Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733.fen sey, läßt sich daher leicht abnehmen, da eine Frau in Servien gebeichtet hat, daß sie von ihren todten Mann, der ein Vampir gewesen, eines Kindes genesen sey. Es werden andere Weiber bey andern Völckern bedauren, daß dieser Wahn nur in den Grentzen des Servien Landes seine Lagerstäte aufgeschlagen. So aber jemand die vorgelegte Geschichte von den Bluhtsaugers (§. 2.) ohne die Beyhülffe der Geister nicht völlig auflösen kan oder will, demselben lasse seine Freyheit zu dencken ungekräncket. Es wird mir erlaubet seyn, daß ich aus dem wenigen Umständen, so mir von dem Vampirs bekant geworden, weiter nichts schliesse, als sich wegen des Zusammenhangs mit andern Erfahrungen und gegründten Wahrheiten will thun lassen. Es wurden mir die Berichte von den Vampirs, so bald sie kund wurden, von einer gar hohen und Fürstlichen Persohn gnädigst zugeschicket, und mir theils erlaubet theils befohlen, mein unterthänigstes Gutachten von den Uhrsachen solcher wunderlichen Würckungen anzuzeigen. Ich gierig nach einer Sache trachten. Aus bm dham ist aima die adspiratio wird offt ins V verwandelt e. g. espera vespera.
fen sey, läßt sich daher leicht abnehmen, da eine Frau in Servien gebeichtet hat, daß sie von ihren todten Mann, der ein Vampir gewesen, eines Kindes genesen sey. Es werden andere Weiber bey andern Völckern bedauren, daß dieser Wahn nur in den Grentzen des Servien Landes seine Lagerstäte aufgeschlagen. So aber jemand die vorgelegte Geschichte von den Bluhtsaugers (§. 2.) ohne die Beyhülffe der Geister nicht völlig auflösen kan oder will, demselben lasse seine Freyheit zu dencken ungekräncket. Es wird mir erlaubet seyn, daß ich aus dem wenigen Umständen, so mir von dem Vampirs bekant geworden, weiter nichts schliesse, als sich wegen des Zusammenhangs mit andern Erfahrungen und gegründten Wahrheiten will thun lassen. Es wurden mir die Berichte von den Vampirs, so bald sie kund wurden, von einer gar hohen und Fürstlichen Persohn gnädigst zugeschicket, und mir theils erlaubet theils befohlen, mein unterthänigstes Gutachten von den Uhrsachen solcher wunderlichen Würckungen anzuzeigen. Ich gierig nach einer Sache trachten. Aus במ dham ist aiμa die adspiratio wird offt ins V verwandelt e. g. έσπέρα vespera.
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fen sey, läßt sich daher leicht abnehmen, da eine Frau in Servien gebeichtet hat, daß sie von ihren todten Mann, der ein Vampir gewesen, eines Kindes genesen sey. Es werden andere Weiber bey andern Völckern bedauren, daß dieser Wahn nur in den Grentzen des Servien Landes seine Lagerstäte aufgeschlagen. So aber jemand die vorgelegte Geschichte von den Bluhtsaugers (§. 2.) ohne die Beyhülffe der Geister nicht völlig auflösen kan oder will, demselben lasse seine Freyheit zu dencken ungekräncket. Es wird mir erlaubet seyn, daß ich aus dem wenigen Umständen, so mir von dem Vampirs bekant geworden, weiter nichts schliesse, als sich wegen des Zusammenhangs mit andern Erfahrungen und gegründten Wahrheiten will thun lassen. Es wurden mir die Berichte von den Vampirs, so bald sie kund wurden, von einer gar hohen und Fürstlichen Persohn gnädigst zugeschicket, und mir theils erlaubet theils befohlen, mein unterthänigstes Gutachten von den Uhrsachen solcher wunderlichen Würckungen anzuzeigen. Ich (a)
(a) gierig nach einer Sache trachten. Aus במ dham ist aiμa die adspiratio wird offt ins V verwandelt e. g. έσπέρα vespera.
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Zitationshilfe: | Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harenberg_vampirs_1733/10>, abgerufen am 17.07.2024. |