Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.)Vorrede.( Was sonsten hierinnen andre Streit- mal
)Vorrede.( Was ſonſten hierinnen andre Streit- mal
<TEI> <text> <front> <div type="preface"> <pb facs="#f0030"/> <fw place="top" type="header">)Vorrede.(</fw><lb/> <p>Was ſonſten hierinnen andre Streit-<lb/> fragen belanget/ beſtehen ſelbe auf nach-<lb/> folgenden Zweiffel: <hi rendition="#aq">I.</hi> ob ein jeder nach ſei-<lb/> ner Mund-und Landsart ſchreiben ſol/<lb/> wie er redet? 2. Ob wir keine ruhende o-<lb/> der ſolche Buchſtaben gebrauchen ſollen/<lb/> welche man in dem Leſẽ nicht ausſpricht/<lb/> als das c in dencken/ das bin uͤmb/ daher<lb/> mancher Jrꝛthum unter <hi rendition="#fr">umringen/</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">umbringen/</hi> ꝛc. 3. Wie man die e/ in<lb/> Meer/ (<hi rendition="#aq">mare</hi>) leer/ (<hi rendition="#aq">vacuus</hi>) ſehr/ (<hi rendition="#aq">val-<lb/> de</hi>) Heer/ (<hi rendition="#aq">exercitus</hi>) gefaͤhr unterſchei-<lb/> den ſol? 4. Wie das b und p/ das d und t/<lb/> das v und f zu unterſcheiden/ in welchen<lb/> der Mißbrauch mehr Recht zu haben<lb/> ſcheinet/ als die angegebenen Vrſachen.<lb/> Dieſe und dergleichen Sprachkuͤnſtige<lb/> Fragen/ ſollen die belobte uͤbung ver-<lb/> hoffte hoͤchſte Vollkommenheit unſere<lb/> Teutſche Sprache nicht hindern oder zu<lb/> rucke halten/ weil man in ſolchen Haͤn-<lb/> dlen keinen ungezweiffelten Schluß und<lb/> Beweiß/ wie etwan 2 mal 3/ 6. und 3<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mal</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0030]
)Vorrede.(
Was ſonſten hierinnen andre Streit-
fragen belanget/ beſtehen ſelbe auf nach-
folgenden Zweiffel: I. ob ein jeder nach ſei-
ner Mund-und Landsart ſchreiben ſol/
wie er redet? 2. Ob wir keine ruhende o-
der ſolche Buchſtaben gebrauchen ſollen/
welche man in dem Leſẽ nicht ausſpricht/
als das c in dencken/ das bin uͤmb/ daher
mancher Jrꝛthum unter umringen/ und
umbringen/ ꝛc. 3. Wie man die e/ in
Meer/ (mare) leer/ (vacuus) ſehr/ (val-
de) Heer/ (exercitus) gefaͤhr unterſchei-
den ſol? 4. Wie das b und p/ das d und t/
das v und f zu unterſcheiden/ in welchen
der Mißbrauch mehr Recht zu haben
ſcheinet/ als die angegebenen Vrſachen.
Dieſe und dergleichen Sprachkuͤnſtige
Fragen/ ſollen die belobte uͤbung ver-
hoffte hoͤchſte Vollkommenheit unſere
Teutſche Sprache nicht hindern oder zu
rucke halten/ weil man in ſolchen Haͤn-
dlen keinen ungezweiffelten Schluß und
Beweiß/ wie etwan 2 mal 3/ 6. und 3
mal
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |