Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.Die eilffte Stund. Von den Schauspielen ins gemein/ und absonderlich von den Trauerspie- len. ES ist vor unerdenklichen Jahren die heit/)
Die eilffte Stund. Von den Schauſpielen ins gemein/ und abſonderlich von den Trauerſpie- len. ES iſt vor unerdenklichen Jahren die heit/)
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Die eilffte Stund.
Von den Schauſpielen ins
gemein/ und abſonderlich
von den Trauerſpie-
len.
ES iſt vor unerdenklichen Jahren die
Poeterey abſonderlich zu des Bacchi.
Goͤtzendienſt gewidmet geweſen/ in
dem die Heyden bey Verzehrung ihrer
Opfergaben geſprungen und geſun-
gen/ beedes aber ohne Beobachtung der ſteigenden
und fallenden Sylben/ nicht zuſammen treffen
wollen. Bey dieſen Opfern haben ſie ſich mit
Epheu oder Wintergruͤn gekroͤnet/ einen Bock/
als welcher den Weinberg am meiſten ſchadet/
aufgeopfert/ und ſich als Waldmaͤnner mit rau-
hen Fellen bedecket/ etc. daher dann die Tityri/ Sa-
tyri/ und Sileni/ (welches die Aelteſten und Hof-
meiſter unter ihnen geweſen/) den Vrſprung in
den Gedichten genommen/ und weil ſie unge-
ſcheut (unter dem Schein einer groſſen Weiß-
heit/)
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Zitationshilfe: | Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter02_1648/84>, abgerufen am 22.02.2025. |