Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Metal. Gebrauch muß man von den Metallen reden.Erstlich recht einschlagen/ die Gewerkschafft fort treiben einen artigen fundgrubner haben/ und endlich das Feuer setzen/ die harten wimmer und mächtigen knauer durchschlagen/ und durch eine reiche Ausbeut machen fröliche Bergleut. GOTT beschert einen artigen Schifer/ einen be- ständigen Anbruch/ und dichte Bergstuffen/ wann man nur die Fundgruben gebührlich be- legt/ die fürgeschossnen Felsen zerstuffet/ sich die zehen Lager Wände und harten Hornsteine nicht abschreken lässet/ und redlich in der Schichte ver- fähret. Es fündet sich zu weilen rotguldenes Glantz Aertz/ gediegen Silber und solche Lohnzeit macht volle Bergfreude. 303. Milch. Die süsse Baurenkost/ der Kinder Speis und Die Milch hat die Deutung der Nohtwen- Miß- Y iiij
Metal. Gebrauch muß man von den Metallen reden.Erſtlich recht einſchlagen/ die Gewerkſchafft fort treiben einen artigen fundgrubner haben/ und endlich das Feuer ſetzen/ die harten wimmer und maͤchtigen knauer durchſchlagẽ/ und durch eine reiche Ausbeut machen froͤliche Bergleut. GOTT beſchert einen artigen Schifer/ einen be- ſtaͤndigen Anbruch/ und dichte Bergſtuffen/ wann man nur die Fundgruben gebuͤhrlich be- legt/ die fuͤrgeſchoſſnen Felſen zerſtuffet/ ſich die zehen Lager Waͤnde und harten Hornſteine nicht abſchreken laͤſſet/ und redlich in der Schichte ver- faͤhret. Es fuͤndet ſich zu weilen rotguldenes Glantz Aertz/ gediegen Silber und ſolche Lohnzeit macht volle Bergfreude. 303. Milch. Die ſuͤſſe Baurenkoſt/ der Kinder Speiſ und Die Milch hat die Deutung der Nohtwen- Miß- Y iiij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0375" n="345[343]"/><fw place="top" type="header">Metal.</fw><lb/> Gebrauch muß man von den Metallen reden.<lb/> Erſtlich recht einſchlagen/ die Gewerkſchafft<lb/> fort treiben einen artigen fundgrubner haben/<lb/> und endlich das Feuer ſetzen/ die harten wimmer<lb/> und maͤchtigen knauer durchſchlagẽ/ und durch<lb/> eine reiche Ausbeut machen froͤliche Bergleut.<lb/> GOTT beſchert einen artigen Schifer/ einen be-<lb/> ſtaͤndigen Anbruch/ und dichte Bergſtuffen/<lb/> wann man nur die Fundgruben gebuͤhrlich be-<lb/> legt/ die fuͤrgeſchoſſnen Felſen zerſtuffet/ ſich die<lb/> zehen Lager Waͤnde und harten Hornſteine nicht<lb/> abſchreken laͤſſet/ und redlich in der Schichte ver-<lb/> faͤhret. Es fuͤndet ſich zu weilen rotguldenes<lb/> Glantz Aertz/ gediegen Silber und ſolche Lohnzeit<lb/> macht volle Bergfreude.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">303. Milch.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die ſuͤſſe Baurenkoſt/ der Kinder Speiſ und<lb/> Trank/ der ſchneeweiſſe Milchraumsſafft/ die<lb/> zarte Nahrung traͤnkt uñ ſpeiſt/ die laulicht neue<lb/> Milch/ die Butter dunkt in Hoͤnig ſuͤß/ die fluͤſ-<lb/> ſige/ ſuͤßliche/ niedliche/ reine/ gerunnene/ ſtaͤrckẽ-<lb/> de/ nahrhaffte/ die ausgeſogne/ ausgepreſſte<lb/> Milch/ ausgemolkne Milch/ daher auch der Mol-<lb/> ken/ das Reimwort mit der Wolken den Namen<lb/> hat.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">Milch</hi> hat die Deutung der Nohtwen-<lb/> digkeit.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Y iiij</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Miß-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [345[343]/0375]
Metal.
Gebrauch muß man von den Metallen reden.
Erſtlich recht einſchlagen/ die Gewerkſchafft
fort treiben einen artigen fundgrubner haben/
und endlich das Feuer ſetzen/ die harten wimmer
und maͤchtigen knauer durchſchlagẽ/ und durch
eine reiche Ausbeut machen froͤliche Bergleut.
GOTT beſchert einen artigen Schifer/ einen be-
ſtaͤndigen Anbruch/ und dichte Bergſtuffen/
wann man nur die Fundgruben gebuͤhrlich be-
legt/ die fuͤrgeſchoſſnen Felſen zerſtuffet/ ſich die
zehen Lager Waͤnde und harten Hornſteine nicht
abſchreken laͤſſet/ und redlich in der Schichte ver-
faͤhret. Es fuͤndet ſich zu weilen rotguldenes
Glantz Aertz/ gediegen Silber und ſolche Lohnzeit
macht volle Bergfreude.
303. Milch.
Die ſuͤſſe Baurenkoſt/ der Kinder Speiſ und
Trank/ der ſchneeweiſſe Milchraumsſafft/ die
zarte Nahrung traͤnkt uñ ſpeiſt/ die laulicht neue
Milch/ die Butter dunkt in Hoͤnig ſuͤß/ die fluͤſ-
ſige/ ſuͤßliche/ niedliche/ reine/ gerunnene/ ſtaͤrckẽ-
de/ nahrhaffte/ die ausgeſogne/ ausgepreſſte
Milch/ ausgemolkne Milch/ daher auch der Mol-
ken/ das Reimwort mit der Wolken den Namen
hat.
Die Milch hat die Deutung der Nohtwen-
digkeit.
Miß-
Y iiij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |