Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Keiser/ Keiserthum. haffte Majestät/ die der Römer Adler führet unddas Teutsche Reichregieret/ weiset allem Volke Gnad. Der Christenheit erhabner Thron/ deß letzten Reiches Heilge Kron. Deß Teutschen Vaterlandes Weldberühmter Helden Vater. Der grosse Ferdinand der diese Teutsche Welt er- hält in seinem Stand/ gleich wie der Sternen Zelt der Atlas aufgebürdet. Der weise Salo- mon/ der fast von Fried genant (mit versetzten Buchstaben Ferdinand Friednand) kan diese Eisern Zeiten/ zu guldnen Jahren leiten. Er hat den grössten Sieg in sich nunmehr gefunden/ in dem er die Begier zu siegen überwunden. Sein Scepter ist ein Schwert/ das niemand je gefährt und sich mit milder Huld neigt gegen jener Schuld/ die seine Feind verzehrt. Durchleuchtigst ist der Nam verewigt sonder End/ den Ost und Westen kennt/ den Nord und Sud verehren und seinen Ruhm vermehren/ gleich wie der Sonnen Glantz die gantze Welt bestralet etc. Das Keiserthum wird gebildet durch die Keil cuneus: Keule das Viertel von einem 227. Kertz. Liecht/ die Kertze von War bedeutet die Leh- Liecht
Keiſer/ Keiſerthum. haffte Majeſtaͤt/ die der Roͤmer Adler fuͤhret unddas Teutſche Reichregieret/ weiſet allem Volke Gnad. Der Chriſtenheit erhabner Thron/ deß letzten Reiches Heilge Kron. Deß Teutſchen Vaterlandes Weldberuͤhmter Helden Vater. Der groſſe Ferdinand der dieſe Teutſche Welt er- haͤlt in ſeinem Stand/ gleich wie der Sternen Zelt der Atlas aufgebuͤrdet. Der weiſe Salo- mon/ der faſt von Fried genant (mit verſetzten Buchſtaben Ferdinand Friednand) kan dieſe Eiſern Zeiten/ zu guldnen Jahren leiten. Er hat den groͤſſten Sieg in ſich nunmehr gefunden/ in dem er die Begier zu ſiegen uͤberwunden. Sein Scepter iſt ein Schwert/ das niemand je gefaͤhrt uñ ſich mit milder Huld neigt gegẽ jener Schuld/ die ſeine Feind verzehrt. Durchleuchtigſt iſt der Nam verewigt ſonder End/ den Oſt und Weſten kennt/ den Nord und Sud verehren und ſeinen Ruhm vermehren/ gleich wie der Sonnen Glantz die gantze Welt beſtralet ꝛc. Das Keiſerthum wird gebildet durch die Keil cuneus: Keule das Viertel von einem 227. Kertz. ☞Liecht/ die Kertze von War bedeutet die Leh- Liecht
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Keiſer/ Keiſerthum.
haffte Majeſtaͤt/ die der Roͤmer Adler fuͤhret und
das Teutſche Reichregieret/ weiſet allem Volke
Gnad. Der Chriſtenheit erhabner Thron/ deß
letzten Reiches Heilge Kron. Deß Teutſchen
Vaterlandes Weldberuͤhmter Helden Vater.
Der groſſe Ferdinand der dieſe Teutſche Welt er-
haͤlt in ſeinem Stand/ gleich wie der Sternen
Zelt der Atlas aufgebuͤrdet. Der weiſe Salo-
mon/ der faſt von Fried genant (mit verſetzten
Buchſtaben Ferdinand Friednand) kan dieſe
Eiſern Zeiten/ zu guldnen Jahren leiten. Er hat
den groͤſſten Sieg in ſich nunmehr gefunden/ in
dem er die Begier zu ſiegen uͤberwunden. Sein
Scepter iſt ein Schwert/ das niemand je gefaͤhrt
uñ ſich mit milder Huld neigt gegẽ jener Schuld/
die ſeine Feind verzehrt. Durchleuchtigſt iſt der
Nam verewigt ſonder End/ den Oſt und Weſten
kennt/ den Nord und Sud verehren und ſeinen
Ruhm vermehren/ gleich wie der Sonnen Glantz
die gantze Welt beſtralet ꝛc.
Das Keiſerthum wird gebildet durch die
Keiſerskron und den Roͤmiſchen Adler.
Keil cuneus: Keule das Viertel von einem
Wilde hinterwarts.
227. Kertz.
☞Liecht/ die Kertze von War bedeutet die Leh-
redeß Worts GOTTES/ und die Goͤttliche
Warheit. Die Kertze von uͤnſchlicht bedeutet das
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Zitationshilfe: | Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 287[285]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/317>, abgerufen am 22.02.2025. |