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Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733.

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Betrachtung der Sternen geschöpfet hatten; sondern sie setzten auch Erdichtungen hinzu, und gaben denselben durch die Verkündigungen der Finsternissen und der künftigen Bewegungen der Sterne ein Ansehen. Ich gebe auch gern zu, daß die Sonne, der Mond und die Planeten, in die Cörper des Erdbodens gewisse Würckungen haben. Die Erfahrung dessen lässt sich nicht in Zweifel ziehen. Ob aber die Fix-Sternen ausser den allgemeinen Zusammenhang mit der Erden, annoch einige, und zwar merckliche Würckungen auf den Erdboden hervorbringen, bleibet vors erste annoch ausgesetzt. Allein was haben diese Würckungen der Sternen für einen Einfluß in die Begebenheiten der Menschen, welche lediglich von den freyen Entschliessungen herrühren? Die Seelen sind zwar in der Gesellschaft ihrer Leiber, und empfinden nach dem Stande ihres organischen Cörpers die Einschränckungen der Erkänntnis von dem, was in oder ausser dem Leibe ist. Jedennoch diese Empfindung der eintzelnen Dinge macht die Regeln noch nicht aus, nach welcher sich der Verstand in der Untersuchung der Sachen, und der Wille in der Vollbringung des erkannten Guten, zu richten pfleget. Die Regeln der Bewegung, wornach sich die Himmels-Cörper in ihren Würckungen richten, schicken sich so wenig zu den freyen Entschliessungen der Seelen und den freyen Handlungen, als sich die Mahler-Kunst aus den Regeln des General-Basses erklähren läst. Dieses erkannten unter den alten Weltweisen nicht wenige Persohnen. Allein der meiste Hauffe blieb dennoch an dem Irrthum

Betrachtung der Sternen geschöpfet hatten; sondern sie setzten auch Erdichtungen hinzu, und gaben denselben durch die Verkündigungen der Finsternissen und der künftigen Bewegungen der Sterne ein Ansehen. Ich gebe auch gern zu, daß die Sonne, der Mond und die Planeten, in die Cörper des Erdbodens gewisse Würckungen haben. Die Erfahrung dessen lässt sich nicht in Zweifel ziehen. Ob aber die Fix-Sternen ausser den allgemeinen Zusammenhang mit der Erden, annoch einige, und zwar merckliche Würckungen auf den Erdboden hervorbringen, bleibet vors erste annoch ausgesetzt. Allein was haben diese Würckungen der Sternen für einen Einfluß in die Begebenheiten der Menschen, welche lediglich von den freyen Entschliessungen herrühren? Die Seelen sind zwar in der Gesellschaft ihrer Leiber, und empfinden nach dem Stande ihres organischen Cörpers die Einschränckungen der Erkänntnis von dem, was in oder ausser dem Leibe ist. Jedennoch diese Empfindung der eintzelnen Dinge macht die Regeln noch nicht aus, nach welcher sich der Verstand in der Untersuchung der Sachen, und der Wille in der Vollbringung des erkannten Guten, zu richten pfleget. Die Regeln der Bewegung, wornach sich die Himmels-Cörper in ihren Würckungen richten, schicken sich so wenig zu den freyen Entschliessungen der Seelen und den freyen Handlungen, als sich die Mahler-Kunst aus den Regeln des General-Basses erklähren läst. Dieses erkannten unter den alten Weltweisen nicht wenige Persohnen. Allein der meiste Hauffe blieb dennoch an dem Irrthum

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Betrachtung der Sternen geschöpfet hatten; sondern sie setzten auch Erdichtungen hinzu, und gaben denselben durch die Verkündigungen der Finsternissen und der künftigen Bewegungen der Sterne ein Ansehen. Ich gebe auch gern zu, daß die Sonne, der Mond und die Planeten, in die Cörper des Erdbodens gewisse Würckungen haben. Die Erfahrung dessen lässt sich nicht in Zweifel ziehen. Ob aber die Fix-Sternen ausser den allgemeinen Zusammenhang mit der Erden, annoch einige, und zwar merckliche Würckungen auf den Erdboden hervorbringen, bleibet vors erste annoch ausgesetzt. Allein was haben diese Würckungen der Sternen für einen Einfluß in die Begebenheiten der Menschen, welche lediglich von den freyen Entschliessungen herrühren? Die Seelen sind zwar in der Gesellschaft ihrer Leiber, und empfinden nach dem Stande ihres organischen Cörpers die Einschränckungen der Erkänntnis von dem, was in oder ausser dem Leibe ist. Jedennoch diese Empfindung der eintzelnen Dinge macht die Regeln noch nicht aus, nach welcher sich der Verstand in der Untersuchung der Sachen, und der Wille in der Vollbringung des erkannten Guten, zu richten pfleget. Die Regeln der Bewegung, wornach sich die Himmels-Cörper in ihren Würckungen richten, schicken sich so wenig zu den freyen Entschliessungen der Seelen und den freyen Handlungen, als sich die Mahler-Kunst aus den Regeln des General-Basses erklähren läst. Dieses erkannten unter den alten Weltweisen nicht wenige Persohnen. Allein der meiste Hauffe blieb dennoch an dem Irrthum
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[74/0072] Betrachtung der Sternen geschöpfet hatten; sondern sie setzten auch Erdichtungen hinzu, und gaben denselben durch die Verkündigungen der Finsternissen und der künftigen Bewegungen der Sterne ein Ansehen. Ich gebe auch gern zu, daß die Sonne, der Mond und die Planeten, in die Cörper des Erdbodens gewisse Würckungen haben. Die Erfahrung dessen lässt sich nicht in Zweifel ziehen. Ob aber die Fix-Sternen ausser den allgemeinen Zusammenhang mit der Erden, annoch einige, und zwar merckliche Würckungen auf den Erdboden hervorbringen, bleibet vors erste annoch ausgesetzt. Allein was haben diese Würckungen der Sternen für einen Einfluß in die Begebenheiten der Menschen, welche lediglich von den freyen Entschliessungen herrühren? Die Seelen sind zwar in der Gesellschaft ihrer Leiber, und empfinden nach dem Stande ihres organischen Cörpers die Einschränckungen der Erkänntnis von dem, was in oder ausser dem Leibe ist. Jedennoch diese Empfindung der eintzelnen Dinge macht die Regeln noch nicht aus, nach welcher sich der Verstand in der Untersuchung der Sachen, und der Wille in der Vollbringung des erkannten Guten, zu richten pfleget. Die Regeln der Bewegung, wornach sich die Himmels-Cörper in ihren Würckungen richten, schicken sich so wenig zu den freyen Entschliessungen der Seelen und den freyen Handlungen, als sich die Mahler-Kunst aus den Regeln des General-Basses erklähren läst. Dieses erkannten unter den alten Weltweisen nicht wenige Persohnen. Allein der meiste Hauffe blieb dennoch an dem Irrthum

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Zitationshilfe: Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harenberg_vampirs_1733/72>, abgerufen am 27.11.2024.