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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.

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Die neunde Stund.
Gesprächspiele ümständig beschrieben worden/
dahin dann der Leser beliebter Kürtze willen ver-
wiesen wird.

12. III. Können als Personen unterredend
eingeführet werden unvernünfftige Thiere/ der-
gleichen der berühmte Fabler Esopus/ Homerus
von Fröschen und Mäusen/ oder Fröschmäusler/
Locman/ Reiniken Fuchs/ etc. und viel andre lob-
lichst hinterlassen: Dann obwol etliche in unge-
bundner Rede geschrieben/ so sind sie doch nach
dem verhandelten Jnhalt Poeten und Dichter zu
nennen.

13. IV. Werden in den Gedichten/ als Per-
sonen gebildet/ leblose Geschöpfe/ als der Wein-
stock/ die Baumen/ der Fluß/ die Felsen/ etc. und
hieher gehören eigentlich der Gegen- oder Wieder-
ruff/ welches Wortfür das Lateinische Echo füg-
lich kan gebrauchet werden. Von dieser Reim-
art ist folgendes zu merken. I. Kan das gantze
Wortzu Ende eines jeden Reimsatzes/ und nicht
mitten in der Rede wiederholet werden: als.

Wer höret was ich sag'? Gegenhall. sag?
Es liebet mich ja keine? Gegenhall. keine?
Wann kommet dann die Stunde?
Gegenh Stunde.

II. Wann die Reimsylben widerholet wird/ als:

Was
D iiij

Die neunde Stund.
Geſpraͤchſpiele uͤmſtaͤndig beſchrieben worden/
dahin dann der Leſer beliebter Kuͤrtze willen ver-
wieſen wird.

12. III. Koͤnnen als Perſonen unterredend
eingefuͤhret werden unvernuͤnfftige Thiere/ der-
gleichen der beruͤhmte Fabler Eſopus/ Homerus
von Froͤſchen und Maͤuſen/ oder Froͤſchmaͤuſler/
Locman/ Reiniken Fuchs/ etc. und viel andre lob-
lichſt hinterlaſſen: Dann obwol etliche in unge-
bundner Rede geſchrieben/ ſo ſind ſie doch nach
dem verhandelten Jnhalt Poeten und Dichter zu
nennen.

13. IV. Werden in den Gedichten/ als Per-
ſonen gebildet/ lebloſe Geſchoͤpfe/ als der Wein-
ſtock/ die Baumen/ der Fluß/ die Felſen/ etc. und
hieher gehoͤren eigentlich der Gegen- oder Wieder-
ruff/ welches Wortfuͤr das Lateiniſche Echo fuͤg-
lich kan gebrauchet werden. Von dieſer Reim-
art iſt folgendes zu merken. I. Kan das gantze
Wortzu Ende eines jeden Reimſatzes/ und nicht
mitten in der Rede wiederholet werden: als.

Wer hoͤret was ich ſag’? Gegenhall. ſag?
Es liebet mich ja keine? Gegenhall. keine?
Wann kommet dann die Stunde?
Gegenh Stunde.

II. Wann die Reimſylben widerholet wird/ als:

Was
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[41/0055] Die neunde Stund. Geſpraͤchſpiele uͤmſtaͤndig beſchrieben worden/ dahin dann der Leſer beliebter Kuͤrtze willen ver- wieſen wird. 12. III. Koͤnnen als Perſonen unterredend eingefuͤhret werden unvernuͤnfftige Thiere/ der- gleichen der beruͤhmte Fabler Eſopus/ Homerus von Froͤſchen und Maͤuſen/ oder Froͤſchmaͤuſler/ Locman/ Reiniken Fuchs/ etc. und viel andre lob- lichſt hinterlaſſen: Dann obwol etliche in unge- bundner Rede geſchrieben/ ſo ſind ſie doch nach dem verhandelten Jnhalt Poeten und Dichter zu nennen. 13. IV. Werden in den Gedichten/ als Per- ſonen gebildet/ lebloſe Geſchoͤpfe/ als der Wein- ſtock/ die Baumen/ der Fluß/ die Felſen/ etc. und hieher gehoͤren eigentlich der Gegen- oder Wieder- ruff/ welches Wortfuͤr das Lateiniſche Echo fuͤg- lich kan gebrauchet werden. Von dieſer Reim- art iſt folgendes zu merken. I. Kan das gantze Wortzu Ende eines jeden Reimſatzes/ und nicht mitten in der Rede wiederholet werden: als. Wer hoͤret was ich ſag’? Gegenhall. ſag? Es liebet mich ja keine? Gegenhall. keine? Wann kommet dann die Stunde? Gegenh Stunde. II. Wann die Reimſylben widerholet wird/ als: Was D iiij

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter02_1648/55>, abgerufen am 22.11.2024.