Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Aal. A 1. Aal. DIe Schlange sonder gifft/ der lan- Der Aal ist schlüpferig/ glischend/ Der Aal dedeutet eine schlipferige Listigkeit/ Aal anguilla/ Ahl Schuster Pfriem. 2. Aas. Der Leib eines abgeleibten Thiers/ 1. Das fal- begierd/
Aal. A 1. Aal. DIe Schlange ſonder gifft/ der lan- Der Aal iſt ſchluͤpferig/ gliſchẽd/ Der Aal dedeutet eine ſchlipferige Liſtigkeit/ Aal anguilla/ Ahl Schuſter Pfriem. 2. Aas. Der Leib eines abgeleibten Thiers/ 1. Das fal- begierd/
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Aal.
A
1. Aal.
DIe Schlange ſonder gifft/ der lan-
gen Schlangen Freund/ die kein
Mann halten kan/ er habe dann in
der Hand ſchroffen Sand.
Der Aal iſt ſchluͤpferig/ gliſchẽd/
glatt/ fluͤchtig/ windet und zwinget ſich durch die
Fauſt/ dringt durch den dichten Sand. Einen
Aal uͤber den Knien zerbrechen/ wird geſagt von
den Großſprechern die unthunliche Sachen lei-
ſten wollen.
Der Aal dedeutet eine ſchlipferige Liſtigkeit/
die ſich nicht leichtlich ertappen laͤſſet; wie auch
Feindſchafft/ weil der Aal ſich nicht zu andern Fi-
ſchen haͤlt.
Aal anguilla/ Ahl Schuſter Pfriem.
2. Aas.
Der Leib eines abgeleibten Thiers/ 1. Das fal-
lende ſinkendẽ und ſtinkende Aas/ iſt entgeiſtert/
enthaucht/ erlegen/ nichts wehrt/ abgedecket/ das
iſt geſchunden/ 2. vermottet/ durchwurmet/ ver-
fleiſchet/ wird der Raben Speiß/ der Raube Voͤ-
gel Koſt/ der Woͤlffe Ludermahl/ der Geyer Luſt-
begierd/
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