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Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733.

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wegen Wunderwercke begehrte, dadurch seine Brüder errettet werden sollten. Aber wie lautete der göttliche Bescheid? Er lautete also: Sie haben Mosen und die Propheten, laß sie dieselben hören. Hören sie Mosen und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht gläuben, ob jemand von den Todten auferstünde. Luc. XVI.29.31. Was will man mehr, wenn die heilige Schrift uns unterweisen kann zur Seeligkeit durch den Glauben an Christo JESU, daß ein Mensch GOttes sey vollkommen zu allen guten Wercken geschickt? 2. Tim. III.15.17. Ist auch ein anders oder verschiedenes Evangelium, wodurch wir selig werden sollen, zu hoffen? Ich erinnere mich der Worte (b) des Apostels Pauli Gal. I.6.7.8. Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, auf ein ander Evangelium, so doch kein anders ist; ohne daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. Aber so auch wir, oder ein Engel vom Himmel, euch würde ein Evangelium predigen, anders, denn das wir euch geprediget haben, der sey verflucht. Zu was Ende sind nun neue Wunder-Wercke und neue Eingebungen der himmlischen Lehren von nöhten? Oder darf man etwa mit Gichteln Teufels-Lehren (a) für geoffenbahrte Wahrheiten ausgeben? Ists etwa erlaubt,

(b) In gleichen Falle schärfet VINCENTIVS Lirinensis diese Worte ein in Commonitorio I. §. 12, p. 24. 25. ed. Rom. 1731. 8.
(a) 1. Tim. IV.1.2.3.

wegen Wunderwercke begehrte, dadurch seine Brüder errettet werden sollten. Aber wie lautete der göttliche Bescheid? Er lautete also: Sie haben Mosen und die Propheten, laß sie dieselben hören. Hören sie Mosen und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht gläuben, ob jemand von den Todten auferstünde. Luc. XVI.29.31. Was will man mehr, wenn die heilige Schrift uns unterweisen kann zur Seeligkeit durch den Glauben an Christo JESU, daß ein Mensch GOttes sey vollkommen zu allen guten Wercken geschickt? 2. Tim. III.15.17. Ist auch ein anders oder verschiedenes Evangelium, wodurch wir selig werden sollen, zu hoffen? Ich erinnere mich der Worte (b) des Apostels Pauli Gal. I.6.7.8. Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, auf ein ander Evangelium, so doch kein anders ist; ohne daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. Aber so auch wir, oder ein Engel vom Himmel, euch würde ein Evangelium predigen, anders, denn das wir euch geprediget haben, der sey verflucht. Zu was Ende sind nun neue Wunder-Wercke und neue Eingebungen der himmlischen Lehren von nöhten? Oder darf man etwa mit Gichteln Teufels-Lehren (a) für geoffenbahrte Wahrheiten ausgeben? Ists etwa erlaubt,

(b) In gleichen Falle schärfet VINCENTIVS Lirinensis diese Worte ein in Commonitorio I. §. 12, p. 24. 25. ed. Rom. 1731. 8.
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[57/0055] wegen Wunderwercke begehrte, dadurch seine Brüder errettet werden sollten. Aber wie lautete der göttliche Bescheid? Er lautete also: Sie haben Mosen und die Propheten, laß sie dieselben hören. Hören sie Mosen und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht gläuben, ob jemand von den Todten auferstünde. Luc. XVI.29.31. Was will man mehr, wenn die heilige Schrift uns unterweisen kann zur Seeligkeit durch den Glauben an Christo JESU, daß ein Mensch GOttes sey vollkommen zu allen guten Wercken geschickt? 2. Tim. III.15.17. Ist auch ein anders oder verschiedenes Evangelium, wodurch wir selig werden sollen, zu hoffen? Ich erinnere mich der Worte (b) des Apostels Pauli Gal. I.6.7.8. Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, auf ein ander Evangelium, so doch kein anders ist; ohne daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. Aber so auch wir, oder ein Engel vom Himmel, euch würde ein Evangelium predigen, anders, denn das wir euch geprediget haben, der sey verflucht. Zu was Ende sind nun neue Wunder-Wercke und neue Eingebungen der himmlischen Lehren von nöhten? Oder darf man etwa mit Gichteln Teufels-Lehren (a) für geoffenbahrte Wahrheiten ausgeben? Ists etwa erlaubt, (b) In gleichen Falle schärfet VINCENTIVS Lirinensis diese Worte ein in Commonitorio I. §. 12, p. 24. 25. ed. Rom. 1731. 8. (a) 1. Tim. IV.1.2.3.

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Zitationshilfe: Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harenberg_vampirs_1733/55>, abgerufen am 22.11.2024.