ un-<lb/> begreifflich/ ſonder Tod/ der uͤberirdiſche Theil deß<lb/> Menſchen/ deꝛ mit dem Hauch beharrt und gleich<lb/> der zarten Flammen/ iſt von der Engel Stam-<lb/> men dem Leibe zugeſellt/ verewigt nach dem Tod.<lb/> Die erleuchte/ GOttergebne/ Himmliſche/ lieb-<lb/> geſinnte/ verhimmeltehochbegabte/ GOTT ge-<lb/> liebte/ Suͤndbetruͤbte/ die befleckte/ unreine/ abge-<lb/> wichne Seele. Die Veſtung der Vernunfft. Die<lb/> fluͤchtig abgeſchiedne Seele der Gaſt und Geiſt in<lb/> dieſem Leibe. Es wird auch der Odem der ſchnel-<lb/> le Erdengeiſt genand.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">Seele</hi> wird gebildet in Geſtalt einer hold-<lb/> ſeligen Jungfrauen/ welcher Angeſicht mit ei-<lb/> nem zarten Flor bedecket/ weil ſie menſchlichen<lb/> Augen unſichbar iſt/ und nur durch ihre Wuͤr-<lb/> kung muß erkannt werden. Jhre Bekleidung iſt<lb/> liechthell/ tragend einen Stern auf dem Haubte<lb/> und Fluͤgel an ihren ſchultern; mit jenem ihre<lb/><hi rendition="#aq">U</hi>nſterblichkeit/ mit dieſem ihre Geſchwindigkeit<lb/> zu bemerken.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">419. Seelig.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Deß ewigen Lebens Gluͤckſeeliges Kind/ der<lb/> GOTtes Angeſicht und Sonnenhelles Liecht<lb/> beſchaut in der Himmelsfreud/ die allen From-<lb/> men iſt bereit. Er hat den Erdenthand und dieſe<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D d ij</fw><fw place="bottom" type="catch">Jam-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [421[419]/0451]
Seele.
418. Seele.
Der wunderreiche Geiſt/ der Goͤttlich in dem
Weſen/ unendlich/ unvermiſcht/ rein/ heilig/ un-
begreifflich/ ſonder Tod/ der uͤberirdiſche Theil deß
Menſchen/ deꝛ mit dem Hauch beharrt und gleich
der zarten Flammen/ iſt von der Engel Stam-
men dem Leibe zugeſellt/ verewigt nach dem Tod.
Die erleuchte/ GOttergebne/ Himmliſche/ lieb-
geſinnte/ verhimmeltehochbegabte/ GOTT ge-
liebte/ Suͤndbetruͤbte/ die befleckte/ unreine/ abge-
wichne Seele. Die Veſtung der Vernunfft. Die
fluͤchtig abgeſchiedne Seele der Gaſt und Geiſt in
dieſem Leibe. Es wird auch der Odem der ſchnel-
le Erdengeiſt genand.
Die Seele wird gebildet in Geſtalt einer hold-
ſeligen Jungfrauen/ welcher Angeſicht mit ei-
nem zarten Flor bedecket/ weil ſie menſchlichen
Augen unſichbar iſt/ und nur durch ihre Wuͤr-
kung muß erkannt werden. Jhre Bekleidung iſt
liechthell/ tragend einen Stern auf dem Haubte
und Fluͤgel an ihren ſchultern; mit jenem ihre
Unſterblichkeit/ mit dieſem ihre Geſchwindigkeit
zu bemerken.
419. Seelig.
Deß ewigen Lebens Gluͤckſeeliges Kind/ der
GOTtes Angeſicht und Sonnenhelles Liecht
beſchaut in der Himmelsfreud/ die allen From-
men iſt bereit. Er hat den Erdenthand und dieſe
Jam-
D d ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |