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Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733.

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materielles und theilbares Wesen (*) verwandelt? Macht man nicht GOtt zu einem solchen Wesen, wenn man die Wiedergebuhrt ansiehet, als eine Einsenckung eines Theils des göttlichen Wesens in die Seele, welchen neuen überkommenen Theil man Sophiam, die Tinctur, Christum in uns, etc. zu nennen pfleget? Macht man nicht GOtt zu einem solchen Wesen, wenn man eine jede Seele als einen Theil GOttes ansiehet? Ist es nicht eine Abgötterey, wenn man einen GOtt anbetet, der der wahre und untheilbare GOtt nicht ist, sondern ein Hirn-Gespinste? Verwandelt man nicht die Creatur in GOtt, wenn man durch die Wiedergebuhrt einen wesentlichen Saamen GOttes und ein Stück der Gottheit in die Seele empfängt, auch vermeinet, daß die Seele (***) in GOtt verwandelt werde? Ich erinnere mich der Worte Pauli, Rom. I. 22. 23.

(*) Als Apollinaris solche Gedancken von GOtt hegete, wurde er von allen Rechtgläubigen verabscheuet. VINCENTIVS LIRINENSIS in Commonitorio I. §. 17. p.37. Ipsam verbi naturam putabat Apollinaris esse discissam, quasi aliud eius permaneret in Deo, aliud vero versum fuisset in carnem. Et §. 18. p. 39. Mutabile non est verbum Dei, ut ipsum verteretur in carnem.
(***) Es können dennoch dergleichen Irrthümer bey gewissen Persohnen, so sich dem höchsten GOtte gäntzlich übergeben und ihm zu gehorsamen suchen, an der Seeligkeit keinen Schaden thun, denn JEsus für sie bittet: Vater! vergieb ihnen, denn sie wissen nicht, was sie thun. MISCELLANEA LEIBNITIANIA p. 243. sqq. Jedoch erinnere ich mich auch der wahren Aussprüche Matth. V. 89. Gal. V. 12. Eph. V. 6.9.10. VI. 17.

materielles und theilbares Wesen (*) verwandelt? Macht man nicht GOtt zu einem solchen Wesen, wenn man die Wiedergebuhrt ansiehet, als eine Einsenckung eines Theils des göttlichen Wesens in die Seele, welchen neuen überkommenen Theil man Sophiam, die Tinctur, Christum in uns, etc. zu nennen pfleget? Macht man nicht GOtt zu einem solchen Wesen, wenn man eine jede Seele als einen Theil GOttes ansiehet? Ist es nicht eine Abgötterey, wenn man einen GOtt anbetet, der der wahre und untheilbare GOtt nicht ist, sondern ein Hirn-Gespinste? Verwandelt man nicht die Creatur in GOtt, wenn man durch die Wiedergebuhrt einen wesentlichen Saamen GOttes und ein Stück der Gottheit in die Seele empfängt, auch vermeinet, daß die Seele (***) in GOtt verwandelt werde? Ich erinnere mich der Worte Pauli, Rom. I. 22. 23.

(*) Als Apollinaris solche Gedancken von GOtt hegete, wurde er von allen Rechtgläubigen verabscheuet. VINCENTIVS LIRINENSIS in Commonitorio I. §. 17. p.37. Ipsam verbi naturam putabat Apollinaris esse discissam, quasi aliud eius permaneret in Deo, aliud vero versum fuisset in carnem. Et §. 18. p. 39. Mutabile non est verbum Dei, ut ipsum verteretur in carnem.
(***) Es können dennoch dergleichen Irrthümer bey gewissen Persohnen, so sich dem höchsten GOtte gäntzlich übergeben und ihm zu gehorsamen suchen, an der Seeligkeit keinen Schaden thun, denn JEsus für sie bittet: Vater! vergieb ihnen, denn sie wissen nicht, was sie thun. MISCELLANEA LEIBNITIANIA p. 243. sqq. Jedoch erinnere ich mich auch der wahren Aussprüche Matth. V. 89. Gal. V. 12. Eph. V. 6.9.10. VI. 17.
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[59/0057] materielles und theilbares Wesen (*) verwandelt? Macht man nicht GOtt zu einem solchen Wesen, wenn man die Wiedergebuhrt ansiehet, als eine Einsenckung eines Theils des göttlichen Wesens in die Seele, welchen neuen überkommenen Theil man Sophiam, die Tinctur, Christum in uns, etc. zu nennen pfleget? Macht man nicht GOtt zu einem solchen Wesen, wenn man eine jede Seele als einen Theil GOttes ansiehet? Ist es nicht eine Abgötterey, wenn man einen GOtt anbetet, der der wahre und untheilbare GOtt nicht ist, sondern ein Hirn-Gespinste? Verwandelt man nicht die Creatur in GOtt, wenn man durch die Wiedergebuhrt einen wesentlichen Saamen GOttes und ein Stück der Gottheit in die Seele empfängt, auch vermeinet, daß die Seele (***) in GOtt verwandelt werde? Ich erinnere mich der Worte Pauli, Rom. I. 22. 23. (*) Als Apollinaris solche Gedancken von GOtt hegete, wurde er von allen Rechtgläubigen verabscheuet. VINCENTIVS LIRINENSIS in Commonitorio I. §. 17. p.37. Ipsam verbi naturam putabat Apollinaris esse discissam, quasi aliud eius permaneret in Deo, aliud vero versum fuisset in carnem. Et §. 18. p. 39. Mutabile non est verbum Dei, ut ipsum verteretur in carnem. (***) Es können dennoch dergleichen Irrthümer bey gewissen Persohnen, so sich dem höchsten GOtte gäntzlich übergeben und ihm zu gehorsamen suchen, an der Seeligkeit keinen Schaden thun, denn JEsus für sie bittet: Vater! vergieb ihnen, denn sie wissen nicht, was sie thun. MISCELLANEA LEIBNITIANIA p. 243. sqq. Jedoch erinnere ich mich auch der wahren Aussprüche Matth. V. 89. Gal. V. 12. Eph. V. 6.9.10. VI. 17.

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Zitationshilfe: Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harenberg_vampirs_1733/57>, abgerufen am 23.11.2024.