Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Perle. und muß zu dem Gebrauch nur einen durchstichleiden: Die Jungfrau brangt mit mir/ als ihrem wehrtsten Schatz/ ich mach ihr/ wann sie gehet/ bey allen Leuten Platz. Die Perle bedeutet die wehrt gehaltne und schetz- 344. Pfand. Das zu treuem Handen anvertraute/ siche- 345. Der Pfau. Ein Vogel ohne Flug/ viel Federn/ ohne Nutzen/ in welcher bunten Schmuck ich pfleg' herumb zu stutzen: Beschau' ich meinen Fuß und höre mein Ge- schrey/ so sag' ich bey mir selbst/ daß nichts beständig sey. Der Pfau geht mit Bedacht/ hat ein ge- Der
Perle. und muß zu dem Gebrauch nur einen durchſtichleiden: Die Jungfrau brangt mit mir/ als ihrem wehrtſten Schatz/ ich mach ihr/ wann ſie gehet/ bey allen Leuten Platz. Die Perle bedeutet die wehrt gehaltne und ſchetz- 344. Pfand. Das zu treuem Handen anvertraute/ ſiche- 345. Der Pfau. Ein Vogel ohne Flug/ viel Federn/ ohne Nutzen/ in welcher bunten Schmuck ich pfleg’ herumb zu ſtutzen: Beſchau’ ich meinen Fuß und hoͤre mein Ge- ſchrey/ ſo ſag’ ich bey mir ſelbſt/ daß nichts beſtaͤndig ſey. Der Pfau geht mit Bedacht/ hat ein ge- Der
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Perle.
und muß zu dem Gebrauch nur einen durchſtich
leiden:
Die Jungfrau brangt mit mir/ als ihrem
wehrtſten Schatz/
ich mach ihr/ wann ſie gehet/ bey allen Leuten
Platz.
Die Perle bedeutet die wehrt gehaltne und ſchetz-
bare Zier.
344. Pfand.
Das zu treuem Handen anvertraute/ ſiche-
re/ glaubreiche/ unbetruͤgliche/ gewieſſe/ wehrte/
achtbare Pfand und Gegenpfand.
345. Der Pfau.
Ein Vogel ohne Flug/ viel Federn/ ohne Nutzen/
in welcher bunten Schmuck ich pfleg’ herumb zu
ſtutzen:
Beſchau’ ich meinen Fuß und hoͤre mein Ge-
ſchrey/
ſo ſag’ ich bey mir ſelbſt/ daß nichts beſtaͤndig
ſey.
Der Pfau geht mit Bedacht/ hat ein ge-
kroͤntes Haubt/ ſein Aug iſt Kolenſchwartz ſein
Hals wie Amatiſten gemiſcht mit Roſen Farb/
Carbunkel und Rubinen gemenget mit Saphir
ſind ſeines Halſes Zier/ der Schauplatz ſeiner
Augen iſt wie der Regenbogen/ Ringrund her-
umb gezogen/ beſternet und verwundert/ vor allẽ
ausgeſondert/ der groſſen Herren Lieb ꝛc.
Der
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Zitationshilfe: | Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 372[370]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/402>, abgerufen am 22.02.2025. |