Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Falk. ligen/ ein anders ist fellen/ niederlegen/ zu bodenwerffen/ zu Fall bringen/ umstürmen. 106. Falk. Von dem Federflug sol der Poet weidmän- Aus dem Neste werden sie nicht gefangen/ sie Wann der Vogel still ist/ so ist er schwer und richten. M vj
Falk. ligen/ ein anders iſt fellen/ niederlegen/ zu bodenwerffen/ zu Fall bringen/ umſtuͤrmen. 106. Falk. Von dem Federflug ſol der Poët weidmaͤn- Aus dem Neſte werden ſie nicht gefangen/ ſie Wann der Vogel ſtill iſt/ ſo iſt er ſchwer und richten. M vj
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Falk.
ligen/ ein anders iſt fellen/ niederlegen/ zu boden
werffen/ zu Fall bringen/ umſtuͤrmen.
106. Falk.
Von dem Federflug ſol der Poët weidmaͤn-
niſch reden und ſich deß Wildſchuͤtzen Lateins
befleiſſigen/ welches dieſes Orts die ſchicklichſte
Zier hat/ und iſt in einer fremden Sache das
fremde Wort zubehalten. Ein Falk hat in dem
erſten Jahr 5. unterſchiedne Namen 1. Jn dem
Neſt oder bey dem erſten Aufluch heiſt er Niats
oder Noͤſtling/ wann er in dem May gefangen
wird. Jn ſolgendẽ Mondenheiſt er Gentil/ adelich
oder hurtig: im Wein- oder Wintermonat heiſt
er Pallerin oder Poſſager/ ein Fremder oder Land-
fahrer/ im Jenner und folgenden Monden heiſt
er Autenere oder Ruckkom̃ling; Weil er noch kei-
ne Jungen gehabt. Etliche nennen ihn Madrier
oder Ardoiſer: einen Feldmauſer.
Aus dem Neſte werden ſie nicht gefangen/ ſie
haben dann den halben Schwantz. Man ſetzet ſie
auf/ daß ſie in das Feld ſehen koͤnnen/ hanget ih-
nen Schellen und Verveln an/ ſie muͤſſen ein
Jahr vermauſen. Man muß ſie zu den Hauben
gewehnen/ und blenden/ welches geſchehen kan/
wann man ſie nicht ſchlaffen laͤſſet.
Wann der Vogel ſtill iſt/ ſo iſt er ſchwer und
hat mehr Muht/ als die Schreyer; der braunen
Falken ſind die muhtigſten und am beſten zu be-
richten.
M vj
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