Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.Romans II. Buch. sen beflissen/ daß deren etliche gewesen/ welche allejetzt-erzehlte Praemia und Geschencke/ theils aber den meisten Theil derselben erlanget und zuwegen ge- bracht haben. Plinius im 7. Buch/ und Solinus in seinem Buch dern. Y y 4
Romans II. Buch. ſen befliſſen/ daß deren etliche geweſen/ welche allejetzt-erzehlte Præmia und Geſchencke/ theils aber den meiſten Theil derſelben erlanget und zuwegen ge- bracht haben. Plinius im 7. Buch/ und Solinus in ſeinem Buch dern. Y y 4
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Romans II. Buch.
ſen befliſſen/ daß deren etliche geweſen/ welche alle
jetzt-erzehlte Præmia und Geſchencke/ theils aber den
meiſten Theil derſelben erlanget und zuwegen ge-
bracht haben.
Plinius im 7. Buch/ und Solinus in ſeinem Buch
am 6. Cap. erzehlet von etlichen/ und unter andern
abſonderlich von Marco Sergio, daß ihm der mehrere
Theil ermelter Kronen/ und theils derſelben zum
oͤfftern ſeyen uͤberreichet worden/ daß er auch in der
Schlacht zwiſchen den beyden Fluͤſſen Traſymenus
und Trebia, worinnen die Roͤmer von dem Hannibal
uͤberwunden worden/ die Buͤrgerliche Kron erlanget
habe/ dergleichen er dann auch in der Canniſchen-
Schlacht gethan. Es war dieſer Sergius ein ſo tapffe-
rer und großmuͤthiger Kriegs-Held/ daß/ als er in ei-
ner Schlacht die rechte Hand verlohren/ er ſich hur-
tig an die Lincke gewoͤhnete/ und an ſtatt der Rechten
eine eyſerne Hand brauchte. Nach dieſem begab es
ſich/ daß er einsmahls auf einen Tag in dem Feld-
Laͤger ihrer Vier/ einen nach dem andern außfoderte/
ſie auch alle 4. uͤberwand und erlegte. Er empfieng in
unterſchiedlichen Duellen und Feld-Schlachten 23.
merckwuͤrdige Wunden/ welche ſich dann alle an
dem foͤrdern Theil ſeines Leibes/ und keine von hin-
den befanden. Aber weder dieſer Marcus Sergius,
noch weniger ein anderer/ meritirte und erlangte de-
ren ſo viel/ als Lucius Siccius Dentatus, welcher deß
Roͤmiſchen Volcks Zunfftmeiſter geweſen/ von dem
bereits Meldung geſchehen/ von eben dieſem ſchrei-
ben die Autores, als Plinius, Solinus, Valerius Maxi-
mus und Aulus Gellius, daß er von allen dieſen ge-
dachten Præmiis und Kleinodien/ wegen unterſchied-
licher hoͤchſt-ruͤhmlichſter Thaten/ uͤber 300. empfan-
gen/ doch immer von einer Sorten mehr/ als der an-
dern.
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Zitationshilfe: | Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 711. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/729>, abgerufen am 22.07.2024. |