Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Haas. in der Flucht schweben. Der Krautrauber/ derKohlfresser/ nehrt sich andre zu ernehren. Der Haas hat die Deutung der Furcht und Haß/ hassen Neid. Hader/ Zank: Hadder Lumpen. 186. Hand. Jn der Rähtsel redet die Hand also: Nichts dem
Haas. in der Flucht ſchweben. Der Krautrauber/ derKohlfreſſer/ nehrt ſich andre zu ernehren. Der Haas hat die Deutung der Furcht und Haß/ haſſen ☞ Neid. Hader/ Zank: Hadder Lumpen. 186. Hand. Jn der Raͤhtſel redet die Hand alſo: Nichts dem
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Haas.
in der Flucht ſchweben. Der Krautrauber/ der
Kohlfreſſer/ nehrt ſich andre zu ernehren.
Der Haas hat die Deutung der Furcht und
Zagheit/ wie auch der Wachſamkeit; maſſen ihm
die Natur an Statt der Staͤrkelãge Ohren und
ſchnelle Fuͤſſe/ ſich zu ſichern ertheilet hat.
Haß/ haſſen ☞ Neid.
Hader/ Zank: Hadder Lumpen.
186. Hand.
Jn der Raͤhtſel redet die Hand alſo: Nichts
kan der gantze Leib/ ohn meine Huͤlff erwerben:
Ohn meinen Dienſt und Fleiß muͤſſt’ er wol
Hungers ſterben/ fuͤnff gantz ungleiche Theil’ in-
wendig Berg’ und Thal/ (alſo nennet man den
Paln in der Hand montem ♀) man beugt mich
hin und her wol 2 mahl 7 mahl. Die Hand
dienet dem Verſtand/ die gefolgige Knech-
tin unſres Willens/ ſie beziern das Haubt/ be-
kleiden dẽ Leib/ verfechten den Freund/ ſind ſtum-
me Redner mit ihrer Deutung/ wunder kuͤnſt-
lich in ihrer Arbeit/ die Feſſel der Liebe/ welche in
Friede nicht ruhen/ in dem Kriege mit Waffen
bemuͤſſiget ſind/ beglaubte Zeugen deß Verſpre-
chens/ die gewaffnete Drauwort und empfind-
liche Schlaͤge weiſen Gilffreiche Freunde und
Schadenreiche Feinde deß Lebens. Die Hand
graͤbt aus der Erd die ſchetzbaren Metallen/ ſie
ſpielet auf der Laut der Ohrẽ zugefallẽ/ ſie mahlts
dem
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