Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.Die achte Stund. I II. III, IIII weil aber der Strichlein zu viel wor-den/ were die fünffte Zahl mit dem fünfften Stimm- buchstaben/ V die zehende mit zwey gegeneinan- der stehenden VV, also X bemerket worden. Fünf- tzig sey ein halbliegendes V oder L/ hundert der er- ste Buchstab von Centum. Fünfhundert sey ein solches gekrümtes L gewesen/ und von den Vn- gelehrten Schreibern zu einem D gemachet wor- den/ Tausend M/ komme her von dem Lateini- schen Mille. 8. Andre wollen es kommen solche Zahlen her 9. Die gemeinen Zahlen/ so von den Römk- [Tabelle] Wol sagen sie/ man finde einen besseren Vr- 10. Daß in der Hebreischen und Griechischen Zweiffel. C iiij
Die achte Stund. I II. III, IIII weil aber der Strichlein zu viel wor-den/ were die fuͤnffte Zahl mit dem fuͤnfftẽ Stim̃- buchſtaben/ V die zehende mit zwey gegeneinan- der ſtehenden VV, alſo X bemerket worden. Fuͤnf- tzig ſey ein halbliegendes V oder L/ hundert der er- ſte Buchſtab von Centum. Fuͤnfhundert ſey ein ſolches gekruͤmtes L geweſen/ und von den Vn- gelehrten Schreibern zu einem D gemachet wor- den/ Tauſend M/ komme her von dem Lateini- ſchen Mille. 8. Andre wollen es kommen ſolche Zahlen her 9. Die gemeinen Zahlen/ ſo von den Roͤmk- [Tabelle] Wol ſagen ſie/ man finde einen beſſeren Vr- 10. Daß in der Hebreiſchen und Griechiſchen Zweiffel. C iiij
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Die achte Stund.
I II. III, IIII weil aber der Strichlein zu viel wor-
den/ were die fuͤnffte Zahl mit dem fuͤnfftẽ Stim̃-
buchſtaben/ V die zehende mit zwey gegeneinan-
der ſtehenden VV, alſo X bemerket worden. Fuͤnf-
tzig ſey ein halbliegendes V oder L/ hundert der er-
ſte Buchſtab von Centum. Fuͤnfhundert ſey ein
ſolches gekruͤmtes L geweſen/ und von den Vn-
gelehrten Schreibern zu einem D gemachet wor-
den/ Tauſend M/ komme her von dem Lateini-
ſchen Mille.
8. Andre wollen es kommen ſolche Zahlen her
von den Fingern/ wie ſolche Meinung aus dem
Paſquier angefuͤhret worden in dem CLXXVII.
Geſpr. §. 24. und andrer Meinung beſchrieben
wird von Beda, Pungio, Bettino, &c.
9. Die gemeinen Zahlen/ ſo von den Roͤmk-
ſchen unterſchieden/ wollen etliche von den Grie-
chiſchen Buchſtaben herholen. Wie wenig a-
ber dieſelben gleichen/ iſt leichtlich zuerſehen.
Wol ſagen ſie/ man finde einen beſſeren Vr-
ſprung/ und laſſe uns inzwiſchen unſre Meinung.
10. Daß in der Hebreiſchen und Griechiſchen
Sprache die Buchſtaben Zahlen bedeuten/
und zwar nach ihrer Ordnung./ iſt auſſer: allem
Zweiffel.
C iiij
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Zitationshilfe: | Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter02_1648/39>, abgerufen am 29.07.2024. |