Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Von Veränderung der Sprachen. re Sprache wie sie heut zu Tage in O-ber-Teutschland gebränchlich ist/ son- der Mißahnung deß Altteutschen gantz abgekommenen ungebräuchlichen/ o- der selbst erdichten neuen Wörter zu lie- ben und zu üben. II. Daß ein jeder/ der mit Verstand nach seiner Mundart schreibet/ dolmetschet oder dichtet/ ge- nugsamen Fleiß erweisen und gebüh- rendes Lob erlangen könne. III. Daß man wegen der unverglichnen Schreib- Art kein gutes Buch verwerffen oder verachten/ und mehr auf den Jnhalt/ als die Verabfassung sehen sol. Die II. Betrachtung. Von den Frembden Wörtern in der Teutschen Sprache. 11. Die Sprachen gleichen den Metallen. 12. Alle Sprachen leiden eine Vermischung. 13. Von den Kunstwörtern. 14. Wie solche Anfangs zu dolmetschen. 15. Frembde Wörter zu Beschreibung frem- der Sachen gebrauchen ist zulässig. 16. Wann sie sonderlich von jederman bereit verstanden werden. 17. Mit
Von Veraͤnderung der Sprachen. re Sprache wie ſie heut zu Tage in O-ber-Teutſchland gebraͤnchlich iſt/ ſon- der Mißahnung deß Altteutſchen gantz abgekommenen ungebraͤuchlichen/ o- der ſelbſt erdichten neuen Woͤrter zu lie- ben und zu uͤben. II. Daß ein jeder/ der mit Verſtand nach ſeiner Mundart ſchreibet/ dolmetſchet oder dichtet/ ge- nugſamen Fleiß erweiſen und gebuͤh- rendes Lob erlangen koͤnne. III. Daß man wegen der unverglichnẽ Schreib- Art kein gutes Buch verwerffen oder verachten/ und mehr auf den Jnhalt/ als die Verabfaſſung ſehen ſol. Die II. Betrachtung. Von den Frembden Woͤrtern in der Teutſchen Sprache. 11. Die Sprachen gleichen den Metallen. 12. Alle Sprachen leiden eine Vermiſchung. 13. Von den Kunſtwoͤrtern. 14. Wie ſolche Anfangs zu dolmetſchen. 15. Frembde Woͤrter zu Beſchreibung frem- der Sachen gebrauchen iſt zulaͤſſig. 16. Wann ſie ſonderlich von jederman bereit verſtanden werden. 17. Mit
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Von Veraͤnderung der Sprachen.
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abgekommenen ungebraͤuchlichen/ o-
der ſelbſt erdichten neuen Woͤrter zu lie-
ben und zu uͤben. II. Daß ein jeder/ der
mit Verſtand nach ſeiner Mundart
ſchreibet/ dolmetſchet oder dichtet/ ge-
nugſamen Fleiß erweiſen und gebuͤh-
rendes Lob erlangen koͤnne. III. Daß
man wegen der unverglichnẽ Schreib-
Art kein gutes Buch verwerffen oder
verachten/ und mehr auf den Jnhalt/ als die
Verabfaſſung ſehen ſol.
Die II. Betrachtung.
Von den Frembden Woͤrtern in der Teutſchen
Sprache.
11. Die Sprachen gleichen den Metallen.
12. Alle Sprachen leiden eine Vermiſchung.
13. Von den Kunſtwoͤrtern.
14. Wie ſolche Anfangs zu dolmetſchen.
15. Frembde Woͤrter zu Beſchreibung frem-
der Sachen gebrauchen iſt zulaͤſſig.
16. Wann ſie ſonderlich von jederman bereit
verſtanden werden.
17. Mit
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