Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Schneck. gewundene/ trege/ in die Muschel verhüllte/ etc.Schneck. Der Schneck. Wein Haus ist würbelrund/ das pfleget mich zuplagen: Mein Gang ist Fuß für Fuß und muß die Hör- ner tragen/ die ich nicht hab verdient: Jst meine Woh- nung klein/ so bin ich doch vergnügt/ dieweil sie mein allein Der Schneck wird gemahlet zu dem Ver- 407. Schnee. Der Silberweisse Winter Regen/ der Wol- Der Schnee hat die Deutung der Reinlich- Schnit C c vj
Schneck. gewundene/ trege/ in die Muſchel verhuͤllte/ ꝛc.Schneck. Der Schneck. Wein Haus iſt wuͤrbelrund/ das pfleget mich zuplagen: Mein Gang iſt Fuß fuͤr Fuß und muß die Hoͤr- ner tragen/ die ich nicht hab verdient: Jſt meine Woh- nung klein/ ſo bin ich doch vergnuͤgt/ dieweil ſie mein allein Der Schneck wird gemahlet zu dem Ver- 407. Schnee. Der Silberweiſſe Winter Regen/ der Wol- Der Schnee hat die Deutung der Reinlich- Schnit C c vj
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Schneck.
gewundene/ trege/ in die Muſchel verhuͤllte/ ꝛc.
Schneck.
Der Schneck.
Wein Haus iſt wuͤrbelrund/ das pfleget mich zu
plagen:
Mein Gang iſt Fuß fuͤr Fuß und muß die Hoͤr-
ner tragen/
die ich nicht hab verdient: Jſt meine Woh-
nung klein/
ſo bin ich doch vergnuͤgt/ dieweil ſie mein allein
Der Schneck wird gemahlet zu dem Ver-
zug/ der Langſamkeit und zu dem Gefuͤhl oder An-
ruͤhren.
407. Schnee.
Der Silberweiſſe Winter Regen/ der Wol-
lenrein Flocken der ſechsgeeckte oder geſtirnte (de
nive ſexangula ſcripſit ſingularem tractatum
Keplerus) der weiche/ ausgeſtreute/ froſtige/ die
Schneefeuchtigkeit/ der Federweiſſe/ der zuſamm
gekneulte/ gepallte/ naſſe Schnee/ der zu der Mut-
ter wird/ von der er iſt geboren. Der Felder krei-
den weiſſe Decke. Deß Waſſers zarter Staub/
geſpitzet gleich den Flocken/ bald hart/ bald wiedeꝛ
weich/ bald naß/ bald wieder trocken. Es traͤnket
ſeine Flut der Erden harten Schlund/ und er be-
muͤhet ſich/ zu deken ihren Mund.
Der Schnee hat die Deutung der Reinlich-
keit.
Schnit
C c vj
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