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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Romans I. Buch.
deß Agostino und 74. zu deß Gasparo Parthey/ weil
diese/ allem Ansehen nach/ die Allerstärckeste war.

Diese zwo feindliche Partheyen fielen etliche
mahl einander an/ aber deß Agostino seine/ als die
Schwächeste/ ward allemahl geschlagen/ und sind
nebst 40. Personen gemeiner Leuten/ auch ein junger
Marggraf von Capurso, und 2. Grafen/ nemlich der
von Mignano und der von Trivento auf dem Platz
geblieben. Es legte sich aber der Vice-Roy von Neapo-
lis
bey Zeiten darein/ und kam selber mit 2000. Mann
von der besten Militz/ dem sich Gasparo mit seines
Bruders Wittib willig ergaben/ dahero sie leichtlich
Perdon erlangeten/ aber Don Agostino sahe wol/ daß
er einen harten Stand außzustehen hätte/ dannen-
hero rüstete er sich in dem Schloß Tursis zur Gegen-
wöhr. Er hatte 12. leichte Canonen darinn/ und nebst
zwey seiner Bluts-Verwandten/ (die andern waren
abgefallen/ damit sie ihre Güter salvirten/) etwan
50. wöhrhaffter Mann. Aber/ was solte diese geringe
Mannschafft gegen eine Anzahl von 3000. Solda-
ten? Gleichwol defendirte sich Agostino auß allen
Kräfften/ und machte dem Vice-Roy viel Volcks zu
schanden/ fürnemlich durch die eyserne unter dem
Sand verborgene Fuß-Angeln/ welches der Vice-
Roy
vor keine ehrliche Defension wolte erkennen.
Endlich aber begunten die Mauren der Burg sehr
löchericht zu werden/ dahero Agostino sich und die
Seinigen mit allem Schatz in etliche Schiffe/ die zu
dem Ende in dem kleinen Hafen neben dem Schloß
lagen/ setzete/ und in die See hinein lieff/ da er drey
Stunden hernach/ den unüberwindlichen See-Fel-
sen/ Monte Sardo, erreichete/ welchen Ort er/ weil er
ihm zugehörete/ vorher mit allen Nothwendigkeiten
zur Gnüge versehen hatte. Dieses ist ein hoher Fel-

sen/
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Romans I. Buch.
deß Agoſtino und 74. zu deß Gaſparo Parthey/ weil
dieſe/ allem Anſehen nach/ die Allerſtaͤrckeſte war.

Dieſe zwo feindliche Partheyen fielen etliche
mahl einander an/ aber deß Agoſtino ſeine/ als die
Schwaͤcheſte/ ward allemahl geſchlagen/ und ſind
nebſt 40. Perſonen gemeiner Leuten/ auch ein junger
Marggraf von Capurſo, und 2. Grafen/ nemlich der
von Mignano und der von Trivento auf dem Platz
geblieben. Es legte ſich aber der Vice-Roy von Neapo-
lis
bey Zeiten darein/ und kam ſelber mit 2000. Mañ
von der beſten Militz/ dem ſich Gaſparo mit ſeines
Bruders Wittib willig ergaben/ dahero ſie leichtlich
Perdon erlangeten/ aber Don Agoſtino ſahe wol/ daß
er einen harten Stand außzuſtehen haͤtte/ dannen-
hero ruͤſtete er ſich in dem Schloß Turſis zur Gegen-
woͤhr. Er hatte 12. leichte Canonen darinn/ und nebſt
zwey ſeiner Bluts-Verwandten/ (die andern waren
abgefallen/ damit ſie ihre Guͤter ſalvirten/) etwan
50. woͤhrhaffter Mann. Aber/ was ſolte dieſe geringe
Mannſchafft gegen eine Anzahl von 3000. Solda-
ten? Gleichwol defendirte ſich Agoſtino auß allen
Kraͤfften/ und machte dem Vice-Roy viel Volcks zu
ſchanden/ fuͤrnemlich durch die eyſerne unter dem
Sand verborgene Fuß-Angeln/ welches der Vice-
Roy
vor keine ehrliche Defenſion wolte erkennen.
Endlich aber begunten die Mauren der Burg ſehr
loͤchericht zu werden/ dahero Agoſtino ſich und die
Seinigen mit allem Schatz in etliche Schiffe/ die zu
dem Ende in dem kleinen Hafen neben dem Schloß
lagen/ ſetzete/ und in die See hinein lieff/ da er drey
Stunden hernach/ den unuͤberwindlichen See-Fel-
ſen/ Monte Sardo, erreichete/ welchen Ort er/ weil er
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[401/0415] Romans I. Buch. deß Agoſtino und 74. zu deß Gaſparo Parthey/ weil dieſe/ allem Anſehen nach/ die Allerſtaͤrckeſte war. Dieſe zwo feindliche Partheyen fielen etliche mahl einander an/ aber deß Agoſtino ſeine/ als die Schwaͤcheſte/ ward allemahl geſchlagen/ und ſind nebſt 40. Perſonen gemeiner Leuten/ auch ein junger Marggraf von Capurſo, und 2. Grafen/ nemlich der von Mignano und der von Trivento auf dem Platz geblieben. Es legte ſich aber der Vice-Roy von Neapo- lis bey Zeiten darein/ und kam ſelber mit 2000. Mañ von der beſten Militz/ dem ſich Gaſparo mit ſeines Bruders Wittib willig ergaben/ dahero ſie leichtlich Perdon erlangeten/ aber Don Agoſtino ſahe wol/ daß er einen harten Stand außzuſtehen haͤtte/ dannen- hero ruͤſtete er ſich in dem Schloß Turſis zur Gegen- woͤhr. Er hatte 12. leichte Canonen darinn/ und nebſt zwey ſeiner Bluts-Verwandten/ (die andern waren abgefallen/ damit ſie ihre Guͤter ſalvirten/) etwan 50. woͤhrhaffter Mann. Aber/ was ſolte dieſe geringe Mannſchafft gegen eine Anzahl von 3000. Solda- ten? Gleichwol defendirte ſich Agoſtino auß allen Kraͤfften/ und machte dem Vice-Roy viel Volcks zu ſchanden/ fuͤrnemlich durch die eyſerne unter dem Sand verborgene Fuß-Angeln/ welches der Vice- Roy vor keine ehrliche Defenſion wolte erkennen. Endlich aber begunten die Mauren der Burg ſehr loͤchericht zu werden/ dahero Agoſtino ſich und die Seinigen mit allem Schatz in etliche Schiffe/ die zu dem Ende in dem kleinen Hafen neben dem Schloß lagen/ ſetzete/ und in die See hinein lieff/ da er drey Stunden hernach/ den unuͤberwindlichen See-Fel- ſen/ Monte Sardo, erreichete/ welchen Ort er/ weil er ihm zugehoͤrete/ vorher mit allen Nothwendigkeiten zur Gnuͤge verſehen hatte. Dieſes iſt ein hoher Fel- ſen/ C c

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/415>, abgerufen am 25.11.2024.