Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.
6. Andre Thiere/ sonder Noht/führet man zur Schlachtungszeit von der fetten Mastungsweid in den Tod: Jch bin frölich/ und gefangen/ und auch meinem Keffighold: weil es mir/ wie Gott gewolt/ ist ergangen. -- So beliebte Lieder lehren/ daß wir Menschen ie zumal von den Nachtigallen hören: wie den frommen Gott ergebnen alles dient zu Freud' und Nutz; und sie in der Jammerangst spüren Gottes Gnadenschutz! Hier wird abgesehen auf den Spruch zun Die
6. Andre Thiere/ ſonder Noht/fuͤhret man zur Schlachtungszeit von der fetten Maſtungsweid in den Tod: Jch bin froͤlich/ und gefangen/ und auch meinem Keffighold: weil es mir/ wie Gott gewolt/ iſt ergangen. — So beliebte Lieder lehren/ daß wir Menſchen ie zumal von den Nachtigallen hoͤren: wie den frommen Gott ergebnen alles dient zu Freud’ und Nutz; und ſie in der Jammerangſt ſpuͤren Gottes Gnadenſchutz! Hier wird abgeſehen auf den Spruch zun Die
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Die dritte Stund.
Jch laß andre Thiere klagen:
meinem Feind iſt nun gewehrt/
der mich als ein Freund ernehrt/
mit Behagen.
6.
Andre Thiere/ ſonder Noht/
fuͤhret man zur Schlachtungszeit
von der fetten Maſtungsweid
in den Tod:
Jch bin froͤlich/ und gefangen/
und auch meinem Keffighold:
weil es mir/ wie Gott gewolt/
iſt ergangen.
— So beliebte Lieder lehren/
daß wir Menſchen ie zumal
von den Nachtigallen hoͤren:
wie den frommen Gott ergebnen
alles dient zu Freud’ und Nutz;
und ſie in der Jammerangſt
ſpuͤren Gottes Gnadenſchutz!
Hier wird abgeſehen auf den Spruch zun
Roͤm. am 8. Es muß doch denen/ die Gott lie-
ben/ alles zum beſten kehren. Das — Strich-
lein weiſet/ daß das erſte Reimgebaͤnd
mit den letzten uͤberein
kommet.
Die
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