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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Müssiggang.
alle Laster hangen. Die Haubtstatt aller Untu-
genden. Der Lehrmeister alles Bössen. Der trä-
ge träget keinen Last/ ligt wie ein Schwein in vol-
ler Mast/ und wird der Laster bösser Gast. Der
mottenreiche/ schläffrige/ verwesende/ lebendig-to-
de Müssiggang/ der die Zeit in stinkender Faul-
heit verschleifft.

Der Müssiggang wird gebildet durch ei-
nen fetten Jüngling sitzend in einer finstern Hö-
len/ als welcher deß Liechtes nicht wehrt ist. Ne-
ben ihm liget ein Mastschwein und siehet sein An-
gesicht träg und schläfferig etc. Man kan auch
Ratzen darzu mahlen/ welche die Deutung deß
schläfferigen Müssiggangs haben.

Muß von müssen oportet: Mus pulmen-
tum/
Musse otium/ Musen/ Musae.

N

332. Nachlässigkeit Faulheit.

318. Nacht.

Die Mutter der Träume/ die sanffte/ stille/ ü-
bermüde/ Pechschwartze/ Mohrenfarbe Königin
der Schatten/ die Pförtnerin der Ruhe/ die Sor-
genwenderin. Die Fürstin der Finsterniß. Die
Tunkelträge Nacht ist pechschwartz durchgebro-

chen/

Muͤſſiggang.
alle Laſter hangen. Die Haubtſtatt aller Untu-
genden. Der Lehrmeiſter alles Boͤſſen. Der traͤ-
ge traͤget keinen Laſt/ ligt wie ein Schwein in vol-
ler Maſt/ und wird der Laſter boͤſſer Gaſt. Der
mottenreiche/ ſchlaͤffrige/ verweſende/ lebendig-to-
de Muͤſſiggang/ der die Zeit in ſtinkender Faul-
heit verſchleifft.

Der Muͤſſiggang wird gebildet durch ei-
nen fetten Juͤngling ſitzend in einer finſtern Hoͤ-
len/ als welcher deß Liechtes nicht wehrt iſt. Ne-
bẽ ihm liget ein Maſtſchwein und ſiehet ſein An-
geſicht traͤg und ſchlaͤfferig ꝛc. Man kan auch
Ratzen darzu mahlen/ welche die Deutung deß
ſchlaͤfferigen Muͤſſiggangs haben.

Muß von muͤſſen oportet: Mus pulmen-
tum/
Muſſe otium/ Muſen/ Muſæ.

N

332. Nachlaͤſſigkeit ☞Faulheit.

318. Nacht.

Die Mutter der Traͤume/ die ſanffte/ ſtille/ uͤ-
bermuͤde/ Pechſchwartze/ Mohrenfarbe Koͤnigin
der Schatten/ die Pfoͤrtnerin der Ruhe/ die Sor-
genwenderin. Die Fuͤrſtin der Finſterniß. Die
Tunkeltraͤge Nacht iſt pechſchwartz durchgebro-

chen/
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[356[354]/0386] Muͤſſiggang. alle Laſter hangen. Die Haubtſtatt aller Untu- genden. Der Lehrmeiſter alles Boͤſſen. Der traͤ- ge traͤget keinen Laſt/ ligt wie ein Schwein in vol- ler Maſt/ und wird der Laſter boͤſſer Gaſt. Der mottenreiche/ ſchlaͤffrige/ verweſende/ lebendig-to- de Muͤſſiggang/ der die Zeit in ſtinkender Faul- heit verſchleifft. Der Muͤſſiggang wird gebildet durch ei- nen fetten Juͤngling ſitzend in einer finſtern Hoͤ- len/ als welcher deß Liechtes nicht wehrt iſt. Ne- bẽ ihm liget ein Maſtſchwein und ſiehet ſein An- geſicht traͤg und ſchlaͤfferig ꝛc. Man kan auch Ratzen darzu mahlen/ welche die Deutung deß ſchlaͤfferigen Muͤſſiggangs haben. Muß von muͤſſen oportet: Mus pulmen- tum/ Muſſe otium/ Muſen/ Muſæ. N 332. Nachlaͤſſigkeit ☞Faulheit. 318. Nacht. Die Mutter der Traͤume/ die ſanffte/ ſtille/ uͤ- bermuͤde/ Pechſchwartze/ Mohrenfarbe Koͤnigin der Schatten/ die Pfoͤrtnerin der Ruhe/ die Sor- genwenderin. Die Fuͤrſtin der Finſterniß. Die Tunkeltraͤge Nacht iſt pechſchwartz durchgebro- chen/

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 356[354]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/386>, abgerufen am 20.11.2024.