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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Romans I. Buch.
darinn allerhand köstliche Gemählde/ Tafeln/ Sta-
tu
en/ künstliches Silberwerck/ schöne Decken/ Klei-
der/ Signa, und andere Galantereyen/ zur Pracht/ zu
Denck-würdigem Beybehalten der Antiquität/ und
zu Belustigung curieuser Gemüther/ mit Fleiß sind
asserviret worden.

Hiermit beschlosse Cavina seinen Discurs, der
Teutsche Kauffmann aber sagte: Jhr habt mir zwar/
mein Herr/ dessen ich euch hertzlichen Danck weiß/ ei-
ne gute Verzeichnung sothaner Kunst-Kammern ge-
geben/ unter welche ich aber meines Erachtens mit
höchstem Fug zehlen könte/ die Raritäten-Kammer deß
Edlen Herrn Michaelis Bertoldi de Gileno, eines be-
rühmten Medici und fürtrefflichen Chymici zu Haar-
burg/ und dann gerade gegen diesem Ort über/ nem-
lich zu Hamburg/ das überauß köstliche und Preiß-
würdige Nummophylacium Lüderianum, oder die
wol-versehene Medaillen-Kammer derer vom Ge-
schlechte Lüders/ die wol/ was rare Schau-Pfenninge
belanget/ ihres Gleichen wenige hat/ als darinn 568.
güldene/ 5328. silberne/ und 2599. kupfferne rare Me-
daill
en zu finden sind/ welche eine Summa von 8492.
Pfenningen außmachen.

Cavina merckete wol/ daß der Kauffmann in sei-
ner Jugend sich müsse auf die Studia geleget haben/
inmassen es derselbe mercklich blicken ließ/ dannenhero
vertieffeten sie sich weiter in ihrem Discurs, und kamen
auf sonderbare Collegia fleissiger und kluger gelehr-
ter Leute/ welche hin und wieder in Europa aufgerich-
tet worden/ oder von sich selber zusammen geschlagen
hätten.

Das VII Capitul/

Allhier werden die berühmteste sonderbare Collegia gelehr-
ter Leute in Europa/ fürnemlich aber in Jtalien/ eingeführet.

Damit
E 4

Romans I. Buch.
darinn allerhand koͤſtliche Gemaͤhlde/ Tafeln/ Sta-
tu
en/ kuͤnſtliches Silberwerck/ ſchoͤne Decken/ Klei-
der/ Signa, und andere Galantereyen/ zur Pracht/ zu
Denck-wuͤrdigem Beybehalten der Antiquitaͤt/ und
zu Beluſtigung curieuſer Gemuͤther/ mit Fleiß ſind
aſſerviret worden.

Hiermit beſchloſſe Cavina ſeinen Diſcurs, der
Teutſche Kauffmann aber ſagte: Jhr habt mir zwar/
mein Herꝛ/ deſſen ich euch hertzlichen Danck weiß/ ei-
ne gute Verzeichnung ſothaner Kunſt-Kammern ge-
geben/ unter welche ich aber meines Erachtens mit
hoͤchſtem Fug zehlen koͤnte/ die Raritaͤten-Kam̃er deß
Edlen Herꝛn Michaelis Bertoldi de Gileno, eines be-
ruͤhmten Medici und fuͤrtrefflichen Chymici zu Haar-
burg/ und dann gerade gegen dieſem Ort uͤber/ nem-
lich zu Hamburg/ das uͤberauß koͤſtliche und Preiß-
wuͤrdige Nummophylacium Lüderianum, oder die
wol-verſehene Medaillen-Kammer derer vom Ge-
ſchlechte Luͤders/ die wol/ was rare Schau-Pfenninge
belanget/ ihres Gleichen wenige hat/ als darinn 568.
guͤldene/ 5328. ſilberne/ und 2599. kupfferne rare Me-
daill
en zu finden ſind/ welche eine Sum̃a von 8492.
Pfenningen außmachen.

Cavina merckete wol/ daß der Kauffmann in ſei-
ner Jugend ſich muͤſſe auf die Studia geleget haben/
inmaſſen es derſelbe mercklich blicken ließ/ dañenhero
vertieffeten ſie ſich weiter in ihrem Diſcurs, und kamen
auf ſonderbare Collegia fleiſſiger und kluger gelehr-
ter Leute/ welche hin und wieder in Europa aufgerich-
tet worden/ oder von ſich ſelber zuſammen geſchlagen
haͤtten.

Das VII Capitul/

Allhier werden die beruͤhmteſte ſonderbare Collegia gelehr-
ter Leute in Europa/ fuͤrnemlich aber in Jtalien/ eingefuͤhret.

Damit
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[71/0081] Romans I. Buch. darinn allerhand koͤſtliche Gemaͤhlde/ Tafeln/ Sta- tuen/ kuͤnſtliches Silberwerck/ ſchoͤne Decken/ Klei- der/ Signa, und andere Galantereyen/ zur Pracht/ zu Denck-wuͤrdigem Beybehalten der Antiquitaͤt/ und zu Beluſtigung curieuſer Gemuͤther/ mit Fleiß ſind aſſerviret worden. Hiermit beſchloſſe Cavina ſeinen Diſcurs, der Teutſche Kauffmann aber ſagte: Jhr habt mir zwar/ mein Herꝛ/ deſſen ich euch hertzlichen Danck weiß/ ei- ne gute Verzeichnung ſothaner Kunſt-Kammern ge- geben/ unter welche ich aber meines Erachtens mit hoͤchſtem Fug zehlen koͤnte/ die Raritaͤten-Kam̃er deß Edlen Herꝛn Michaelis Bertoldi de Gileno, eines be- ruͤhmten Medici und fuͤrtrefflichen Chymici zu Haar- burg/ und dann gerade gegen dieſem Ort uͤber/ nem- lich zu Hamburg/ das uͤberauß koͤſtliche und Preiß- wuͤrdige Nummophylacium Lüderianum, oder die wol-verſehene Medaillen-Kammer derer vom Ge- ſchlechte Luͤders/ die wol/ was rare Schau-Pfenninge belanget/ ihres Gleichen wenige hat/ als darinn 568. guͤldene/ 5328. ſilberne/ und 2599. kupfferne rare Me- daillen zu finden ſind/ welche eine Sum̃a von 8492. Pfenningen außmachen. Cavina merckete wol/ daß der Kauffmann in ſei- ner Jugend ſich muͤſſe auf die Studia geleget haben/ inmaſſen es derſelbe mercklich blicken ließ/ dañenhero vertieffeten ſie ſich weiter in ihrem Diſcurs, und kamen auf ſonderbare Collegia fleiſſiger und kluger gelehr- ter Leute/ welche hin und wieder in Europa aufgerich- tet worden/ oder von ſich ſelber zuſammen geſchlagen haͤtten. Das VII Capitul/ Allhier werden die beruͤhmteſte ſonderbare Collegia gelehr- ter Leute in Europa/ fuͤrnemlich aber in Jtalien/ eingefuͤhret. Damit E 4

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/81>, abgerufen am 18.11.2024.