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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Romans I. Buch.
sis sich so formidabel gemacht/ daß ihn gantze See-
Flotten fürchteten/ ließ der König in Spanien eine
schöne Absendung an ihn ergehen/ um der von den
Mohren hart beängstigten Vestung Oran/ welche
Spanisch/ mit seinen Schiffen zu succuriren/ welche
Mühe ihm reichlich solte belohnet werden. Ago-
stino
nahm diese Gelegenheit/ sich seines Königs
Gnade völlig wieder zu versichern/ alsbald an/ gieng
mit einer außerlesenen Mannschafft nach besagter
Vestung/ setzte 300. wol-bewaffnete Soldaten an
Land/ welche mit der Spanischen Garnison einen
furieusen Außfall thäten/ viel Mohren caputirten/
den Rest in die Flucht schlugen/ und allerseits mit
grossen Beuten und mehr als 200. Gefangenen wie-
der in die Vestung kehreten. Auf dieses Glück fol-
gete noch ein anders/ nemlich/ als er wieder zurück
seegelte/ stieffen ihm 2. Algierische Raub-Schiffe mit
3. genommenen Prysen auf/ welche er tapffermüthigst
attaquirte/ das eine in Grund schosse/ und deß andern
samt den Prysen sich würcklich bemächtigte. Von
welcher Beute er einen guten Antheil dem damahli-
gen Vice-Roy zu Neapolis und dem Hof zu Madrit
sandte/ welches an beyden Orten dermassen wol auf-
genommen ward/ daß man einen Ritter in einem be-
sondern Schiff hernach zu ihm sandte/ und ihm nicht
allein den berühmten Orden deß güldenen Flüß/ son-
dern darneben ein Königl. Patent übersandte/ darinn
er zu einem Admiral über eine Esquadre Königlicher
Kriegs-Schiffe unter einer Jährlichen Gage von
20000. Ducaten bestellet wurde. Also kehrete Don
Agostino
mit grosser Reputation wieder nach Tursis,
und sein Sohn/ der mit ihm diesen letzten Zug ge-
than hatte/ nahm Abschied/ um etliche Jtaliänische
Academien zu besuchen/ da er sich dann zuforderst

nach
C c 3

Romans I. Buch.
ſis ſich ſo formidabel gemacht/ daß ihn gantze See-
Flotten fuͤrchteten/ ließ der Koͤnig in Spanien eine
ſchoͤne Abſendung an ihn ergehen/ um der von den
Mohren hart beaͤngſtigten Veſtung Oran/ welche
Spaniſch/ mit ſeinen Schiffen zu ſuccuriren/ welche
Muͤhe ihm reichlich ſolte belohnet werden. Ago-
ſtino
nahm dieſe Gelegenheit/ ſich ſeines Koͤnigs
Gnade voͤllig wieder zu verſichern/ alsbald an/ gieng
mit einer außerleſenen Mannſchafft nach beſagter
Veſtung/ ſetzte 300. wol-bewaffnete Soldaten an
Land/ welche mit der Spaniſchen Garniſon einen
furieuſen Außfall thaͤten/ viel Mohren caputirten/
den Reſt in die Flucht ſchlugen/ und allerſeits mit
groſſen Beuten und mehr als 200. Gefangenen wie-
der in die Veſtung kehreten. Auf dieſes Gluͤck fol-
gete noch ein anders/ nemlich/ als er wieder zuruͤck
ſeegelte/ ſtieffen ihm 2. Algieriſche Raub-Schiffe mit
3. genom̃enen Pryſen auf/ welche er tapffermuͤthigſt
attaquirte/ das eine in Grund ſchoſſe/ und deß andern
ſamt den Pryſen ſich wuͤrcklich bemaͤchtigte. Von
welcher Beute er einen guten Antheil dem damahli-
gen Vice-Roy zu Neapolis und dem Hof zu Madrit
ſandte/ welches an beyden Orten dermaſſen wol auf-
genommen ward/ daß man einen Ritter in einem be-
ſondern Schiff hernach zu ihm ſandte/ und ihm nicht
allein den beruͤhmten Orden deß guͤldenen Fluͤß/ ſon-
dern darneben ein Koͤnigl. Patent uͤberſandte/ darinn
er zu einem Admiral uͤber eine Esquadre Koͤniglicher
Kriegs-Schiffe unter einer Jaͤhrlichen Gage von
20000. Ducaten beſtellet wurde. Alſo kehrete Don
Agoſtino
mit groſſer Reputation wieder nach Turſis,
und ſein Sohn/ der mit ihm dieſen letzten Zug ge-
than hatte/ nahm Abſchied/ um etliche Jtaliaͤniſche
Academien zu beſuchen/ da er ſich dann zuforderſt

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[405/0419] Romans I. Buch. ſis ſich ſo formidabel gemacht/ daß ihn gantze See- Flotten fuͤrchteten/ ließ der Koͤnig in Spanien eine ſchoͤne Abſendung an ihn ergehen/ um der von den Mohren hart beaͤngſtigten Veſtung Oran/ welche Spaniſch/ mit ſeinen Schiffen zu ſuccuriren/ welche Muͤhe ihm reichlich ſolte belohnet werden. Ago- ſtino nahm dieſe Gelegenheit/ ſich ſeines Koͤnigs Gnade voͤllig wieder zu verſichern/ alsbald an/ gieng mit einer außerleſenen Mannſchafft nach beſagter Veſtung/ ſetzte 300. wol-bewaffnete Soldaten an Land/ welche mit der Spaniſchen Garniſon einen furieuſen Außfall thaͤten/ viel Mohren caputirten/ den Reſt in die Flucht ſchlugen/ und allerſeits mit groſſen Beuten und mehr als 200. Gefangenen wie- der in die Veſtung kehreten. Auf dieſes Gluͤck fol- gete noch ein anders/ nemlich/ als er wieder zuruͤck ſeegelte/ ſtieffen ihm 2. Algieriſche Raub-Schiffe mit 3. genom̃enen Pryſen auf/ welche er tapffermuͤthigſt attaquirte/ das eine in Grund ſchoſſe/ und deß andern ſamt den Pryſen ſich wuͤrcklich bemaͤchtigte. Von welcher Beute er einen guten Antheil dem damahli- gen Vice-Roy zu Neapolis und dem Hof zu Madrit ſandte/ welches an beyden Orten dermaſſen wol auf- genommen ward/ daß man einen Ritter in einem be- ſondern Schiff hernach zu ihm ſandte/ und ihm nicht allein den beruͤhmten Orden deß guͤldenen Fluͤß/ ſon- dern darneben ein Koͤnigl. Patent uͤberſandte/ darinn er zu einem Admiral uͤber eine Esquadre Koͤniglicher Kriegs-Schiffe unter einer Jaͤhrlichen Gage von 20000. Ducaten beſtellet wurde. Alſo kehrete Don Agoſtino mit groſſer Reputation wieder nach Turſis, und ſein Sohn/ der mit ihm dieſen letzten Zug ge- than hatte/ nahm Abſchied/ um etliche Jtaliaͤniſche Academien zu beſuchen/ da er ſich dann zuforderſt nach C c 3

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/419>, abgerufen am 25.11.2024.