Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733.Jahren gefordert worden, bis ins Grab verbunden. Ich überlasse die Beschaffenheit und den Seelen-Zustand eines jeden Scribentens dem Gerichte Gottes anheimgestellet, welcher eines jeden Absicht, Einsicht, Kräfte und verliehene Gaben, nebst den anklebenden Schwachheiten, gründlichst erkennet und richten wird. Wenn ich die Meynungen einiger Persohnen verabscheuet habe, so habe ich mich lediglich an die Sache selbst gehalten. Die Nahmen derer, so in ihren Meynungen Fehl-Tritte begangen, habe zuweilen verhelet, um nur die Persohnen gleiches Standes gegen gemeine Irrthümer oder besondere Schwachheiten nach meiner geringen Erkänntnis zu verwahren. Bey den Geschichten kommt es auf die Glaubwürdigkeit der erzehlenden an, welche in allen Stücken nicht rechtfertigen will. Von den Welt- und Astral-Geiste habe handeln müssen, weil die Geschichte von den Vampirs einige daraus zu erklähren versuchet haben. Wie habe ich hiebey anderst verfahren können, als daß ich den Ungrund ungereimter Meynungen und den Uhrsprung, auch Fortgang derselben, angezeiget habe? Ich halte mich lediglich an eine gewisse Erfahrung, an die Regeln und Gründe einer geübten Vernunft und an den richtigen Wort-Verstand des Göttlichen Worts. Zum wenigsten ist dieses meine Absicht gewesen. In der Haupt-Sache habe über einen ziemlichen Grad der Wahrscheinlichkeit nicht gelangen können, indem ich die Regeln, so bey den willkührlichen Sätzen oder hypothesibus vorkommen, in acht genommen, wenigstens zur Anwendung derselben geneigt gewesen bin. Jahren gefordert worden, bis ins Grab verbunden. Ich überlasse die Beschaffenheit und den Seelen-Zustand eines jeden Scribentens dem Gerichte Gottes anheimgestellet, welcher eines jeden Absicht, Einsicht, Kräfte und verliehene Gaben, nebst den anklebenden Schwachheiten, gründlichst erkennet und richten wird. Wenn ich die Meynungen einiger Persohnen verabscheuet habe, so habe ich mich lediglich an die Sache selbst gehalten. Die Nahmen derer, so in ihren Meynungen Fehl-Tritte begangen, habe zuweilen verhelet, um nur die Persohnen gleiches Standes gegen gemeine Irrthümer oder besondere Schwachheiten nach meiner geringen Erkänntnis zu verwahren. Bey den Geschichten kommt es auf die Glaubwürdigkeit der erzehlenden an, welche in allen Stücken nicht rechtfertigen will. Von den Welt- und Astral-Geiste habe handeln müssen, weil die Geschichte von den Vampirs einige daraus zu erklähren versuchet haben. Wie habe ich hiebey anderst verfahren können, als daß ich den Ungrund ungereimter Meynungen und den Uhrsprung, auch Fortgang derselben, angezeiget habe? Ich halte mich lediglich an eine gewisse Erfahrung, an die Regeln und Gründe einer geübten Vernunft und an den richtigen Wort-Verstand des Göttlichen Worts. Zum wenigsten ist dieses meine Absicht gewesen. In der Haupt-Sache habe über einen ziemlichen Grad der Wahrscheinlichkeit nicht gelangen können, indem ich die Regeln, so bey den willkührlichen Sätzen oder hypothesibus vorkommen, in acht genommen, wenigstens zur Anwendung derselben geneigt gewesen bin. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0130" n="132"/> Jahren gefordert worden, bis ins Grab verbunden. Ich überlasse die Beschaffenheit und den Seelen-Zustand eines jeden Scribentens dem Gerichte Gottes anheimgestellet, welcher eines jeden Absicht, Einsicht, Kräfte und verliehene Gaben, nebst den anklebenden Schwachheiten, gründlichst erkennet und richten wird. Wenn ich die Meynungen einiger Persohnen verabscheuet habe, so habe ich mich lediglich an die Sache selbst gehalten. Die Nahmen derer, so in ihren Meynungen Fehl-Tritte begangen, habe zuweilen verhelet, um nur die Persohnen gleiches Standes gegen gemeine Irrthümer oder besondere Schwachheiten nach meiner geringen Erkänntnis zu verwahren. Bey den Geschichten kommt es auf die Glaubwürdigkeit der erzehlenden an, welche in allen Stücken nicht rechtfertigen will. Von den <hi rendition="#fr">Welt-</hi> und <hi rendition="#fr">Astral-Geiste</hi> habe handeln müssen, weil die Geschichte von den Vampirs einige daraus zu erklähren versuchet haben. Wie habe ich hiebey anderst verfahren können, als daß ich den Ungrund ungereimter Meynungen und den Uhrsprung, auch Fortgang derselben, angezeiget habe? Ich halte mich lediglich an eine gewisse Erfahrung, an die Regeln und Gründe einer geübten Vernunft und an den richtigen Wort-Verstand des Göttlichen Worts. Zum wenigsten ist dieses meine Absicht gewesen. In der Haupt-Sache habe über einen ziemlichen Grad der Wahrscheinlichkeit nicht gelangen können, indem ich die Regeln, so bey den willkührlichen Sätzen oder <hi rendition="#aq">hypothesibus</hi> vorkommen, in acht genommen, wenigstens zur Anwendung derselben geneigt gewesen bin. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [132/0130]
Jahren gefordert worden, bis ins Grab verbunden. Ich überlasse die Beschaffenheit und den Seelen-Zustand eines jeden Scribentens dem Gerichte Gottes anheimgestellet, welcher eines jeden Absicht, Einsicht, Kräfte und verliehene Gaben, nebst den anklebenden Schwachheiten, gründlichst erkennet und richten wird. Wenn ich die Meynungen einiger Persohnen verabscheuet habe, so habe ich mich lediglich an die Sache selbst gehalten. Die Nahmen derer, so in ihren Meynungen Fehl-Tritte begangen, habe zuweilen verhelet, um nur die Persohnen gleiches Standes gegen gemeine Irrthümer oder besondere Schwachheiten nach meiner geringen Erkänntnis zu verwahren. Bey den Geschichten kommt es auf die Glaubwürdigkeit der erzehlenden an, welche in allen Stücken nicht rechtfertigen will. Von den Welt- und Astral-Geiste habe handeln müssen, weil die Geschichte von den Vampirs einige daraus zu erklähren versuchet haben. Wie habe ich hiebey anderst verfahren können, als daß ich den Ungrund ungereimter Meynungen und den Uhrsprung, auch Fortgang derselben, angezeiget habe? Ich halte mich lediglich an eine gewisse Erfahrung, an die Regeln und Gründe einer geübten Vernunft und an den richtigen Wort-Verstand des Göttlichen Worts. Zum wenigsten ist dieses meine Absicht gewesen. In der Haupt-Sache habe über einen ziemlichen Grad der Wahrscheinlichkeit nicht gelangen können, indem ich die Regeln, so bey den willkührlichen Sätzen oder hypothesibus vorkommen, in acht genommen, wenigstens zur Anwendung derselben geneigt gewesen bin.
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